Beilken (Unternehmen)

Segelmacherei mit Firmensitz in Lemwerder (Niedersachsen)

Die Firma Beilken ist eine Segelmacherei mit Firmensitz in Bremen. Sie wurde 1919 von Friedrich Beilken in Bremen-Vegesack gegründet. Seit 2019 wird die Beilken Sails GmbH von Uwe Wenzel als Geschäftsführer geleitet.

Geschichte

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Anfangs wurden in Vegesack überwiegend gelohte Segel für die Torfkähne hergestellt. Das Handwerk des Segelmachers war damals eng mit dem des Seilers verbunden und daher wurden auch (Stütz-)Segel, Netze und Taue produziert.

Die Gründerenkel Hans und Berend Beilken übernahmen die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam in dritter Generation. Sie führten viele technische Neuerungen im deutschen Segelsport ein und verlegten in den 60er Jahren den Firmensitz auf die andere Seite der Weser nach Lemwerder in Niedersachsen.

Auf Segelreisen an Bord der Germania-Yachten von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach in den USA und auf Törns nach Australien und Neuseeland lernte Hans Beilken viel von den bedeutenden Seglern Ted Hood, Lowell North beide USA und Chris Bouzaid (NZL).

Zu Beginn der 1960er Jahre kam das neue Kunststoffmaterial Dacron für Segel auf den Markt. Die Brüder Beilken setzten auf die neue Technologie und gewannen als bedeutenden Erstkunden die damals größte Segelyacht Deutschlands, die Germania VI von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach. Auf der Germania VI nutzte man das Großsegel 15 Jahre lang. Der Erfolg war durchschlagend und begründete eine Erfolgsserie in der Erstausrüstung großer (Mega-)Yachten mit Segeln.

Die erfolgreiche Teilnahme der Brüder an internationalen Regatten mit Segeln des Hauses Beilken festigte den Ruf der Segelmacherei und sorgte so für den wirtschaftlichen Durchbruch. Hans Beilken gewann die Eintonner-Weltmeisterschaft (One-Ton-Cup) zwei Mal. Der jüngere Berend Beilken gewann zweite Plätze bei der Eintonner-Weltmeisterschaft und drei Siege beim Admiral’s Cup, der seinerzeit als inoffizielle Weltmeisterschaft der Seesegler galt.
Die Segel aus dem Hause Beilken dominierten lange Zeit Deutschlands Offshore-Szene. Sie wurden auf den erfolgreichen Admiral’s-Cup-Yachten und den Yachten des Whitbread Round the World Race (jetzt Volvo Ocean Race) eingesetzt.

1995 übernahm der Regattasegler Albert Schweizer die Segelmacherei Beilken, der selbst mehrfacher Deutscher Meister, Europa- und Weltmeister im Segeln ist.

2007 geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten, die zu einem erneuten Eigentümerwechsel führten. Seit Mitte 2007 heißt das Unternehmen Beilken Sails GmbH. Geschäftsführer war von 2007 bis 2019 der Bremer Regattasegler Jörg Müller-Arnecke. Sitz und Produktion wurden wieder nach Bremen verlegt und befinden sich heute in der Richard-Dunkel-Straße im Stadtteil Hohentor links der Weser. 2019 schied Jörg Müller-Arnecke als Geschäftsführer und Gesellschafter aus. Seitdem wird das Unternehmen von dem Bremer Segler Uwe Wenzel geführt.

Einem größeren Publikum bekannt ist die Beilken Sails GmbH durch die Ausrüstung des Segelschiffs Alexander von Humboldt mit seinen markanten grünen Segeln. Eine weitere Renn-Yacht mit Segeln von Beilken ist die Bank von Bremen. Auch Weltumsegler Wilfried Erdmann war Kunde.

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Koordinaten: 53° 9′ 22,8″ N, 8° 36′ 21,6″ O