Benutzer:Bourbaki 2021/Baustelle/Modelleisenbahn, Geschichte der Modelleisenbahn

Geschichte der Modelleisenbahn Bearbeiten

 
Märklin Spur 1 Uhrwerklokomotive Storchenbein aus dem Jahr 1895 im Zürcher Spielzeugmuseum 2023

Anfänge Bearbeiten

Im Mutterland der Eisenbahn, in England, werden seit Beginn des 19. Jahrhunderts Modelle von Eisenbahnzügen gefertigt.


Einschub Bodenläufer, Uhrwerk, Dampfbetrieb und elektrischer Betrieb.


Das erste Kind, das nachweisbar eine Modelleisenbahn besaß, war 1859 die Eisenbahn des kaiserlichen Prinzen Napoléon Eugène Louis Bonaparte.

1886 bot der Spielwarenhersteller Bing aus Nürnberg die erste komplette Zuggarnitur mit geraden und gebogenen Gleisen, aber noch ohne Weichen und Kreuzungen an.

Spur 0 und Spur 1 von Märklin und Lutz Bearbeiten

1891 wurde Lutz von Märklin übernommen.[1] und verkaufte von Lutz hergestellte Spielzeugeisenbahnen in der Vorweihnachtszeit 1891.

1892 präsentierte Märklin auf der Ostermesse in Leipzig erstmals eine ausbaufähige Modelleisenbahn mit einer Uhrwerks-Lokomotive der Spur 1.[2] Im selben Jahr erschienen im Märklin-Katalog auch Spielzeugeisenbahnen der Spur 1, Spur 2 und Spur 3 mit Lokomotiven, Wagen, gebogenen und geraden Gleisen, sowie Weichen und Kreuzungen.

1893 folgte dann im Katalog der Firma Märklin Spielzeugeisenbahnen zusätzlich für die Spur 0.

Spur S, die Hälfte der Spur 1 Bearbeiten

Die Spur S mit einer Modell-Spurweite von 22,5 mm lässt sich bis in das Jahre 1894 zurückverfolgen.[3][4] Dabei wurde die Spur 1 mit einer Modell-Spurweite von 45 mm halbiert.

Frühe Normung Bearbeiten

Einschub wie das genau war mit Bassett-Lowke, Bing und Carette (sowie Märklin).


Diskussionen, die sich mit der Normung von Modellbahnen befassten, fanden bereits 1901 in Zeitschriften statt. Sie mündeten wohl in das erste Handbuch der Modellbahn von Bassett-Lowke, in dem der von Henry Greenly entwickelte Normenvorschlag bekannt wurde, der sich wiederum an die Vorarbeiten für die verschiedenen damals bekannten Spurweiten von Märklin und Bing anlehnte, und nach dem sich später alle Hersteller richteten.

Spur H0 und Spur 00, die Hälfte der Spur 0 Bearbeiten

 
Erste Modelleisenbahnanlagen in der heutigen Spur H0 mit den noch heute maßgebenden Merkmalen, 1926

Noch für das Weihnachtsgeschäft 1922 lancierte Bassett-Lowke eine Uhrwerk-Tischeisenbahn gefertigt aus dünnem lithografierten Blech mit einem ebensolchen Blech-Böschungsgleissystem in Großbritannien in der Hälfte der Spur 0 mit einer Modellspurweite von 16,0 mm.[5] Diese Spielzeugeisenbahn wurde von Bing entwickelt und von Beginn weg auch unter diesem Markenname von Bassett-Lowke vertrieben (Bing Table Railway).

Diese Spielzeugeisenbahn in der Hälfte der Spur 0 erwies sich später als die Grundlage für Modelleisenbahnen der aktuellen Spur 00 (4,0 mm scale, Maßstab 1:76) und Spur H0 (3,5 mm scale, Maßstab 1:87) mit einer Modellspurweite von 16,5 mm.

 
Trix Express Bahnhofsanlage, wie sie ab den 1970er-Jahren in vielen deutschen Bahnhöfen zu finden waren, 2003

In der Zeit der Fertigung der Bing-Tischeisenbahn als Spielzeugeisenbahn stellte A. R. Walkley 1926 in Großbritannien eine kleine Modelleisenbahn-Anlage her, heute würde dies am ehesten als Betriebsdiorama bezeichnet, dass sämtliche Errungenschaften der heutigen Spur H0 vereinigte. Modellspurweite von 16,5 mm, Maßstab 1:87 (3,5 mm scale), Zweischienen-Zweileiter-Gleissystem, Gleichstrombetrieb, aufschneidbare Weichen, automatische Kupplungen.

1935 wurde zur Leipziger Frühjahrsmesse die Spur 00 Modelleisenbahn mit der Markenbezeichnung TRIX Express mit einem Dreischienen-Dreileiter-Gleissystem das einen Zweizugbetrieb ermöglichte, vorgestellt und auf den Markt gebracht. Die Modelleisenbahn basierte auf Bing Tischbahn und hatte anfänglich auch dessen Modellspurweite von 16,0 mm. Zur Leipziger Herbstmesse 1935 stellte Märklin sein Spur 00 Programm vor, jedoch mit der Modellspurweite von 16,5 mm und mit einem Dreischienen-Zweileiter-Gleissystem.

Im Jahre 1938 brachte Hornby eine Modelleisenbahn in der Spur 00 unter dem Markennamen Hornby Dublo auf den Markt. Diese Modelleisenbahn fuhr auf einem Dreischienen-Zweileiter-Gleissystem. Der Mittelleiter war auf dem Blechböschungskörper isoliert montiert.[15] Die Lokomotiven fuhren mit 12 Volt Gleichstrom und besaßen bereits Gleichstrommotoren mit einem Permanentmagneten.[6] Auch im Jahre 1938 trat der Amerikanische Modelleisenbahn-Hersteller American Flyer mit einem umfangreichen Spur H0 Programm mit einem Böschungsgleis für das Zweischienen-Zweileiter-Gleissystem das bereits die Modellspurweite von 16,5 mm hat auf den Markt. Gefahren wurde mit Wechselstrom. Da es sich um Allstrommotoren handelte konnte auch mit Gleichstrom gefahren werden. American Flyer verwendete von Anfang für die Modellspurweite von 16,5 mm die Begriff der Spur H0 und 3,5 mm scale entsprechend einem Maßstab von 1:87.[7] American Flyer war damit der erste Großerienhersteller der ein Zweischienen-Zweileiter-Gleissystem im Programm hatte.

1948 stellte die österreichische Firma Kleinbahn ihre Spur H0 Modelleisenbahn auf der Wiener Herbstmesse vor. 1952 stellte die Firma Fleischmann aus Nürnberg erstmals ihre Spur H0 Modelleisenbahn vor. Beide Firmen, sowohl Kleinbahn wie auch Fleischmann setzten von Beginn weg in der Spur H0 auf das Zweischienen-Zweileiter-Gleichstrom System. Ab dem Jahr 1952 bezeichnete Trix seine Trix Express Modelleisenbahn neu als Spur H0 statt als Spur 00 Modelleisenbahn.

Spur TT Bearbeiten

Auf der Hannovermesse 1949 präsentierte Rokal eine Modelleisenbahn im Maßstab 1:120 mit einer Spurweite von 12 mm und etablierte damit die Spur TT in Mittel- und Osteuropa.

Spur N Bearbeiten

Arnold fertigte ab der Spielwarenmesse 1962[8] die Modelle im auf 1:160 geänderten Maßstab mit 9 mm Spurweite.

Spur Z Bearbeiten

Zwölf Jahre später, 1972, setzte Märklin diese Marke auf 6,5 mm Spurweite (Nenngröße Z) herab, die mit einem Maßstab von 1:220 bis 2008 die kleinste funktionsfähige, industriell gefertigte Modellbahn darstellte.


Einschub veraltete Umfrage Marktanteil BDEF

  1. Über Märklin auf der Internetseite der Firma Märklin, abgerufen am 4. November 2023.
  2. Zur Geschichte der ersten Märklin-Eisenbahn vom Tinplate Forum datiert mit Mai 2008, abgerufen am 3. November 2023
  3. S scale: History and Developments in s-scale.org.uk abgerufen am 15. Mai 2021.
  4. S Scale Model Railroad in Model Railroad Ballast, abgerufen am 5. Dezember 2021
  5. Florian Eisen: Kleine Welt auf Räder - Das faszinierende Spiel mit Modelleisenbahnen. Falken-Verlag, Niederhausen/Ts. 1986, Seite 218.
  6. Hornby Dublo, im Forum Alte Modellbahn, abgerufen am 14. Januar 2024.
  7. American Flyer, Katalog 1938, Seite 4 und 5, angerufen am 5. Dezember 2021.
  8. Miba 3/1962 S. 95