Beate Heinemann

deutsche Physikerin

Beate Heinemann (* 1970 in Hamburg) ist eine deutsche Physikerin. Sie ist Direktorin für den Bereich Teilchenphysik am Forschungszentrum DESY in Hamburg und Professorin für Teilchenphysik an der Universität Hamburg.[1]

Die deutsche Physikerin Beate Heinemann im Jahr 2024

Leben Bearbeiten

Nach ihrem Diplom 1996 hat Beate Heinemann 1999 an der Universität Hamburg mit einer Arbeit zum H1-Experiment am Elektron-Proton-Collider HERA bei DESY promoviert mit einer Arbeit zum DESY-H1-Experiment des HERA Elektronen-Protonen Collider. Anschließend forschte sie am Particle Physics and Astronomy Research Council (PPARC) als Postdoctoral Fellow der Universität Liverpool. Ab 2002 war sie dort als Advanced Fellow des PPARC und ab 2004 Stipendiatin der Royal Society.

2006 wurde sie zur Professorin für Teilchenphysik an die University of California, Berkeley berufen und wurde gleichzeitig Wissenschaftlerin am Lawrence Berkeley National Laboratory.

Im August 2016 trat sie eine Stelle als Leitende Wissenschaftlerin der ATLAS-Gruppe bei DESY und Professorin der Universität Freiburg.[2] Am 1. Februar 2022 wurde Heinemann Direktorin des Forschungsbereiches Hochenergiephysik bei DESY.[3][4] Damit ist sie die erste Frau im Direktorium seit DESYs Gründung im Jahr 1959.[5] Seit 2023 ist sie ordentliche Professorin an der Universität Hamburg.[6]

Forschung Bearbeiten

Beate Heinemann ist Autorin von mehreren hundert Artikeln in wissenschaftlichen Fachzeitschriften.[7] Sie erforscht fundamentale Teilchen und die Rolle, die sie bei der Entwicklung des Universums gespielt haben. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Messungen zur Untersuchung der schwachen Wechselwirkung und auf die Suche nach dunkler Materie am Large Hadron Collider (LHC) am CERN. Nach ihrer Doktorarbeit am H1-Experiment bei DESY wurde sie 2001 Mitglied der CDF-Kollaboration am Fermilab. 2007 wechselte sie zum ATLAS-Experiment am LHC und war von 2013 bis 2017 stellvertretende Sprecherin für ATLAS.[8][9] Im Jahr 2018 schlug sie das LUXE-Experiment bei DESY und dem European XFEL vor, das die Quantenelektrodynamik im Bereich starker Felder untersuchen soll, und leitete die Forschungskollaboration von etwa 100 Personen bis 2023.[10]

Heinemann wurde 2009 zum Fellow der American Physical Society ernannt.[11] Sie ist Mitglied zahlreicher Ausschüsse, darunter der Physics Preparatory Group of the European Particle Strategy Update, des Particle Physics Project Prioritization Panel (P5) in den USA und des International Committee for Future Accelerators (ICFA). Darüber hinaus engagiert sie sich stark in der Wissensvermittlung für Studierende und die breite Öffentlichkeit. Insesondere setzt sie sich dafür ein, das wissenschaftliche Erbe von Forscherinnen wie Lise Meitner oder Vera Rubin bekannt zu machen. Interviews mit Heinemann wurden in großen Medien wie der New York Times,[12] der Zeit[13] und dem Spiegel[14] veröffentlicht.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Beate Heinemann, Direktorin für den Bereich Teilchenphysik. Abgerufen am 29. Februar 2024.
  2. DESY Newsletter. In: www.desy.de. Abgerufen am 1. August 2016.
  3. Beate Heinemann wird neue Direktorin für Teilchenphysik bei DESY. In: Pro Physik. 17. Dezember 2021, abgerufen am 29. Februar 2024.
  4. Beate Heinemann. In: www.desy.de. Abgerufen am 10. Juni 2022.
  5. Beate Heinemann wird neue Direktorin für Teilchenphysik bei DESY. In: www.desy.de. 7. Dezember 2021, abgerufen am 8. Dezember 2021.
  6. Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog. In: www.hpk-uni-hamburg.de. Abgerufen am 29. Februar 2024.
  7. INSPIRE HEP. In: www.inspirehep.net. Abgerufen am 29. Februar 2024.
  8. Passing the torch at ATLAS. In: symmetry magazine. 1. März 2013, abgerufen am 23. März 2016.
  9. ATLAS Management. In: atlas.web.cern.ch. Abgerufen am 23. März 2016.
  10. Laser Und XFEL Experiment. Abgerufen am 29. Februar 2024.
  11. APS Physics - DPF - APS Fellowship. Abgerufen am 9. Januar 2020.
  12. Dennis Overbye: Data Hint at Hypothetical Particle. In: New York Times. 7. März 2012, abgerufen am 8. Januar 2018 (englisch).
  13. Stefanie Kara: Elementarteilchen: Es hätte so schön sein können. In: Die Zeit. 15. August 2016 (online [Memento vom 17. Januar 2018 im Internet Archive] [abgerufen am 2. März 2024]).
  14. „Mysteriöse Beule in der Kurve“. In: Der Spiegel. Nr. 13, 25. März 2016 (spiegel.de [abgerufen am 21. Februar 2024]).