Benutzer:Ch. Friedrich/Artikelentwurf

Hinweis: Du darfst diese Seite editieren!
Ja, wirklich. Es ist schön, wenn jemand vorbeikommt und Fehler oder Links korrigiert und diese Seite verbessert. Sollten deine Änderungen aber der innehabenden Person dieser Benutzerseite nicht gefallen, sei bitte nicht traurig oder verärgert, wenn sie rückgängig gemacht werden.
Wikipedia ist ein Wiki, sei mutig!

Günther Friedrich (geboren am 22.Dezember 1930 in Dresden; gestorben am 22.Mai1986 in Cottbus) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Am 22. Dezember 1930 wird Fritz Günther Friedrich als erster Kind von Elisabeth Frida, geb. Kaiser und Bruno Anton Friedrich geboren. Die Eltern stammen aus einfachen Verhältnissen, die Mutter arbeitet zu dieser Zeit als Küchenmädchen, der Vater ist gelernter Glasbläser und Lokomotivheizer. Bruno Friedrich malt in naiv-altmeisterlicher Weise Blumenstilleben, Nachtszenen und kopiert Maler wie Spitzweg oder Rembrandt. Die Brüder des Vaters sind Schauspieler (Ludwig) und Musiker und Komponist (Karl). Von 1937 bis 1945 besucht Günther Friedrich die Volksschule. Zunächst träumt er noch davon, Flugzeugkonstrukteur zu werden. So erzählte er in der Familie, dass er sich noch vor Ende seiner Schulzeit mit einem Freund auf den Weg nach Frankfurt am Main machen wollte. Doch bevor beide Dresden verlassen können, werden sie von einem Bombenangriff überrascht und suchen Schutz unter einer Brücke. Günther Friedrich kehrt deshalb - in Sorge um seine Mutter und den jüngeren Bruder Ludwig (geb. 1940)- um. Der Vater ist zu diesem Zeitpunkt an der Front bzw. in Kriegsgefangenschaft.[1] Geprägt durch die Kriegsjahre und von den Bombardierungen [[1]] wird Friedrich zeitlebens militärische Interventionen ablehnen - in der Familie wird sein Spruch kolportiert "Ich wünsche weltweit allen Militärs und Offizieren, chronisch Cholera und Klamotten in die Nieren".[2]

1945 beginnt Günther Friedrich eine Schornsteinfegerlehre. Schon ein Jahr später erleidet er einen Berufsunfall und bricht die Ausbildung ab. Mitte 1946 beginnt er dann eine Ausbildung als Reklamemaler, die er 1949 beendet. Er arbeitet in den nachfolgenden Jahren u.a. beim Deutschen Hygienemuseum Dresden. Mitte 1950 bewirbt sich Friedrich für ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden mit der Absicht,späterhin Gebrauchsgrafiker zu werden, am 4. Oktober 1950 nimmt er das Studium auf. Wesentliche Professoren sind für ihn vor allem Erich Fraaß sowie Hans und Lea Grundig. Neben längeren Aufenthalten in Saßnitz und Devin, wo er während des Studiums Naturstudien betreibt und in alltäglicher Athmosphäre mit Arbeitern Erfahrungen bei der künstlerischen Produktion sammeln soll, heuert Friedrich 1953 [3] als Decksmann auf einem Fischkutter an.[4] 1955 beendet er das das Studium in Dresden. Bemerkenswert ist seine theoretische Diplomarbeit, die nur aus fünf Seiten besteht, mit einem umfänglichen Zitat Friedrich Engels beginnt und an deren Ende zu lesen ist: "Der Künstler ist der Gesellschaft verantwortlich. Seine erste Pflicht ist es, wahr zu sein. Und 'Wahrheit' das sagt Romain Rolland 'Wahrheit ist ewiges Suchen nach der Wahrheit'."[5] Einer von Friedrichs Dozenten kommt dann auch zu dem Schluss "Diese Arbeit entzieht sich der Zensierung" [6] Gleichwohl beendete Friedrich das Studium mit einem Diplom. Die fachliche Abschlussarbeit ist ein Bildnis der heute weitgehend unbekannten Schriftstellerin Auguste Lazar (1887-1970). Die Arbeit gilt heute als verschollen. Noch während des Studiums,1954, beantragt Friedrich die Mitgliedschaft in der SED. 1956 wird er zunächst für ein Jahr als Kandidat in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen. Das ist die Voraussetzung für öffentliche Aufträge und den Verkauf eigener Werke über den Kunsthandel der DDR. Die Mitgliedschaft wird dann in eine ordentliche umgewandelt. Im selben Jahr, neunzehnjährig, heiratet er; die Ehe wird jedoch bereits am 8.8.1960 geschieden. [7] Ab 1956 ist Günther Friedrich im Kombinat "Schwarze Pumpe" im damaligen Bezirk Cottbus als Künstler in der Produktion tätig. [8] 1959 zieht Friedrich nach Cottbus. Der als "Kohle- und Energiezentrum der DDR" apostrophierte Bezirk mit seiner Bezirksstadt war "künstlerisch gesehen [...] Randgebiet" [9] Dort wird er zwangsläufig Mitglied im VBK-Bezirksverband Cottbus, dem kleinsten der Bezirksverbände des Verbandes Bildender Künstler. 1961 heiratet Günther Friedrich seine zweite Frau Christa, geb. Weiß. Seine drei Kinder porträtiert der Künstler in unterschiedlichen Zusammenhängen. Die Arbeit "Annette und Christine im Atelier" (1967) wird von einem Leserbrief in der "Lausitzer Rundschau" abfällig kommentiert, da sie nicht dem gewünschtem Bild glücklicher Kinder entspräche. Kritik dieser Form erfahren seine Bilder häufiger: "Das ist keine Brigade eines sozialistischen Landes, das ist eine Baukolonne eines kapitalistischen Betriebes, die erschöpft durch die Akkordschinderei ind er Baubude sitzt. Das alles wird noch durch die Eintönigkeit der Farbgebung unterstrichen".[10] Friedrich übernimmt in seinen Cottbuser Jahren auch Funktionen im Verband Bildender Künstler. So ist er in den Jahren 1972-1978 Vorsitzender des VBK im Bezirk Cottbus. Darüber hinaus arbeitet er danach in der Zentralen Sektionsleitung für Malerei und Grafik des VBK. In den Jahren zwischen 1972 und 1978 gelingt es den Künstlern des Bezirkes Cottbus eine Galerie Kunstsammlung Cottbus durchzusetzen und damit auch die Möglichkeit zu schaffen eine eigene Sammlung aufzubauen und Wechselausstellungen bildender Künstler zu zeigen. 1980 erkrankt Günther Friedrich und wird 1981 krankheitsbedingt invalidisiert. Seine Tätigkeit in der Zentralen Sektionsleitung behält er dennoch bei, auch sein Atelier in der Cottbuser Innenstadt gibt er erst 1986 auf. Im selben Jahr, am 22. Mai 1986, stirbt Günther Friedrich in Cottbus. Im kleinen Katalog der 1987er Ausstellung "Günther Friedrich" heißt es über die ihn: " Die Kunst Friedrichs ist eine Huldigung an die Farbe und das Licht. (...) Er vermeidet alles Turbulente, Laute, gibt keine komplexen Aussagen zu prozeßhaften Erscheinungen, neigt kaum zu dynamischen Kompositionen. Friedrich ist Lyriker". [11]

Studienreisen führten ihn nach Polen, Ungarn, in verschiedene Republiken der damaligen UdSSR,und nach Cuba.

Ausstellungen

Bearbeiten

Einzelausstellungen (Auswahl) 1958 Hoyerswerda; 1968 Cottbus, Bezirksmuseum Schloss Branitz; 1968 Görlitz, Städtische Kunstsammlung; 1979 Suhl, Galerie im Steinweg; 1980 Potsdam,Staudenhofgalerie; 1981 Frankfurt (Oder), Galerie Junge Kunst; 1982 Neubrandenburg, Torgalerie; 1983 Jena, Galerie im Stadthaus; 1983 Cottbus, Galerie Carl Blechen; 1985 Hoyerswerda, Kleine Galerie; 1987 Senftenberg, Kunstsammlung Lausitz; 1990 Cottbus,Staatliche Kunstsammlungen; 1998 Cottbus, Brandenburgische Kunstsammlungen; 2001 Cottbus, Galerie Eva Blobel.

Ausstellungsbeteiligungen(Auswahl) 1957 Dresden,Albertinum, II. Bezirksausstellung; 1957 Dresden/Berlin, Ausstellung Junge Künstler; 1960/61 Cottbus, Pavillon der Nationalen Front, Bezirksausstellung Cottbus; 1963 Berlin, Pavillon der Kunst, Kunstpreis des FDGB; 1964 Berlin, Nationalgalerie, Unser Zeitgenosse; 1967 Dresden, Albertium, VI. Deutsche Kunstausstellung Dresden; 1969 Berlin, Altes Museum und Nationalgalerie, Architektur und Bildende Kunst; 1970 Berlin, Altes Museum, Im Geiste Lenins; 1972 Cottbus, Haus der Bauarbeiter, Bildende Kunst, Bezirkskunstausstellung Cottbus; 1972 Dresden, VII. Kunstausstellung der DDR; 1972 Nyirgyháza (Ungarn), III. Nemzetközi Müvészetelep sóstó, Megyei Tanàcs Nagytermében; 1973 Poznan (Polen), Internationaler Presseklub; 1974 Cottbus, 9. Bezirkskunstausstellung; 1976 Grosetto (Italien), Grafik Cottbuser Künstler; 1977 Dresden, VIII. Kunstausstellung der DDR; 1979 Cottbus, 10. Kunstausstellung des Bezirkes Cottbus; 1979 Lipezk (UdSSR), Malerei und Grafik aus dem Bezirk Cottbus; 1980 Warschau (Polen), Zentrum für Kunst, Die ersten Jahre; 1981 Cottbus, Galerie Kunstsammlung Cottbus, Cottbuser Ansichten; 1982 Dresden, IX. Kunstausstellung der DDR; 1983 Leipzig, Messehaus am Markt, Kunst und Sport; 1984/85 Cottbus, Staatliche Kunstsammlungen, 11. Kunstausstellung des Bezirkes Cottbus; 1987/88 Dresden, X. Kunstausstellung der DDR; 1989 Berlin, Marstall, Bauleute und ihre Werke; 1994/95 Cottbus, Marstall/Schloss Branitz, Winterlandschaften aus der Lausitz; 1999 Cottbus, Kunstmuseum Dieselkraftwerk, Landschaft:Sichtung der Depots und Ankäufe der letzten Jahre; 2004 Plessa, Kraftwerk, Zeitmaschine Lausitz: Kunst und Bergbau; 2013/14 Brest (Frankreich), Kunsthalle passarelle und Cottbus, Kunstmuseum Dieselkraftwerk, bildersuchlauf / à la recherche d’images.Ostmoderne aus der Sammlung des dkw.

Literatur

Bearbeiten

Lambrecht, Susanne, Günther Friedrich. Ein Künstler im Bezirk Cottbus. Biographie-Werkanalyse-Werkverzeichnis; Cottbus 2007

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Familienerinnerungen, Gespräch 5.2.2014 mit der Witwe des Künstlers
  2. Erinnerung der Tochter, 09.02.2014
  3. Günther Friedrich und Freunde, Ausstellung vom 3.4.13.05.201, Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus
  4. Friedrichs Witwe verweist darauf, dass er zur "Bewährung in der Produktion" dort arbeitet, in seinen Studienunterlagen und an der Hochschule der Künste Dresden findet sich kein entsprechender Hinweis.(s.a. Lamprecht, Susanne, Günther Friedrich,edition himmelblau, Cottbus 2007)
  5. Nachlass des Künstlers, Diplomarbeit S. 5
  6. zitiert nach Lambrecht, Susanne, Günther Friedrich,edition himmelblau, Cottbus 2007
  7. Nachlass Günther Friedrich
  8. Ausstellungskatalog "Günther Friedrich - Malerei und Grafik" vom 1.11.1980-4.1.1981 Galerie der Kunstsammlung Cottbus
  9. a.a.O. Susanne Lamprecht, S. 63
  10. Lausitzer Rundschau, Leserbrief, 1963, bezieht sich auf "Bild einer Brigade". Das Bild gilt als verschollen
  11. Günther Friedrich; Gemälde, Pastelle, Grafik; Kreismuseum Senftenberg, 1987, S. 6.


[[Kategorie:Kunst und Kultur ]] [[Kategorie:Biografien ]] {{Personendaten |NAME=Günther Friedrich |ALTERNATIVNAMEN= Fritz Günther Friedrich |KURZBESCHREIBUNG= Maler und Grafiker, Bildender Künstler |GEBURTSDATUM=22.12.1930 |GEBURTSORT=Dresden |STERBEDATUM=22.5.1986 |STERBEORT=Cottbus }}