Arbeitsbataillon (Osmanisches Reich)

Die Arbeitsbataillone (türkisch Amele Taburları) waren eine Form der Zwangsarbeit in den späten Jahren des Osmanischen Reiches. Diese ging oft einher mit der Entwaffnung und Ermordung der osmanisch-armenischen Soldaten während des Völkermords an den Armeniern im Ersten Weltkrieg.[1][2]

Griechische Arbeiter werden aus den westlichen und nördlichen Küsten Anatoliens ins Landesinnere deportiert. Ca. 250.000 Griechen verloren ihr Leben aufgrund der entbehrungsreichen Lebens- und Arbeitsbedingungen dort.

Armenier in Arbeitsbataillonen

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Die Armenier dienten bis zum Jahre 1908 nicht im Militär des Osmanischen Reiches. Kurz nach der Jungtürkischen Revolution, die versprach, dass die ungerechte Behandlung der Christen im Reich enden sollte, wurden die Armenier – nun offiziell als gleichberechtigte Bürger behandelt – in den Wehrdienst eingezogen, wie alle anderen Mitglieder der Gesellschaft. Der osmanische Kriegsminister Enver Pascha behauptete, dass armenische Soldaten in der osmanischen Armee den armenischen Fedajin beitraten, oder sich über die armenischen Freiwilligenverbände der Kaiserlich-Russischen Armee anschlossen.

Die erste Gegenmaßnahme der Regierung bestand darin, dass am 25. Februar 1915 Enver Pascha einen Befehl an alle militärischen Einheiten ausgab, die in den osmanischen Einheiten aktiven Armenier zu entwaffnen. Diese wurden zum Teil anschließend getötet, zum Teil in sogenannten „Arbeitsbataillonen“ zusammengefasst. Enver ordnete zudem an, dass nun sämtliche Armenier in den osmanischen Einheiten, einige bereits 60 Jahre alt, demobilisiert und diesen Arbeitsbataillonen angeschlossen werden sollten. Wenig später folgte die Hinrichtung mehrerer dieser Bataillone.[3] Bei diesen und auch den folgenden Aktionen waren hauptsächlich die aus Kurden, freigelassenen Strafgefangenen und Flüchtlingen aus dem Balkan- und Kaukasusgebiet bestehenden Angehörigen der von Bahattin Şakir geleiteten Spezialeinheit Teşkilât-ı Mahsusa beteiligt, der vermutlich noch weitere Freiwilligenverbände (Çete) aller Art zugerechnet werden müssen.[4]

Beschreibungen

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Der griechische Autor Elias Venezis beschrieb später die Situation in seinem Roman Nummer 31328 (Το Νούμερο 31328).

Leyla Neyzi veröffentlichte eine Studie über das Tagebuch von Yaşar Paker, einem Mitglied der jüdischen Gemeinde in Ankara, der zweimal in die Arbeitsbataillone eingezogen wurde: Einmal während des Griechisch-Türkischen Krieges (1919–1922) und einmal während des Zweiten Weltkrieges. Neyzis Schriften auf der Basis von Pakers Tagebuch wurden von den Jewish Social Studies veröffentlicht und zeigen ein Gesamtbild der Bedingungen in diesen Arbeitslagern, die ausschließlich aus Nichtmoslems bestanden.[5]

Einzelnachweise

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  1. Foreign Office Memorandum by Mr. G.W. Rendel on Turkish Massacres and Persecutions of Minorities since the Armistice, March 20, 1922, Paragraph 35
  2. H.Con.Res.148 - Commemorating the 75th anniversary of the burning of Smyrna and honoring the memory of its civilian victims, and for other purposes. United States Congress, 9. September 1997, abgerufen am 9. Juni 2023 (englisch).
  3. Yves Ternon: Bericht über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich. In: Tessa Hofmann (Hrsg.): Das Verbrechen des Schweigens. Göttingen und Wien 2000, S. 57
  4. Taner Akçam: Armenien und der Völkermord. Die Istanbuler Prozesse und die türkische Nationalbewegung. 2. Auflage, Hamburg 2004, S. 54ff.
  5. Strong as Steel, Fragile as a Rose: A Turkish Jewish Witness to the Twentieth Century, Leyla Neyzi paper on the basis of Yaşar Paker's diary published in the Jewish Social Studies in Fall 2005