Kamalabaum

Habitus des Kamalabaums (Mallotus philippinensis)

Systematik
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Unterfamilie: Acalyphoideae
Tribus: Acalypheae
Gattung: Mallotus
Art: Kamalabaum
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Mallotus
Lour.
Wissenschaftlicher Name der Art
Mallotus phillipinensis
Müll.Arg.


Der Kamalabaum (Mallotus philippinensis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Bestandteile der Pflanze werden traditionell als Arzneimittel verwendet.

Beschreibung[1][2]

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Der Kamalabaum erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 25 m bei einem Stammdurchmesser von bis zu 50 cm, kann jedoch abhängig vom Standort auch als Strauch vorkommen.

Die gegenständig stehenden Blätter sind eiförmig bis länglich, mit einer Länge von bis zu 16 cm und einer Breite von 7 cm. Die Blätter sind auf der Unterseite behaart und mit roten Drüsen versetzt.

Der Kamalabaum ist monözisch, d.h. mit männlichen und weibliche Blüten getrennt vorkommend auf verschiedenen Individuen. Die weiblichen Pflanzen besitzen einen traubigen Blütenstand mit sternförmigen Blüten und einer papillösen Narbe. Der bis zu 6 cm lange Blütenstand entspringt aus den Blattachseln oder terminal am Ast.

Die zahlreichen männlichen Blüten haben einen Durchmesser von etwa 3 mm. Sie wachsen einzeln oder in Gruppen an den 2 bis 10 cm langen Blütenständen, welche den Brakteen entspringen.

Die Frucht wächst als 6 - 9 mm große, dreigeteilte Kapsel welche an der Außenseite mit dunkelroten Drüsen besetzt ist. Jede der drei Kammern enthält einen 2 - 3 mm großen Samen welcher von Frühling bis Sommer ausreift. Die frisch geerntete Samen sind keimfähig.

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Kalmabaums erstreckt sich vom Himalaya-Gebirge über China und Indien bis nach Australien. Besonders in Immergrünen- und Sekundärwäldern bis auf 1600 Höhenmeter ist diese Art anzutreffen. Der Kalmabaum ist relativ anspruchslos an seine Umgebung. Optimales Wachstum werden bei Tagestemperaturen zwischen 25 und 34°C und jährlichen Regenfällen von 1000 bis 2500 mm erzielt. Ältere Exemplare können jedoch auch Temperaturen bis -2°C und Niederschläge zwischen 600 und 5000 mm überstehen. Ebenso kann er auf eher unfruchtbaren, sauren oder steinigen Böden wachsen.

Der Kalmabaum wächst verträgt sowohl volle Sonnenexposition als auch Schatten und ist häufig im Unterholz anzufinden.

Das Wachstum ist eher langsam mit einem Zuwachs von 0,65 cm im Umfang pro Jahr.

Inhaltsstoffe[4]

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Die rötlichen Drüsenhaare der Früchte sind reich an phenolischen Komponenten, welche bis zu 80% aus den Phloroglucinderivaten Rottlerin sowie Isorottlerin zusammengesetzt sind.

Die Samen enthalten Cardenolide.

Verwendung[5]

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Der Kamalabaum findet häufig Anwendung in der ayurvedischen Medizin und verschiedene Teile der Pflanze werden zur Behandlung von Hautproblemen, Bronchitis, Krebs, Diabetes und Infektionen eingesetzt. Nachgewiesen ist die anthelminische Wirkung der Früchte, bzw. deren Drüsenhaare (Droge: Kamala, Glandulae Rottlerae). Dazu werden die Drüsenhaare durch Sieben gewonnen und oral verabreicht. Kamala besitzt ebenso eine abführende Wirkung und verursacht in größeren Dosen Gastro-Enteritiden, Diarrhoen und Erbrechen.

Tanninreiche Teile der Pflanze wie die Früchte, Rinde oder Wurzel werden auch zum färben von Seide und Wolle verwendet.

Kategorie:Heilpflanze Kategorie:Wolfsmilchgewächse

  1. a b Mayank Gangwar, R. K. Goel, Gopal Nath: Mallotus philippinensisMuell. Arg (Euphorbiaceae): Ethnopharmacology and Phytochemistry Review. In: BioMed Research International. Band 2014, 2014, ISSN 2314-6133, S. 1–13, doi:10.1155/2014/213973 (hindawi.com [abgerufen am 2. Januar 2018]).
  2. World Agroforestry: Mallotus_philippinensis. Agroforestry Database 4.0, 2009, abgerufen am 2. Januar 2018 (englisch).
  3. Useful tropical plants: Mallotus philippensis. Abgerufen am 2. Januar 2018 (englisch).
  4. Kormann, Kurt., Daunderer, Max.: Giftpflanzen - Pflanzengifte : Vorkommen, Wirkung, Therapie, allergische und phototoxische Reaktionen. 4., überarb. u. wesentlich erw. Aufl., Sonderausg. Nikol, Hamburg 1994, ISBN 3-933203-31-7 (worldcat.org).
  5. Jaya Sharma, Dr. Ranjana Varma: A Review on Endangered plant of Mallotus philippensis (Lam.) M.Arg. Hrsg.: Pharmacologyonline. 3. Auflage. 2011, S. 1256–1265.