Herstellung Bearbeiten

Früher wurde für das Haupt und das Blatt billiges Eisen verwendet und nur die Schneide, die in das Blatt eingesetzt wurde, war aus härtbaren und schnitthaltigen Stahl. Heute wird der ganze Axtkörper aus Stahl geschmiedet. (Ganzstahlaxt)

Teile der Axt Bearbeiten

 

Der Axtkörper einer Axt gliedert sich in Haupt und Blatt.

  • das Haupt: es stellt gewissermaßen das fundament der axt dar, heutzutage ist eine breite von 60-70 mm verwendet um eine stabile verbindung des stieles zu ermöglichen.
  • das Blatt: Die Form und die Abmessungen des Blattes hängen sehr stark vom Verwendungszweck ab. Äxte mit langen (~30 cm) Blättern waren zweckmäßig um dicke Bäume umzuschroten und Wurzeln abzuhacken. Nur damit gelang es tief in das Holz vorzudringen, ohne dass der Stiel hinderlich geworden wäre.

Am Haupt underscheidet man:

  • den Nacken (Schlagplatte): Der Nacken ist meist eine ebenflächige verstärkte ungehärtete rechteckige Schlagplatte. Es gibt zahlreiche Äxte mit ovalen oder runden Formen. In Europa wurden die Bäume bis zum 19.Jahrhundert nah am Boden ohne Säge "umgeschrotet", deswegen war die Ausbalancierung des Axtkörpers nebensächlich wegen den mehr vertikaleren Schlägen. In Nordamerika gab es keine Anreize mit Holz sparsam umzugehen, das ganze Land war mit alten großen Bäumen überzogen. Die Siedler brauchten Ackerland. Die schnellste Methode damals war den Fällkerb in Brusthöhe zu setzen. Das Arbeiten war erleichtert. Das abschlagen der Wurzeln und das herausziehen des Stumpfes ging auch leichter wegen dem größeren Hebel den der höhere Stumpf hat. Deshalb wurden die Nacken der Äxte dicker gemacht, sodass beim fast horizontalen Hauen die Axt horizontal bleibt.
  • das Haus: Das Haus umschließt das axtseitige Stielende, welches im Öhr befestigt ist.
  • das Öhr: Wurde bei älteren Äxten das Öhr noch durch das Umschmieden eines ovalen Eisens gemacht, presst man es heute mit einer Presse aus. Heutzutage sind in Mitteleuropa die "D" förmigen Öhre verbreitet, durch die ebene Fläche im Öhr und am Stiel wird das Ausrichten der Schneide beim Einstielen erleichtert. In Skandinavien, Südeuropa und Nordamerika hingegen ist das Tropfenförmige Öhr traditionell benutzt.
  • die Schneide: Erst die Schneide macht die AXt zu einem Werkzeug das eine schneidende Wirkung auszuüben vermag, die Schneide ist also das wichtigste Teil der Axt, ihrer ausbildung und ihrer Form kommen größte die Bedetung zu. Durch einen schnellen Ablauf und eine beträchtliche Wucht entsteht ein "Schlagschnitt".

Die Schneide ist beim Axthieb hohen Beanspruchungen ausgesetzt, deshalb ist sie ballig ( als semikubische Parabel oder gewölbter Anschliff) ausgeführt. Warum die Schneide ballig und nicht dreieckig ist: Der Axthieb wird schräg zur Faser ausgeführt. Nach dem eindringen der Schneide hebt sich der Span dem Stamm abgewandten Seite hin, sodass die Schneide in dieser Richtung weniger Widerstand findet, sie wird dorthin abgelenkt. Steht dazu nur ein kurzer Weg zur verfügung wie beim abschlagen harter starker Äste,die nur eine geringer Eindringtiefe zulassen, so wird die gesamte Schlagenergie augenblicklich aufgebraucht. Wenn damit eine seitliche Ablenkung der Schneide verbunden ist, so hat dies eine starke Beanspruchung auf Biegung zur Folge, welche die SChneide in ihren vorderesten Millimetern aufzunehmen hat. Diese Biegebeanspruchung trägt in weit übergehenden Maße die schuld am ausbrechen und verbiegen der SChneide. (siehe "DIe konst... für rechnung") Somit folgt:

  1. Bei allen Arbeiten die die Schneide sehr stark auf Biegung beanspruchen muß ein gewölbter Anschliff verwendet werden dessen Ausformung sich nach den Mindestabmessungen, der Stahlsorte, ihrer Härte und Zähigkeit richtet.
  2. überall dort wo eine seitliche beanspruchung auf biegung zurücktritt (behauen von wurzeln, senkrechten abbeilen wvon stammfüßen,...) oder wo die biegung durch einen längeren weg oder die auftreffenergie durch eine große fläche des axtblattes aufgenommen wird, kann die axtschneide mehr auf "schnitt" gestellt werden.

Die schneide darf schlanker ausgeformt sein. sie kann dann die aufgewendete energie sofort fühlbar in schnittleistung umsetzen und dadurch die arbeit bei verringerter kraftanstrengung ungemein zi fördern. So eune geschliffene axt darf für das abschlagen harter starker äste nicht genommen werden, eine 2.axt mit balligem bist stark balligem anschliff ist zu verwenden.

Ein gewölbter anschliff stellt eine kompromiss dar, weil der eindringwiderstand erhöht ist als eine dreicekige schneide. Allerdings führt die gewölbte ausbildung nur zu einer tangentielen berührung der schneideflächen. wodurch die reibung geringer ist. das wirkt sich auf die lockerung des spans günstig aus und läßt ein steckenbleiben seltener auftreten.

  • Der Stiel kann gerade, einfach oder mehrfach gebogen sein. Sein Querschnitt ist elliptisch, eiförmig oder selten rund. Je nach Verwendungszweck und Überlieferung ist er zwischen 40 und 100 cm lang. Diese enorme Länge ist, weil diese Stiele noch keine Knäufe hatten und das letzte Viertel als Sichterheitszone hergenommen wurde.

Der Stiel der Axt besteht am besten aus einem zähen Laubholz. In Mitteleuropa wird traditionell Esche verwendet, aber auch andere zähe Laubhölzer sind geeignet wie Buche, Birke oder Ahorn. In Amerika hingegen Hickory, das alle in Europa heimischen Laubhölzer in ihren Eigenschaften übertrifft.

Beim anfertigen des Stieles ist darauf zu achten, dass der Faserverlauf nicht unterbrochen wird. Auch darf er nicht zu breit sein, damit er flexibel ist und möglichst prellungsdämpfend ist.

Wirkungsweise des Axthiebes Bearbeiten

Die Axt ist Beanspruchungen ausgesetzt die in den zwei nachfolgenden Vorgängen verschieden sind:

  • beim spalten des Holzes wirkt die Axtschneide nur wenige Millimeter schneidend. Unmittelbar nach dem Eindringen in die Stirnfläche des Holzes wirkt die zuhnemende Stärke des Blattes als Keil zu wirken. Dieser Kraft nachgebend wird das Holz gespalten, eine schneidende Wirkung erfolgt nicht mehr.
  • beim zerschneiden der Holzfaser quer oder schräg zur Holzfaser ist es die Axtschneide selbst die die Arbeit leisten muss. Der nachdrängere dickere Teil des Axtblattes fördert die Trennung, weil er eine Spannung in der noch nicht durchgeschnittenen Faser hervorruft und dadurch den räumlich und zeitlich unmittelvar folgenden Schnittvorgang wesentlich erleichtert: denn jedes unter Zugspannung stehendes Material lässt sich leichter zertrennen als ungespanntes

(Der schräge Hieb schneidet die Faser ab, spannt und lockert die darunterliegende durch den balligen Schneidteil und wirft schließlich den abgeschnittenen Holzspan aus.)

Literatur Bearbeiten

  • Gottfried Reissinger: Die Konstruktionsgrundlagen der Axt Parey, Hamburg 1959, ISBN 978-3490211163