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SR. Dr. Gertrud Rossner

Gertrud Rossner wurde am 03.08. 1903 als Tochter des Strausberger Mittelschuldirektors ....Roßner geboren. Sie wuchs in einem humanistischen Milieu auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte sie an der Universität Greifswald Humanmedizin, Fachspezialisierung Kinderheilkunde. Als junge Medizinerin praktizierte sie in Strausberg als Kinderärztin und erlangte zudem den Abschluß als Fachärztin für Allgemeinmedizin. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten sah sich Frau Dr.(?) Rossner 1934 genötigt, der NSDAP beizutreten,trotz ihrer Distanz zu deren Ideologie.[1] Am 19.04.1945 erging der Räumungsbefehl des Bürgermeisters(?) an alle verbliebenen Strausberger Frauen, Kinder und Männer über 62 Jahre.[2] Die Flucht vor der herannahenden Front führte sie gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester bis nach Schwerin. Erst am 16.07.1945 kann Frau Dr.(?)Rossner nach Strausberg zurückkehren.--Domal (Diskussion) 19:22, 26. Mai 2012 (CEST) Vom Magistrat erhält sie die Erlaubnis, ihre Praxis wieder zu eröffnen, wenngleich sie, wie sie offen zugab, NSDAP-Mitglied gewesen war. Aber da sie sich politisch nie betätigt hatte und darüber hinaus in Strausberg als tüchtige Ärztin bekannt war, gibt es auch seitens des Bürgermeisters Otto Langenbach keinerlei Einwände. Zunächst führt sie ihre Praxis gemeinsam mit Dr. Schimmel.Er war am 20.04.1945 der einzige verbliebene Arzt in Stausberg. Frau Dr. Rossner arbeitet nun als Fachärztin für Allgemeinmedizin, leitet die Mütterberatung und Säuglingsfürsorge und stellt die ärztliche Versorgung der Strausberger Säuglingskrippe sicher. --Domal (Diskussion) 18:28, 28. Mai 2012 (CEST)Medikamente und Verbandsmaterial brachten die Patienten zunächst selbst mit.Die Spritzen wurden im nachbarhaus in einem Kochtopf sterilisiert. Erste Medikamente erhielten die Ärzte von der sowjetischen Militärverwaltung. Labormaterial wurde von einem Mitarbeiter im Rucksack mit der Bahn in ein Labor nach Berlin gebracht. Kohlepulver und Heiltees stellte Frau Dr. Rossner gemeinsam mit ihren Mitarbeitern selbst her. Die Sprechstunden gingen Montags bis samstags von 7.00 Uhr bis 11.00 Uhr. Montags und Donnerstags zusätzlich noch nachmittags. Nach den Sprechstunden war sie , oft bis spät in die Nacht,zu Hausbesuchen unterwegs. Zunächst mit dem Fahrad oder Pferdefuhrwerk später dann mit einem PKW Skoda.--Domal (Diskussion) 17:07, 6. Jun. 2012 (CEST)Ihre Schwester Helene kümmerte sich neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin bis 1972 um die Praxisorganisation. Frau SR. Dr. Rossner praktizierte bis 1979.Auf Beschluss der Strausberger Stadtverordnetenversammlung wurde ihr am 11.12.1976 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Strausberg verliehen.--Domal (Diskussion) 19:16, 20. Jun. 2012 (CEST)

  1. Dr. sc.phil Horst Klein "Erinnerungskultur in Strausberg" Erfahrungen im Umgang mit Geschichte, Biografien, Straßennamen und Gedenkstätten 3. erweiterte und verbesserte Auflage Strausberg. Eigenverlag 2009(Strausberger Studien zur Geschichte;42) S.220-223
  2. "Strausberg nach 1945 Frauen der ersten Jahre" von Monika Blank und Dr. Reiner Schwarze.