Bega (Theiß)

Nebenfluss der Theiß

Die Bega (rumänisch ebenfalls Bega, ungarisch Béga, serbisch Begej/Бегеј), oft auch Begakanal (rumänisch Canalul Bega, ungarisch Béga-csatorna, historisch auch Beche und Beghe, genannt)[1] ist ein 254 Kilometer langer rumänisch-serbischer Fluss beziehungsweise Kanal. Er entspringt im Banater Gebirge und mündet bei Titel in der serbischen Provinz Vojvodina in die Theiß, welche wiederum in die Donau entwässert. Das Gewässer entsteht durch den Zusammenfluss der Flüsse Bega Luncanilor und Bega Poieni. Größte Stadt im Verlauf der Bega ist Timișoara. Besonderheit der Bega ist ihr geringes Gefälle von nur 18 Zentimetern je Kilometer; sie wurde in weiten Teilen kanalisiert und ist größtenteils schiffbar. Das Einzugsgebiet der Bega beträgt etwa 2878 Quadratkilometer.

Bega
Die Bega in Rumänien und Serbien

Die Bega in Rumänien und Serbien

Daten
Lage Rumänien, Serbien
Flusssystem Donau
Abfluss über Theiß → Donau → Schwarzes Meer
Ursprung Banater Gebirge
45° 54′ 53″ N, 22° 24′ 21″ O
Mündung Bei Titel (Serbien) in die TheißKoordinaten: 45° 12′ 30″ N, 20° 18′ 54″ O
45° 12′ 30″ N, 20° 18′ 54″ O
Mündungshöhe ca. 75 m

Länge 256 km
Einzugsgebiet 2878 km²
Die Bega in Timișoara

Anrainerorte

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Anrainerorte in Rumänien:

Anrainerorte in Serbien:

Geschichte

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Der Bau des Bega-Kanals galt als eine hervorragende Leistung seiner Zeit und stand unter der Führung des Grafen Claudius Florimund Mercy (1666–1734). Vor der Kanalisierung bot die Bega in wildem, ungeregeltem Lauf dem ausgedehnten Sumpfgebiet im Westen reiche Nahrung. Die Ableitung der Sümpfe erschien Mercy eine aus strategischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt sanitären Gründen gebotene Notwendigkeit. Unter technischer Leitung von militärischen Fachleuten wurde 1727–1733 der Kanal angelegt. Das resultierende Austrocknen der Sümpfe ließ so neues, fruchtbares Ackerland entstehen, die Banater Heide.[2]

1754 wurde der Kanal mit dem Durchschnitt-Kanal ausgehend von Ittebe verbessert. 1759 wurde der unter General von Engelshofen vernachlässigte Begakanal unter der Leitung des holländischen Ingenieurs Max Fremaut erweitert und mit der Temesch durch zwei Schleusen verbunden. Bei Hochwasser hatten sich die Wassermassen der Donau am Eisernen Tor zurückgestaut. Dieser Rückstau ließ den Grundwasserspiegel in der Banater Ebene steigen,[3] und die im Mittelbanat ansässig gewordenen Siedler unter dem resultierenden Sumpffieber leiden. So wurden in diesem Projekt auch die Ilantscher und den Alibunarer Sümpfe südlich von Timișoara trockengelegt.[2] Zwischen 1833 und 1837 wurde das alte Bett der Bega durch einen Kanal von Bobda bis Jankov Most verkürzt.[4]

Ab 1894 verkehrte dreimal wöchentlich der Güterkahn Temesvár der Wiener Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG) auf der 115 Kilometer langen Strecke von Timișoara nach Titel, wo Anschluss nach Budapest bestand.[5]

1945 fanden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten statt.[6] 1958 stellte Rumänien den Schiffsverkehr mit den Nachbarstaaten auf dem Bega-Kanal ein.[7] 1967 wurde der Kanal für die kommerzielle Schifffahrt geschlossen.[6] Der Kanal wurde über zwei Jahre entschlammt und ausgebaut und ist seit 2011 in Teilen wieder schiffbar.[8][9] Ein Abschlusstermin für die Arbeiten zur Abwicklung von Frachtverkehr ist derzeit nicht bekannt.[10] Die Gesamtinvestition für die Maßnahmen beträgt 22 Millionen Euro.[9] Nach Abschluss der Arbeiten wird Timișoara damit zum Hafen am Paneuropäischen Korridor VII und mit anderen Häfen von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer verbunden sein.[7]

In Timișoara verbinden 14 Brücken das rechte, nördliche Ufer mit dem linken Ufer der Bega.

Literatur

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  • Mala Prosvetina Enciklopedija. Third edition. Prosveta, 1985, ISBN 86-07-00001-2
  • Jovan Đ. Marković: Enciklopedijski geografski leksikon Jugoslavije. Svjetlost-Sarajevo, 1990, ISBN 86-01-02651-6
  • Rîurile României. Institutul de Meteorologie și Hidrologie, București 1971
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Commons: Bega (Theiß) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fortsetzung der Allgemeinen Schatz-Kammer Der Kauffmannschafft, 5. Teil, Leipzig 1743, S. 569.
    Johann Hübner: Reales Staats-Zeitungs- und Conversations-Lexicon, Band 1, 1805, S. 244.
  2. a b Die Schwabenzüge Birda.de, abgerufen am 26. Juni 2019
  3. Geschichte Banater Heide (Memento vom 4. April 2009 im Internet Archive), banaterheide.de, Zugriff September 2008
  4. Bega. In: Brockhaus Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 2: Astrachan – Bilk. Brockhaus, Leipzig 1894, S. 634 (retrobibliothek.de).
  5. Geschichte der Donauschifffahrt und der 1. DDSG auf polpi.net (Memento vom 3. August 2008 im Internet Archive)
  6. a b Radio Televizija Vojvodine, Artikel Begej Kanal
  7. a b rumaenien.jouwweb.nl, Rumänien, Bega
  8. temeswar.diplo.de, Konsulat der Bundesrepublik Deutschland, Pressespiegel 9.–15. April 2011
  9. a b banaterzeitungonline.wordpress.com, Banater Zeitung online, Nahverkehr auf der Bega ab Sommer möglich, 3. Januar 2011
  10. debizz.ro (Memento vom 21. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF; 5,8 MB), debizz, Ausgabe 65: Bega-Kanal zwischen Moderne, Effizienz und Hürden, Juli/August 2009, S. 48