--Blaubüdel 16:35, 11. Mär 2006 (CET)--84.140.250.89 16:27, 11. Mär 2006 (CET)


Zur Person

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Ich begann als Jungzimmermann bei der Hapag. Nach zwei Jahren wurde ich zum Vollzimmermann befördert. Im Verlauf meiner 30-jährigen Seefahrtzeit bin ich auf folgenden Schiffstypen gefahren:


Die Christliche Seefahrt von ehedem ist vorbei

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Die traditionelle Seefahrt hat nach der langen intensiven Wiederaufbauphase nach dem Krieg etwa in den 70er Jahren u.a. mit der zunehmenden Umstellung von Stückgut- auf Containerschiffe gewissermaßen ihren äußerlich sichtbaren Abschluss gefunden. Weniger sichtbar waren die zunehmenden Aktivitäten zahlreicher Finanzierungs- und Steuerabschreibungsgesellschaften , die schon ab 1968 in kleinen Schritten Beteiligungen bei den geldschwachen Reedereien suchten. So entstanden die Zahnarztreedereien. Als die anfangs 160-prozentigen Steuerabschreibungen staatlicherseits nach und nach zurück gefahren wurden, wollten die sich nicht von ihren bis dahin hohen Gewinnen verabschieden und unternahmen in den 80er Jahren große Anstrengungen, um das Gewerbe Seefahrt zunehmend von ihren eigenen Interessen bestimmt nach Kräften durch zu rationalisieren. Da die finanzstarken Beteiliger bald schon mehr als nur einen Fuß in der Tür hatten, konnten sie sich problemlos gegen die früheren teilweise noch familiär ausgerichteten Eigner in ihren Reedereikontoren durchsetzen. Mit der Folge, dass die in vielen Jahrzehnten gewachsenen, bis dahin recht komfortablen Strukturen an Bord der Schiffe (aber auch innerhalb der Reedereien) ziemlich rigoros verändert wurden.

Damals...

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Ich fuhr in der Linienfahrt, auf Trampschiffen, meistens aber auf langzeitig vercharterten Schiffen in 85 Länder in aller Welt. Meine längste ununterbrochene Bordzeit dauerte 19 Monate und einen Tag und das war noch gar nichts verglichen mit solchen von manch anderen Seeleuten bis in die 1980er Jahre hinein.

Im Gegensatz zur heutigen total bis ins Kleinste durchrationalisierten „See-Logistik“ so sollte man sagen, machte die Seefahrt damals noch Spaß; den meisten jedenfalls. Denen, die nicht verheiratet waren – und das waren die wenigsten. Es ging bei den eingefahrenen Besatzungen trotz vieler Entbehrungen an Bord gemütlich zu und – vor allem – dauerten die Hafenzeiten oft genau so lange wie die Seezeiten. Man konnte damals wirklich noch Abenteuer erleben. Dafür oft genug Ärger, Schinderei und vielerlei Gefahren - an Bord wie auch an Land, aber wirkliche Langeweile nur selten. Trotzdem, die viel besungene Freddy-Romantik gab's nur im Film.

Ich bin heute zu Hause und auch sehr froh darüber, aber mit der alten, so genannten Christlichen Seefahrt fühle ich mich heute noch verbunden. Das Morsen habe ich nach 15 Jahren noch voll drauf. Das verlernt man nicht. Von den Seeleuten meiner Generation haben leider nur die allerwenigsten sich mit dem Computer anfreunden können oder wollen. So wird wohl viel von dem Wissen aus dieser Epoche der Seefahrt in absehbarer Zeit in Vergessenheit geraten. Also haue ich seit längerem alles auf Festplatte, was Geeignetes aus meiner Sammlung an Fotos, Büchern, schriftlichen Unterlagen und meinem Gedächtnis sich dazu anfindet. Insofern bin ich froh, Wikipedia als Plattform für mich entdeckt zu haben, da könnte ich so einiges sozusagen ins Regal stellen.

Habe hier bei Wiki u.a. damit begonnen, die Seemännischen Fachwörter (eine neu einzurichtende Rubrik Seemännische Ausdrücke wäre eine angemessene Ergänzung dazu) zu durchforsten, zu ergänzen und gegebenenfalls richtig zu stellen. Da hat sich das eine oder andere eingeschlichen, was für gestandene Seeleute einfach falsch klingt, oder mehr aus der Sicht gelegentlich mitfahrender Fahrgäste geschrieben scheint.

Zur Beantwortung von Fragen im Zusammenhang mit der ganz normalen Handelsschifffahrt in jener Zeit bin ich gerne bereit.

Folgende Artikel bisher eingestellt

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Übrigens, mein Benutzername Blaubüdel ist bzw. war der allgemeine Spitzname für den Zimmermann an Bord. --Blaubüdel--84.140.208.54 00:08, 24. Mär 2006 (CET)--Blaubüdel 00:12, 24. Mär 2006 (CET)