BC4 Bay 04 II

Abteilwagen für Schnell- und Reisezüge

Die bayerischen BC4 Bay 04II waren vierachsige Abteilwagen für Schnell- und Reisezüge, die noch in der klassischen Holzbauweise gebaut wurden. Sie hatten im Wagenverzeichnis der K.Bay.Sts.B. von 1913 die Blatt-Nr. 124 und waren der Gattung BCC zugeordnet.

BC4 Bay 04II
Nummerierung: (siehe Liste)
Anzahl: 11
Hersteller: Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg
Baujahr(e): 1904
Ausmusterung: bis 1956
Bauart: Abteilwagen
Gattung: BC4 (BCC)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 18.990 mm
Länge: 17.690 mm
Höhe: 3.890 mm
Breite: 2.600 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Drehgestellachsstand: 2.500 mm
Raddurchmesser: 1.014 mm
Bremse: Westinghouse-Bremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze: 0 / 21 / 47
Fußbodenhöhe: 1.230 mm
Klassen: 2. / 3. Klasse

Geschichte

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Mit dem vermehrten Aufkommen der überregionalen Reisezüge und Schnellzüge im ersten Jahrzehnt nach 1900 mussten sich auch die bayerischen Eisenbahnen damit auseinandersetzen, entsprechende Wagentypen für diese Zuggattungen zur Verfügung stellen zu können. Auch der mit den benachbarten Bahnen vereinbarte Wagenausgleich veranlassten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen dazu, ebenfalls Wagen für den gehobenen Reisezugverkehr zu beschaffen.

Beschaffung

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Insgesamt wurden in den Jahren zwischen 1889 und 1911 99 Wagen der Gattungen ABB, ABCC, BCC und CC[1] für den Dienst in dem gehobenen Reisezugverkehr beschafft. Im Jahr 1904 waren es elf Wagen der Gattung BCC (BC4) nach Blatt 124[2] von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg aus Nürnberg.

Verbleib

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Insgesamt drei Wagen wurden bereits vor 1940 ausgemustert[2] ausgemustert. Zwei Wagen konnten nach Ende 1945 nicht mehr nachgewiesen werden. Weitere vier Wagen waren 1945 als Altschadwagen abgestellt und wurden 1950 ausgemustert[2]. Der letzte von der DB übernommene Wagen wurde 1956[2] ausgemustert.

Konstruktive Merkmale

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Untergestell

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Rahmen: genietete Walzprofile. Die äußeren Längsträger hatten einen U-förmigen Querschnitt. Zur Unterstützung des Wagenkastens auf Grund des großen Drehzapfenabstandes wurde ein Sprengwerk aus Profilen und Säulenständern in der Ebene der äußeren Längsträger eingebaut. Zugeinrichtung: Schraubenkupplungen, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Die ursprünglichen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm wurden später durch Hülsenpuffer ersetzt.

Laufwerk

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Als Laufwerk kamen Drehgestelle bayerischer Regelbauart mit kurzem Radstand von 2.500 mm zur Anwendung. Diese besaßen einen aus Blechen und Winkeln zusammengenieteten Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Längsfedern hatten eine Länge von 1.250 mm und bestanden aus 8 Blättern mit den Maßen 90 × 13 mm. Die 7 Blätter der Querfedern hatten eine Länge von 940 mm und einen Querschnitt von 90 × 9 mm. Die Radsätze der bayerischen Form 39 hatten Speichenradkörper mit einem Durchmesser von 1.014 mm. Als Bremsen kamen Druckluftbremsen des Systems Westinghouse zum Einsatz. Außerdem gab es noch an einem Wagenende eine Handspindelbremse.

Wagenkasten

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Der Wagenkasten hatte ein Gerippe aus Holz, außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen hatten ein Tonnendach und keine Übergänge an den Stirnseiten. Es gab an beiden Seiten durchgehende Laufbretter.

Ausstattung

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Der Innenraum war auf insgesamt neun Abteile aufgeteilt. Drei für die 2. Klasse und sechs für die 3. Klasse. Es gab insgesamt fünf Aborte die so auf den Innenraum aufgeteilt waren, dass jedes der Abteile durch seitliche Durchgänge einen Zugang zu einem der Aborte hatte. Die Wagen hatten klassenspezifische Bestuhlung.

Beheizt wurden die Fahrzeuge verfügten über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte durch statische Lüfter auf dem Dach bzw. über herablassbare Fenster in den Abteiltüren. Ursprünglich erfolgte die Beleuchtung durch Gasglühlichter, der Vorratsbehälter hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umstellung auf elektrische Beleuchtung.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Wagennummern

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Die Daten sind dem diversen Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, so wie im Literaturverzeichnis aufgeführt, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DB
(ab 1950)
>Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
124
1913
BCC

BC4 Bay 04II

BC4 Bay 04II
A 1. 2. 3. 4. O M
1904 MAN 11 3 351 61 018 Mü 30 700 Mü 02/50 München Hbf. 4 A, Wsbr G D 5 3
(21)
6
(47)
15 37 [Anm. 1]
3 352 61 002 Nür 30 708 Reg 07/56 Nürnberg Hbf
3 353 61 003 Nür 30 707 Nür xx/45? Nürnberg Hbf
3 354 61 019 Mü 30 701 Mü xx/3x München Hbf
3 355 61 020 Mü 30 702 Mü 05/45 Dresden
3 356 61 021 Mü 30 699 Au 05/50 München Hbf [Anm. 1]
3 357 61 022 Mü 30 703 Mü xx/3x München Hbf
3 358 61 023 Mü 30 704 Mü 02/50 München Hbf [Anm. 1]
3 359 61 024 Mü 30 705 Mü xx/45? München Hbf
3 360 61 025 Mü 30 706 Mü xx/3x München Hbf
3 361 61 026 Mü 30 888 Mü 02/50 München [Anm. 1]

Einzelnachweise

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  1. Emil Konrad, Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2, Seite 12
  2. a b c d Alto Wagner, bayerische Reisezugwagen, Seite 151

Anmerkungen

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  1. a b c d siehe Aufstellung bei Alto Wagner, als Altschadwagen abgestellt
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Literatur

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  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. KIRUBA Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).