Belagerung von Pskow (1581)

Belagerung im Livländischen Krieg

Die Belagerung von Pskow dauerte vom August 1581 bis Februar 1582, als die Armee des polnischen Königs Stephan Báthory am Ende des Livländischen Kriegs erfolglos versuchte, die russische Stadt Pskow zu erobern.

Belagerung von Pskow
Teil von: Livländischer Krieg

„Die Belagerung von Pskow“, Bild von Boris Tschorikow (1836)
Datum 24. August 1581 bis 4. Februar 1582
Ort Pskow, Nordwestrussland
Ausgang Belagerung fehlgeschlagen
Folgen Beendigung des Livländischen Kriegs
Friedensschluss Vertrag von Jam Zapolski
Konfliktparteien

Polen-Litauen Polen-Litauen

Zarentum Russland

Befehlshaber

König Stephan Báthory
Jan Zamoyski

Wassili Skopin-Schuiski
Iwan Schuiski

Truppenstärke

31.000

16.000

Stephan Báthory während der Belagerung von Pleskau (Pskow). Gemälde von Jan Matejko, 1872.

Geschichte

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Die ersten Einheiten der polnisch-litauischen Armee, die zwei Jahre zuvor Polozk und Welikije Luki besetzt hatte, erschienen am 18. August 1581 vor den Mauern von Pskow. Die Hauptkräfte der Eroberer, die 31.000 Mann zählten, begannen die Belagerung der Stadt am 24. August. Der russische Fürst Wassili Skopin-Schuiski leitete nominell die Verteidigung der Stadt, doch die eigentliche Befehlsgewalt lag bei seinem Verwandten Iwan Schuiski. Die russische Garnison bestand aus 4.000 Adligen, Strelizen und Kosaken sowie aus 12.000 bewaffneten Bürgern von Pskow und seiner Umgebung.

Nach einem zweitägigen Bombardement von Pskow ging die polnische Armee am 8. September zum Angriff über. Die Russen wehrten den Angriff ab, der für die Polen mit hohen Verlusten endete. Polnische Versuche, die Befestigungen zu untergraben und zu sprengen, blieben ergebnislos, wie auch ein weiterer großangelegter Angriff am 2. November. Wenig später versuchten die Polen, das Pskowo-Petschorski-Kloster im 50 Kilometer entfernten heutigen Petschory zu erobern, doch auch dies schlug fehl.

Danach befahl Stephan Báthory eine passive Belagerung und die Schlacht verwandelte sich in eine Blockade. Doch die Einwohner von Pskow hielten während des strengen Winters stand. Dagegen brach im polnischen Lager eine Meuterei aus und konnte nur durch das harte Durchgreifen von Kanzler Jan Zamoyski unterdrückt werden. Die russischen Partisanen waren in der Umgebung von Pskow aktiv und griffen ständig feindliche Proviantlager und Versorgungslinien an. Die belagerten Pskower unternahmen 46 Ausfälle, die Polen attackierten während der fünfmonatigen Belagerung 31 Mal. Die Belagerung zog sich in die Länge und keine Seite war imstande, sie zu beenden. Schließlich führten diplomatische Verhandlungen mit Beteiligung des Vatikans, der den Legaten Antonio Possevino entsandte, zum Ende der Kampfhandlungen.

Stephan Báthory und Iwan der IV. unterzeichneten am 15. Januar 1582 den Vertrag von Jam Zapolski. Russland zog seine Ansprüche auf Livland und Polozk zurück, und im Gegenzug gab Polen-Litauen die zuvor eroberten russischen Gebiete zurück. Am 4. Februar 1582 verließen die letzten Einheiten der polnisch-litauischen Armee die Umgebung von Pskow.

Literatur

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  • Manfred Hellmann (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Russlands. Band 1: Bis 1613: von der Kiever Reichsbildung bis zum Moskauer Zartum, Halbbd.2. Hiersemann, Stuttgart 1989, ISBN 3-7772-8908-6, S. 913.
  • Nikolaj Karamzin: Istorija Gosudarstva Rossijskogo. Band IX, 1818, Kap. V (Geschichte des russischen Staates; russisch).
  • Alois Woldan: Die Belagerung der Stadt Pskov in der russischen und polnischen historiographischen Literatur. In: Wiener Slavistisches Jahrbuch. Band 43, 1997, S. 259–272.
  • Jan Dymitr Solikowski: Joannis Demetrii Sulikovii Archiepiscopi Leopoliensis Commentarius Brevis Rerum Polonicarum: A morte Sigismundi Augusti Poloniae Regis, Anno MDLXXII Mense Iulio Knisini mortui. Danzig 1647, S. 135f.
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