Atlantis war ein Darknet-Markt, der im März 2013 gegründet wurde[1] und neben The Silk Road und Black Market Reloaded der dritte Markt dieser Art war. Es war der erste Markt, der Litecoin akzeptierte.[2]

Atlantis
Darknet-Marktplatz
Sprachen Englisch
Betreiber Unbekannt
Online März 2013 – Sep. 2013
(aktualisiert 10. Nov. 2021)
atlantisrky4es5q.onion

Kurz nach der Gründung startete Atlantis eine aggressive Marketingkampagne, um mit Silk Road zu konkurrieren. Um Kunden zu einem Wechsel zu bewegen, konzentrierte Atlantis seine Strategie auf "Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, günstigere Tarife (für Händlerkonten und Provisionen), Geschwindigkeit der Website, Kundensupport und Umsetzung von Feedback"[3]. Im Juni 2013 veröffentlichte Atlantis ein Werbevideo im Stil eines Startups, das große Aufmerksamkeit in den Medien bekam.[4][5] In dem Video wurde Atlantis als "weltbester anonymer Online-Drogenmarktplatz" angepriesen und es wurden Funktionen beschrieben, die bei den Wettbewerbern fehlen.[6] Nach dieser Kampagne gab einer der Mitbegründer der Website bekannt, dass sie mehr als 1 Million Dollar an Umsatz erzielt haben.[7]

Kurz nach der Operation Onymous wurde der Markt im September 2013 mit einer Frist von einer Woche geschlossen.[8] Wie andere Märkte wie Black Flag schloss der Eigentümer von Atlantis die Seite aus Angst vor einer Verhaftung.[9] Während des Prozesses gegen Ross Ulbricht wurde aufgedeckt, dass Ulbricht ein Tagebuch geführt hatte, in dem einer der letzten Einträge lautete: "Atlantis wurde geschlossen. Ich erhielt eine Nachricht von einem ihrer Mitarbeiter, der sagte, dass sie wegen eines FBI-Dokuments, das ihnen zugespielt wurde und in dem Schwachstellen in Tor beschrieben werden, abgeschaltet haben."[10] Es gibt Quellen, einschließlich der Mitarbeiter der Seite, die glauben, dass die Schließung ein regelrechter Diebstahl war,[11] bei dem die Besitzer die Bitcoins der Nutzer gestohlen haben.[12]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Black-market risks. In: gwern.net. Abgerufen am 13. Juni 2015 (englisch).
  2. Rusty Blazenhoff: Atlantis, A Virtual Black Market For Illegal Goods & Services. 27. Juni 2013, abgerufen am 14. Juni 2015 (englisch).
  3. Jamie Bartlett: The Dark Net: Inside the Digital Underworld. Melville House, 2015, ISBN 978-1-61219-490-5 (englisch, Google Books).
  4. DJ Pangburn: The Deep Web's Newest Drug Mecca Is the Facebook of Virtual Black Markets. Vice, 26. August 2013, abgerufen am 27. März 2021 (englisch).
  5. Patrick Howell O'Neill: Online black market Atlantis abruptly shuts down. 20. September 2013, abgerufen am 13. Juni 2015 (englisch).
  6. J. Martin: Drugs on the Dark Net: How Cryptomarkets are Transforming the Global Trade in Illicit Drugs. Palgrave Pivot, Hampshire 2014, ISBN 978-1-349-48566-6, S. 34 (englisch).
  7. J. Martin: Drugs on the Dark Net: How Cryptomarkets are Transforming the Global Trade in Illicit Drugs. Palgrave Pivot, Hampshire 2014, ISBN 978-1-349-48566-6, S. 34 (englisch).
  8. John Biggs: Atlantis, The Flashy Silk Road Alternative, Shuts Down. 21. September 2013, abgerufen am 13. Juni 2015 (englisch).
  9. Will Martin: Black Market Cryptocurrencies: The rise of bitcoin alternatives that offer true anonymity. Will Martin, 2014, ISBN 978-1-5001-9561-8, S. 29 (englisch).
  10. Andy Greenberg: Here's the Secret Silk Road Journal From the Laptop of Ross Ulbricht. In: Wired. 23. Januar 2015, abgerufen am 23. März 2020 (englisch).
  11. Eileen Ormsby: The Fall of Atlantis – a Moderator tells. 26. September 2013, abgerufen am 14. Juni 2015 (englisch).
  12. Will Martin: Black Market Cryptocurrencies: The rise of bitcoin alternatives that offer true anonymity. Will Martin, 2014, ISBN 978-1-5001-9561-8, S. 29 (englisch).