Bahnstrecke Zalabér–Oberloisdorf

ehemalige Eisenbahnstrecke in Ungarn und Österreich
(Weitergeleitet von Bahnstrecke Oberloisdorf–Bük)

Die Bahnstrecke Zalabér–Oberloisdorf war eine Lokalbahn in Ungarn und Österreich. Die heute auf gesamter Länge stillgelegte Normalspurbahn mündete in Oberloisdorf in die Burgenlandbahn nach Kőszeg.

Zalabér–Oberloisdorf
Strecke der Bahnstrecke Zalabér–Oberloisdorf
Streckenverlauf im Abschnitt Oberloisdorf–Bük
Kursbuchstrecke (MÁV):23 (1943)
Streckenlänge:97 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Zalalövő
Zalabér
nach Boba (Neutrassierung)
nach Boba
von Boba
von Balatonszentgyörgy
Zalabér-Batyk
nach Zalalövő
Ende Neutrassierung
Batyk-kitérő
Zalavég
Mikosdpuszta
Komitatsgrenze ZalaVas
Szajki erdő
Hosszúpereszteg
Vashosszúfalu (mit Ldst)
Pusztalánc (mit Ldst)
Káld
Vásárosmiske (mit Ldst)
Gérce (mit Ldst)
Sitke
von Győr-Rendező
Bajti-elágazás (mit Ldst und Abzw)
von Győr-Rendező
Raab
Sárvár
nach Szentgotthárd
Rábasömjén (mit Ldst)
Felsőpaty (mit Ldst)
Zsédeny (mit Ldst)
von Porpác
Hegyfalu
nach Hegyeshalom
Rabnitz
Mesterháza-Tompaládony
Chernelházadamonya (mit Ldst)
Bükfürdő
von Sopron
Bük (Wichs)
nach Nagykanizsa
Csepreg (Tschapring)
Komitatsgrenze Vas – Győr-Moson-Sopron
Répcevis (Heils)
83,166 Staatsgrenze Ungarn – Österreich
84,867 Lutzmannsburg
88,970 Frankenau
93,154 Klostermarienberg
95,630 Unterloisdorf
von Sopron
96,975 Oberloisdorf 248 m ü. A.
nach Kőszeg

Geschichte Bearbeiten

Die Strecke wurde in ihrer Gesamtlänge am 9. November 1913 von der Westungarischen Lokalbahn AG (Dunántúli HÉV), einer Tochterfirma der Münchner Lokalbahn Aktien-Gesellschaft, eröffnet.[1] Bis zum 5. Jänner 1922 erfolgte die Betriebsführung durch die königlich ungarische Staatsbahn, danach durch den österreichischen Staat auf Rechnung der Eigentümer, wobei der Zugförderungsdienst bis zum 14. Mai 1931 durch die Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (GySEV) und danach durch die Österreichischen Bundesbahnen betrieben wurde.

Die Bahnstrecke wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch die neue Staatsgrenze zu Österreich zerschnitten, der Bahnhof Répcevis wurde zum Grenzbahnhof; die Magyar Államvasutak führten jedoch weiterhin Bahnbetrieb zwischen Bük und Lutzmannsburg durch.[2] Durch die Teilung und die infolge der Grenzziehung anders ausgerichteten Verkehrsströme verlor die Bahnstrecke vollkommen an Bedeutung, sodass der Gesamtverkehr am 15. Mai 1933 eingestellt wurde.[3]

Während im Jahr 1944 der Oberbau zwischen der damaligen Reichsgrenze und dem Kilometer 86,450 (zwischen Lutzmannsburg und Frankenau) aus unbekannten Gründen abgebaut wurde, konnte am 12. August 1946 nach der Beseitigung der Kriegsschäden (u. a. ein Bombentreffer und die Sprengung eines Bahndammes)[3] der Güterverkehr zwischen Oberloisdorf und Frankenau wieder aufgenommen werden. Dieser beschränkte sich allerdings nur auf saisonale Fahrten z. B. während der Zuckerrübensaison. Die endgültige Einstellung des österreichischen Abschnittes erfolgte im Jahr 1955, der Abbau der Gleisanlagen bis ins Folgejahr.

Der Verkehr wurde in Ungarn bis Répcevis am 15. August 1945 wiedereröffnet. Am 26. Mai 1963 wurde ein Haltepunkt in Bükfürdő (Bad Bük) eröffnet und Bäderzüge verkehrten zweimal täglich von Szombathely nach Bükfürdő. Am 26. Mai 1974[4] wurde die Bahnstrecke Sárvár–Bük–Répcevis endgültig stillgelegt und die Gleisanlagen anschließend abgebaut. Die Einstellung des Verkehrs zwischen Zalabér-Batyk und Sárvár erfolgte am 31. Mai 1975[5].

Streckenverlauf Bearbeiten

Die Strecke begann in Zalabér – nach Neutrassierung der Bahnstrecke Boba–Zalalövő im Bahnhof Zalabér-Batyk – und führte in nördlicher Richtung bis zur Abzweigstelle Bajti-elágazás an der Bahnstrecke Győr–Szentgotthárd, mit der sie gemeinsam über die Raab bis Sárvár verlief, und anschließend weiter nach Hegyfalu an der Bahnstrecke Porpác–Hegyeshalom.

Von dort führte sie zunächst nordwestlich über die Rabnitz und folgte dieser in westlicher Richtung nach Bük – gelegen an der Bahnstrecke Sopron–Nagykanizsa – und weiter nordwestlich bis zur ungarisch-österreichischen Grenze zwischen Répcevis und Lutzmannsburg, von wo aus sie schließlich in westlicher Richtung nach Oberloisdorf an der Bahnstrecke Sopron–Kőszeg verlief.

Galerie Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Horst Knely: Die Lokalbahn Oberloisdorf – Lutzmannsburg. In: Eisenbahn. 39. Jahrgang, Heft 2/1986. Bohmann, Wien 1986, S. 28.
  • Hans Chmelar: Zur Eisenbahngeschichte des Burgenlandes: Die Lokalbahn Oberloisdorf–Lutzmannsburg. In: Amt der Burgenländischen Landesregierung (Hrsg.): Burgenländische Heimatblätter. Nr. 48. Eisenstadt 1986, S. 100–101.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volt egyszer egy Répcevis–Sárvár–Zalabér vonal. In: Indóház Online. 22. März 2015, abgerufen am 2. Juli 2023 (ungarisch).
  2. ANNO, Burgenländische Freiheit, 1933-06-02, Seite 6. Abgerufen am 17. Januar 2023.
  3. a b Hans Chmelar: Die Lokalbahn Oberloisdorf—Lutzmannsburg. Eisenstadt 1986, S. 100–101 (zobodat.at [PDF]).
  4. Mesterháza-Tompaládony. In: vasutallomasok.hu. Abgerufen am 2. Juli 2023 (ungarisch).
  5. Hosszúpereszteg. In: vasutallomasok.hu. Abgerufen am 2. Juli 2023 (ungarisch).