Der Typ Büsum 85 ist ein kleinerer Mehrzweckschiffstyp der Büsumer Werft in Büsum.

Typ Büsum 85 p1
Schiffsdaten
Schiffsart Mehrzweck-Küstenmotorschiff
Bauwerft Büsumer Werft, Büsum
Bauzeitraum 1984 bis 1986
Gebaute Einheiten 6
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 92,55 m (Lüa)
86,83 m (Lpp)
Breite 13,80 m
Seitenhöhe 6,80 m
Tiefgang (max.) 4,48 m
Vermessung 999 BRT, später
~2700 BRZ, 1110 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × MaK 6M453B Viertakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.780 kW (2.420 PS)
Höchst­geschwindigkeit 12,75 kn (24 km/h)
Propeller 1 Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3040 tdw
Container 170 (204) TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 10
Rauminhalt 5214 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd

Geschichte Bearbeiten

Der Schiffstyp wurde in den 1980er Jahren im Anschluss an den Bau des sehr erfolgreichen und etwas größeren Typ Büsum konzipiert. Die Schiffe der Baureihe sind als universell einsetzbare Küstenmotorschiffe für die mittlere Fahrt ausgelegt. Der Typ Büsum 85 wurde bis zum Ende der Produktion auf der Werft im September 1986 in sechs Einheiten gebaut. Je zwei Schiffe der Baureihe wurden von den Reedereien Jonny Petersen aus Jork, Klaus tom Wörden aus Oldendorf und Hermann Schepers aus Haren/Ems geordert.

Technische Beschreibung Bearbeiten

Die Typ-Büsum-85-Schiffe haben eine 58 mal elf Meter große Luke, die mit Lukendeckeln des Typs Navire - Lift and Roll verschlossen wird. Als eigenes Ladegeschirr stehen zwei an Backbord angebrachte 25-Tonnen-Kräne zur Verfügung.

Der MaK 6M453B Viertakt-Diesel-Hauptmotor mit 1470 bis 1780 Kilowatt Leistung bei 600/min treibt über ein Getriebe einen Verstellpropeller und im Seebetrieb außerdem einen Wellengenerator mit einer Leistung von 350 kVA an. Für das elektrische Bordnetz sind neben dem Wellengenerator zwei Hilfsdieselgeneratoren mit je 300 kVA und ein Notgenerator mit 110 kVA E-Leistung eingebaut. Zur Unterstützung der An- und Ablegemanöver steht ein Bugstrahlruder mit 184 kW Leistung zur Verfügung. Das letzte gebaute Schiff, die Karola S erhielt ein höheres Deckshaus, als ihre Vorgänger, was zu einer Verbesserung des Sichtstrahls und einer höheren Containerkapazität an Deck führt (normal: 170 TEU, Karola S.: 204 TEU).

Die Kräne der Valda, der ehemaligen Merlin wurden inzwischen demontiert.

Schiffe Bearbeiten

Typ Büsum 85
Bauname Bau-
nummer
IMO-
Nummer
Ablieferung Auftraggeber Umbenennungen
und Verbleib
Kerstin 2023 8408428 14. Dezember 1984 Jonny Petersen, Jork 2003 Alexander Gabriel, 2005 Burakbey, 2008 Meryem Kocabas, 2020 in Fahrt.
Urte 2024 8408430 5. Juni 1985 Jonny Petersen, Jork 1993 Burgundia, 1997 Nepline Teratal, 2006 Mentari Citra, 2012 Qanitah, 2020 in Fahrt.
Mandala 2025 8411188 15. März 1985 Klaus tom Wörden, Oldendorf 1996 MSC Mandala, 1999 Laica Danielsen, 1999 Catania Ocean, 1999 Laica Danielsen, 2000 Dania, 2005 Terry Tres, am 10. Oktober 2012 an der Ostküste von Santa Luzia (Kap Verde) gestrandet und dort verblieben.
Merlin 2026 8411190 28. August 1985 Klaus tom Wörden, Oldendorf 1997 Medelpad, 2005 Valda, 2013 Rania H, 2019 Princess H, 2020 in Fahrt.
Herm Schepers 2033 8421987 6. Dezember 1985 Hermann Schepers, Haren/Ems 1994 Herm, 1996 Songo, 2010 Maria Queen, 2020 in Fahrt.
Karola S. 2034 8504935 Juni 1986 Hermann Schepers, Haren/Ems 1991 Jetty, 1996 Pemba, 2007 Silvy, 2019 Fleet, 2020 in Fahrt.

Literatur Bearbeiten

  • Ein neuer Typ aus Büsum. In: Hamburger Abendblatt. Nr. 259, 4. November 1984, S. 10.
  • Erik Blumenfeld (Hrsg.): The German Merchant Fleet. Die Deutsche Handelsflotte 1988/89. Seehafen Verlag, Hamburg 1988, ISBN 3-87743-408-8.

Weblinks Bearbeiten