A.Fiebig/Bambusfaser
Bambusfaser
Fasertyp

Naturfaser

Herkunft

Bambus

Farbe

beige

Eigenschaften
Faserlänge Einzelfaser 2-3 mm, innen hohl
Faserdurchmesser 1/100 der Länge
Dichte in g/cm
Zugfestigkeit in GPa
Elastizitätsmodul in GPa
Bruchdehnung in %
Wasseraufnahme in %

Die Bambusfaser ist eine Pflanzenfaser aus dem Bambus.

Eigenschaften

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Siehe auch: Pflanzenfasern

Bambusfasern sind relativ winzig, 2-3 mm lang und innen hohl. Ihr Durchmesser beträgt etwa 1/100 der Länge. Sie enthalten Lignin, Hemicellulosen, Stärke und Silikate.

Bambus besteht aus langen fasrigen Zellulosesträngen, die aus dem Stamm gewonnen und zu feinem Garn gesponnen werden können. Bambusfasern sind antistatisch, können anderthalb mal soviel Wasser aufnehmen wie Baumwolle und besitzen eine dreifach längere Lebensdauer als diese.

Werden Bambusfasern zu Kohlenstoff verarbeitet, wie bei Toasted Bamboo, und in Gewebemischungen verwendet, vergrößert sich die Oberfläche des Gewebes durch die hochporöse Natur von Kohlenstoff deutlich. Dadurch verdunstet Feuchtigkeit schneller und damit auch die Bakterien, welche für Geruch und Mikroklima verantwortlich sind.[1]

Bedeutung

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Siehe auch: Bedeutung als Nutzpflanze, Zellstoff und Textilien

Weltweit bedeckt Bambus eine Fläche von ca. 37 Millionen Hektar, davon etwa sechs Millionen in China und neun Millionen in Indien. Je Hektar können 10 bis 15 Tonnen Biomasse pro Jahr nachhaltig gewonnen werden.

Der Einsatz von Viskosefasern aus Bambus ist gegenüber Holzfasern zwar rückläufig, China setzt aber weiterhin darauf, auch aufgrund einer hohen (Binnen-)Nachfrage und begrenzter Holzvorräte. Auf Jamaika wird sehr viel Zellstoff aus Bambus für die nordamerikanische Papierfabrikation gewonnen.

Aus Bambusfasern wird Bambus-Viskose hergestellt, mit der vielfältige Textilien produziert werden.

Bambusfasern werden als Alternative zu Holz oder Kunststoff verarbeitet. Als Bamboo Plastic Composites (BPC) werden Verbundwerkstoffe bezeichnet, bei denen Holzfasern, wie beim WPC, durch Bambusfasern ersetzt sind. Dabei wird Polyvinylchlorid (PVC) mit Bambusfasern zu je 50 % gemischt.

Thomas Alva Edison erhielt 1880/81 mehrere Patente für verbesserte Glühlampen mit einem hochohmigen Kohleglühfaden aus verkohlten Bambusfasern. Der Herstellungsprozess war zwar wesentlich komplexer, als der von Platin-Glühfäden, doch waren Bambusfasern kostengünstiger. Dabei wurde der Bambus abgeschält und die darunter liegenden Fasern herausgezogen, die im Verkohlungsprozess zu dünnen Fäden verschmelzt werden konnten. So werden Bambusfasern, NICHT BAMBUS, NICHT VISKOSE, auch heute noch verarbeitet. (s.o.)

Nach einer Expedition zur Einsammlung von tropischen Pflanzen und langwierigen Testreihen mit einer großen Anzahl von Pflanzenfasern fand die Edison Electric Light Co. japanischen Bambus als geeignetes Material zur Glühfadenherstellung.[2]

Natürliche Bambusfasern kommen lediglich für grobe Textilien in Frage. Die heute vielfach aus Marketinggründen als „Bambus-Textilien“ (woven bamboo) angebotene Bekleidung, vor allem Strümpfe, besteht aus Viskosefasern. Hierbei dient Bambus lediglich als Rohstoff für die daraus gewonnene und zur Viskosefaser weiterverarbeitete Zellulose. In der Regel liegt bei der Bezeichnung „Bambus-Textilien“ daher eine Irreführung der Verbraucher vor.[3]

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Einzelnachweise

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  1. http://www.firmenpresse.de/pressinfo42919.html
  2. Edison-Patent 251540 „carbon for electric lamps“
  3. http://www.nova-institut.de/news-images/20080716-03/Textilien_aus_Bambus.pdf

[[Kategorie:Bambus]] [[Kategorie:Faser]] [[Kategorie:Nachwachsender Rohstoff]]