Benutzer:Chire/Bücher/München Stadtführung 1/Stadtführung

München - Stadführung Bearbeiten

Vom Sendlinger Tor zum Lueg ins Land. Bearbeiten

Vorwort Bearbeiten

Dieses "Buch" dient dazu, eine kleine Stadtführung für Bekannte zu veranstalten. Es ist aber im Wesentlichen eine Sammlung von Material - und ein Vorschlag für eine Route - die genaue Ausgestaltung der Führung bleibt aber jedem selbst überlassen!

Diese Stadtführung orientiert sich an der frühen Stadtgeschichte - Stadtmauern, Tore, Türme. Ein lesenswerter Artikel hierzu ist Münchner Stadtbefestigung. Themen wie der zweite Weltkrieg sind hier ausgeblendet. Leider ist heute nicht mehr viel von diesen Befestigungsanlagen vorhanden, und auch die Münchner Stadtbäche sind weitgehend aufgelassen und kanalisiert. Und während es über 1000 Brücken in München gibt (historisches Venedig: 426), sind die wenigsten davon als solche zu erkennen, da sie inzwischen oft eine geschlossene Decke über einen Bach bilden.

 

Sendlinger Tor Bearbeiten

Die Stadtführung beginnt beim Sendlinger Tor, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt in München. Das Tor stellt einen Teil der Stadtmauer dar (genauer gesagt: der zweiten Erweiterung). Früher bestand das Tor aus einem Wachturm, wie wir ihn später am Isartor sehen werden - heute ist im Wesentlichen der Vorbau erhalten.

Vom Sendlinger Tor folgen wir der Sendlinger Straße in die Stadt, und werfen dabei einen Blick in die winzige Asamkirche. Diese bildet einen interessanten Gegensatz zur Theatinerkirche, die fast nur in weiß gehalten ist. Am Ende der Sendlinger Straße befand sich bis 1808 ebenfalls ein Tor und Turm, das innere Sendlinger Tor (auch Ruffini-Turm).

Stadtmitte Bearbeiten

Das Ruffinihaus (eigentlich drei Häuser, in einem Dreieck gebaut) ist benannt nach einem erfolgreichen Salzkaufmann, denn Salz spielt eine wichtige Rolle in der Münchner Geschichte. Hier gibt es zahlreiche traditionelle Geschäfte - manchmal schon seit über 100 Jahren. So kann man beispielsweise Moriskentänzer kaufen.

Nun wenden wir uns zum Rindermarkt und dem Löwenturm - der keinen Eingang hat, und dessen genaue Rolle - offenbar befand er sich außerhalb der Stadtmauer, man kann gut erkennen wo es bergab geht - nicht geklärt ist.

Von hier aus sehen wir auch den "Alten Peter", der ältesten Pfarrkirche Münchens (ca. 12 Jhdt, und Namensgebend: Markt bei den Mönchen ... München). Hier lohnt es sich genau hinzuschauen, denn sie weist ein paar Besonderheiten auf, und man kann nette Anekdoten erzählen. Beginnen wir bei dem Kreuz - es handelt sich um das Papstkreuz, mit drei Querbalken. Das Kreuz sitzt auf einem Obelisken (vgl. Petersplatz in Rom).

Nachdem der Teufel bei der Frauenkirche übers Ohr gehauen wurde (vgl. Teufelstritt), wollte er sich auch an St. Peter rächen. Auch das scheiterte aber im Wesentlichen. Voller Wut hat er aber so stark gegen das Kreuz getreten, dass es nicht mehr (wie üblich) nach Westen ausgerichtet ist, sondern sich um 90 Grad gedreht hat! (Was praktischerweise in der vorwiegenden Windrichtung ist, und daher sicherer)

Der Alte Peter verfügt über 2 Uhren an jeder Seite. Für eine Großstadt wie München ist das auch notwendig, falls mal zwei Personen gleichzeitig auf die Uhr schauen können (frei nach Karl Valentin).

Wir steigen auf die Kirche St. Peter (in der übrigens eine Kanonenkugel steckt, die die Österreicher um 1800 vom Gasteig aus abgefeuert haben). Bei einer guten Zeitplanung kann man von hier aus auch gut das Glockenspiel am Marienplatz erleben. Auf der anderen Seite sehen wir den Viktualienmarkt, wo man verschiedenste Spezialitäten kaufen kann - beispielsweise gibt es hier ein Spezialgeschäft nur für Honig. Auf dem Viktualienmarkt findet man viele kleine Brunnen-Denkmäler, die Münchner Komikern und Volkssängern gewidmet sind, wie Karl Valentin. Über den Viktualienmarkt flossen früher sieben kleine Bäche (wohl eher Rinnsale)!

Im Tal Bearbeiten

Wir begeben uns zum Talburgtor, an dessen Seite die Julia von Verona steht. Das Tor - mit dem angrenzenden Alten Rathaus - war auch einmal Teil der Stadtmauer. Der Marienplatz - heute das unbestrittene Zentrum der Stadt - war also einmal ganz am Rande der Stadt!

Wir folgen dem Tal zum Isartor. So ähnlich wird auch das Sendlinger Tor einmal ausgesehen haben. Bis auf die Uhr - in Bayern gehen ja bekanntlich die Uhren etwas anders, und diese erinnert an Karl Valentin.

Links vom Sendlinger Tor ist ein Straßenschlid, dass für Zuagroaste amüsant ist: "Lueg ins Land". Das kommt aber nicht davon, dass in dieser Straße lauter Lügner wohnen, sondern ist mit dem auch heute noch bekannten Wort "Lugen" (Duden) verwandt - hier stand ein Spähturm, mit dem man das Umland gut beobachten konnte.

Am Platzl Bearbeiten

Folgen wir der Straße weiter, so kommen wir zum Platzl, einem "schnuckeligen" (sprich: touristischen) Flecken in der Altstadt. Hier steht zwar auch das Hofbräuhaus, aber man findet auch ein paar schöne alte Häuser. Zunächst gehen wir also durch einen kleinen Durchgang in die Platzlgasse mit ihren Balkonen:

Anschließend ist es vielleicht Zeit für eine Stärkung im Biergarten. Und wer will zugeben, dass er durch die Münchner Altstadt gestreift ist, aber hier nicht drin war?