Die Lernstraße ist eine Methodenkombination von gesteuerten und freien Lernprozessen, die Lernende zum eigenverantwortlichen Lernen erziehen soll. Die Schrittfolgen des Lernens werden mit anschaulichen Beispielen auf dem Boden präsentiert und geben den Lernenden einen Überblick über das Lernthema und das Lernziel.

Die Entwicklung der Lernstraße

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Der Begriff „Lernstraße“ ist im Laufe des Entwicklungs- und Arbeitsprozesses mit dieser Methode entstanden. Er wird seit über 30 Jahren durch Sozialpädagogen, Lehrer und Ausbilder umgesetzt. Die Grundfrage war: Wie vermittle ich einen Inhalt an unterschiedliche lernende Personen?

Seitdem gelernt wird ist deutlich geworden, dass ein erfolgreiches Vorgehen bei dem Lernenden "A" noch keinen Vermittlungs- und Lernerfolg bei dem Lernenden "B" garantiert. Es wurden die unterschiedlichsten methodisch-didaktischen Vorgehensweisen angewendet. Das Arbeiten mit Lernzirkel und das Stationenlernen wurden dabei genauso betrachtet, wie die Montessoripädagogik.

Die neuesten Erkenntnisse aus der Gehirnforschung, die in der Neurolinguistische Programmierung (kurz NLP), der Suggestopädie und in der Kinäsiologie umgesetzt werden, sind nun Bestandteile der Lernstraße geworden.

Der Begriff "Lernstraße" ist als Wort und Bildmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt zum Schutz angemeldet.

Das Konzept

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Der Lernende begibt sich mit dem ganzen Körper in den Lernprozess, in dem er die Schrittfolge des Lernthemas - wie auf einer Straße – entlang geht und stationsweise bearbeitet. Der Startpunkt des Lernprozesses und das Lernziel sind vorgegeben.

Die Aufgabenangebote der einzelnen Lernstationen sind lerntypengerecht gestaltet. Die Lernzeiten können den gegebenen Rahmenbedingungen angepasst werden. Eine Lernstraße beinhaltet Elemente des Stationen-Lernens, wobei die Stationen in einer festgelegten Reihenfolge abgearbeitet werden.

Wie entstand die erste Lernstraße?

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Gerade in der Arbeit mit Jugendlichen in der Integrationsförderung steht man immer öfter vor der Frage: „Wie lernen die Auszubildenen und Schüler?“ und „Was benötigen Sie zum erfolgreichen Lernen?“. Bei den Schülern und Jugendlichen sind Schulängste und Lernblockaden ebenso stark vertreten wie Konzentrationsschwächen. Das Ziel war nun herauszufinden, wie mit diesen Voraussetzungen Lernende zu Lernerfolgen zu führen. Dieses Ziel konnte erreicht werden, indem auf die unterschiedlichen Lerntypen bei jeder Aufgabenstellung eingegangen wurde.

Um in einer Gruppe ein gemeinsames Lernziel zu erreichen, gliedert man das Lernthema in Lernabschnitte und definierte Lernunterziele. Mit jedem gelösten Lernauftrag kommt der Lernende dem Gruppenziel einen Schritt näher.

Bei der Erstellung der Bearbeitungsaufträge wurde besonderer Wert auf die Einbeziehung aller Sinneskanäle gelegt. Mit dem Präsentieren der Lernabschnitte auf dem Fußboden kann man noch eine zusätzliche Lernverstärkung erzielen: das Lernen in Bewegung mit dem ganzen Körper.

Lernstraßen als Merkhilfe

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Als Lernstraße bezeichnet man in der Unterrichtsmethodik auch Visualisierungshilfen, bei denen Lerninhalte an einem gedachten oder gezeichneten Weg angeordnet werden. So können Lebensläufe wichtiger Personen oder geschichtliche Ereignisse von den Schülern leichter gelernt werden.

Literatur

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  • Erbe, Barbara: Handreichung zum Lehren mit der Lernstraße; 1. Aufl. 2009
  • Beyer, Maria: BrainLand: Mind Mapping in Aktion; 3. Aufl. Paderborn; Jungfermann-Verlag 1997, ISBN 978-3873871014
  • Buchner, Christina: Der Räuber Thalamus und andere Geschichten – Brainstories zur Lernbiologie für Eltern und Pädagoge; Kirchzarten bei Freiburg; VAK Verlags GmbH 1998, ISBN 978-3932098321
  • Gebhard, Friede: Moondance-Das magische Geschichtespiel; 3. Aufl. Alsbach: o.V. 2000, ISBN 978-3000003059
  • Schulset Köln: Kölner Modell
  • Michalke-Horn, Regina: Lerntypen bei Auszubildenen in ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH). Diplomarbeit Psychologie. Bergische Universität Gesamthochschule Wuppertal. Wuppertal 2001]
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