Auf dieser Seite wird eine Statistik zur Entwicklung der aktiven Benutzer in der deutschsprachigen Wikipedia zusammengestellt. Ziel ist ein Artikel im Kurier. Mithilfe ist herzlich willkommen.

Methode Bearbeiten

 
Entwicklung der Benutzer mit über 5 und über 100 Bearbeitungen pro Monat, zusätzlich mit gleitendem Durchschnitt über 1 Jahr
 
Entwicklung der Benutzer mit über 5 und über 100 Bearbeitungen pro Monat relativ zu ihrem jeweiligen Maximum, zusätzlich mit gleitendem Durchschnitt über 1 Jahr
 
Entwicklung der Neuanmeldungen, zusätzlich mit gleitendem Durchschnitt über 1 Jahr
 
Entwicklung der Benutzerzahlen und der Neuanmeldungenrelativ zum Maximum
  • Untersuchung in zwei Gruppen, die bei https://stats.wikimedia.org/DE/TablesWikipediaDE.htm erhoben werden:
    • Benutzer mit über 5 Bearbeitungen pro Monat
    • Benutzer mit über 100 Bearbeitungen pro Monat (Teilmenge der ersten Menge)
  • Zusätzlich die Neuanmeldungen pro Monat
  • Grundlage: Anzahl der jeweiligen Benutzer in jedem Monat von Januar 2002 bis Januar 2016
  • Berechnungen:
    • jeweilige Benutzeranzahl -> jährliches Muster
    • Berechnung eines gleitenden Durchschnitts der vergangenen 12 Monate, beginnend mit Dezember 2012, auch für die Neuanmeldungen
    • Berechnung der relativen Benutzeranzahl in Bezug auf das Maximum
      • Benutzer über 5 Bearbeitungen: 9280 im Januar 2008
      • Benutzer über 100 Bearbeitungen: 1189 im Januar 2011
      • Neuanmeldungen pro Monat: 2168 im Januar 2007
    • Berechnung eines gleitenden Durchschnitts der vergangenen 12 Monate, beginnend mit Dezember 2012, dieser relativen Benutzerzahl
  • Weitere Auswertungsmöglichkeiten?
    • ...

Ergebnisse Bearbeiten

  • deutlich unterschiedliche Entwicklungen in beiden Gruppen und bei den Neuanmeldungen
  • steiler Anstieg in beiden Gruppen in den ersten Jahren
  • Erreichen eines Plateaus für beide Gruppen im Laufe des Jahrs 2007
  • Für Benutzer über 5 Bearbeitungen endet das Plateau Ende 2008, die Zahlen gehen dann zunächst stärker, dann schwächer zurück. 2013 und 2014 eine erneute leichte Beschleunigung der negativen Entwicklung, 2015 schwächt sie sich wieder ab.
  • Für Benutzer über 100 Bearbeitungen ab 2008 nochmal ein leichter Anstieg, danach verharren auf gleichem Niveau bis 2012. Danach deutlicher Rückgang der Zahlen. Ab der zweiten Hälfte von 2014 kehrt sich dieser Trend um. Tiefpunkt waren August und September 2014 mit 840 und 843 in dieser Gruppe.
  • Neuanmeldungen haben im Januar 2007 ihr Maximum mit 2168. Danach deutlicher Abfall noch im gleichen Jahr. Bis heute weiterhin nach unten weisender Trend, seit Ende 2009 weniger steil, mit einem jährlichen Rhythmus.

Kurier-Artikel Bearbeiten

Autorenschwund und Autorenzuwachs – Gegenläufige Trends in der Benutzerstatistik

Der Autorenschwund ist immer wieder Thema im Kurier, dessen Diskussionsseite und auch in Medienberichten über Wikipedia. Vor fast einem Monat ergaben aktuelle Zahlen einen Rückgang der aktiven Autoren um 13 % in nur einem Monat (Dezember), gleichfalls ein Rückgang der Bearbeitungen um 20 %. Doch zeigte sich auf der Diskussionsseite des Kuriers schnell die Skepsis viele Leser, bis einer schließlich ganz unten auf der Statistikseite die Lösung fand: Die Daten für Dezember waren nur bis zum 26. des Monats erhoben worden. Da fehlte also noch ein Fünftel des Monats, was die fehlenden Bearbeitungen und die entsprechend geringere Zahl von aktiven Autoren erklärt. In 4/5 der Zeit machen eben auch weniger Mitschreiben mehr als 5 oder mehr als 100 Änderungen. Das Beispiel zeigt, dass man Statistiken vorsichtig auswerten sollte – ganz besonders wenn sie anscheinend von wichtiger Erkenntnis künden.

Wie jedoch sieht es wirklich aus mit dem Autorenschwund? Nachdem jetzt die (tatsächlich) aktuellen Zahlen von Dezember und auch gleich Januar 2016 da sind, war eine etwas ausführlichere Analyse möglich. Die Statistik bietet dafür die Zahlen aller Benutzerkonten, die der Konten mit über 5 Bearbeitungen eines Monats und die mit über 100 Bearbeitungen im gleichen Zeitraum. Die erste Zahl wurde dabei ignoriert, da sie stets wächst und nichts über die tatsächliche Aktivität verrät. Die beiden anderen Zahlen wurden genauer betrachtet. Wie vielleicht schon weit bekannt, zeigen diese einen jährlichen Zyklus. Während die Zahl der Aktiven im Januar außerordentlich hoch ist, fällt sie im Laufe des Jahres deutlich ab und erreicht ihr Minimum im August und September. Danach geht es wieder etwas aufwärts und im Januar folgt ein Sprung nach oben. Diese Entwicklung war bereits in der Diskussion zum letzten Artikel Anlass zur Spekulation, die Spendenkampagne oder die Vorsätze zum neuen Jahr würden die Leser auch zum Mitmachen anregen. Auf Grund des Jahreszyklus wurde für die Auswertung auch ein gleitender Durchschnitt der jeweils letzten 12 Monate für jeden Monat zu berechnet. So scheinen die Entwicklungen unabhängig dieses Zykluses hervor. Zur besseren Veranschaulichung wurden für alle drei Zahlenreihen auch das Verhältnis der Werte im Vergleich zum jeweiligen Maximum bestimmt. Die grafische Darstellung dessen zeigt die unterschiedlichen Entwicklungen in den Gruppen mit mehr als 5 und mehr als 100 Bearbeitungen pro Monat sowie der Neuanmeldungen.

Alle Reihen zeigen einen steilen Anstieg der Neuanmeldungen und Benutzerzahl in den ersten Jahren. Im Laufe des Jahrs 2007 erreicht die Zahl der Neuanmeldungen ihr Maximum, die beiden Benutzergruppen ein Plateau. Die Zahl der Neuanmeldungen sinkt noch während des Jahres 2007 und im folgenden Jahr deutlich. 2010 verlangsamt sich dieser Trend, hält aber bis heute an. Für Benutzer über 5 Bearbeitungen war das Maximum von 9.280 Neuanmeldungen im Januar 2008 erreicht. Das Plateau der Benutzerzahlen über 5 Bearbeitungen bricht Ende 2008 ab, die Zahlen gehen dann zunächst stärker, dann schwächer zurück. 2013 und 2014 gibt es eine erneute leichte Beschleunigung der negativen Entwicklung, 2015 schwächt sie sich wieder ab. Bei den Benutzern mit über 100 Bearbeitungen gibt es ab 2008 nochmal einen leichten Anstieg, danach verharrt ihre Anzahl auf gleichem Niveau bis 2012. Das Maximum liegt mit 1189 im Januar 2011. Es folgt deutlicher Rückgang, doch ab der zweiten Hälfte von 2014 kehrt sich dieser Trend um. Tiefpunkt waren August und September 2014 mit 840 und 843 in dieser Gruppe.

Die Entwicklung der letzten beide Jahre könnte – anders als die anderswo stattfindende Autorenschwunddebatte – in Bezug auf die besonders aktiven Autoren hoffnungsvoll stimmen. Vielleicht sogar in Bezug auf die andere Gruppe, immerhin wurde der Rückgang hier gebremst. Zumindest in der ersten Gruppe ist die Entwicklung bereits so langanhaltend, dass man nicht nur von einer Schwankung sondern von einer Trendumkehr ausgehen kann. Ob diese von Dauer ist und sein kann, muss sich jedoch zeigen. Weiterhin Besorgnis erregend ist der ungebremste Rückgang der Neuanmeldungen. Längerfristig steht die Entwicklung der beiden Benutzergruppen in Widerspruch. Die besonders aktiven sind in der größeren Gruppe enthalten und es wird der Erfahrung nach immer eine Menge geben, die aktiv, aber nicht sehr aktiv sind. Auch der stete Rückgang der Neuanmeldungen begrenzt die Zahl der Benutzer. Eine Erhöhung der Benutzerzahl kann nur aus Neuanmeldungen oder aus der Reaktivierung der bestehenden Konten entstehen. Möglicherweise liegt in dieser Reaktivierung auch der Grund für den Zuwachs besonders Aktiver bei insgesamt sinkenden Beitragenden- und Anmeldezahlen. Doch worin liegen die Ursachen für die deutlich unterschiedliche Entwicklung beider Benutzergruppen? Werden beide von sehr verschiedenen Umständen und Randbedingungen zur Mitarbeit motiviert oder davon abgehalten? Waren Bemühungen der letzten Jahre, Autoren zu halten und zu gewinnen Grund für die Änderung des Trends und wenn ja welche? Deutet sich ein Trend zu weniger Autoren insgesamt, aber mehr sehr aktiven Autoren an? Wie lässt sich die stetig sinkende Zahl von Neuanmeldungen beeinflussen? Diese und weitere Fragen kann die Auswertung leider nicht beantworten, sie werden aber sicherlich umseitig diskutiert. Dort oder unter Benutzer:Don-kun/Benutzerstatistik können auch noch Ideen zu ähnlichen, vielleicht weiterführenden Auswertungen gesammelt werden.