Apopompe (altgriechisch ἀποπομπή von apo = ab, von, fern + pompe = aussenden, entsenden) heißt in der Theologie der Ausfahrbefehl (das Ausfahrwort) an Dämonen, vollzogen von einem Exorzisten. Oft schickt der Exorzist die Dämonen in die Wildnis, in die Erde, ins Meer oder in ein lebendiges Wesen. Im letzten Fall wird die Apopompe gekoppelt mit einer Epipompe (Einfahrbefehl). So befiehlt Jesus im Markus-Evangelium (5,1–20 EU) den Dämonen, den Besessenen zu verlassen und in Schweine einzufahren, die sich daraufhin von einer Klippe in einen See stürzen und ertrinken.[1] In anderen Fällen wird die Apopompe verbunden mit einem Verbot der Wiedereinfahrt.

Das Motiv findet sich bereits bei den Hethitern, auch im Hellenismus und in römischer Zeit wurde das Unheil bzw. ein Dämon in öde Gegenden (Meer, Berge, Einöde, Unterwelt usw.; sprichwörtlich: altgriechisch εἰς ὄρος ἢ εἰς κῦμα) verbannt und so unschädlich gemacht.[2]

Literatur

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  • Otto Weinreich: Catulls Attisgedicht. In: Günther Wille (Hrsg.): Ausgewählte Schriften. Band 2: 1922–1937 (Philologische Schriften). John Benjamins Publishing, 1973, ISBN 90-272-7264-6, S. 519 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 12. Februar 2017]).
  • Rudolf Pesch: Das Markusevangelium (= Herders theologischer Kommentar zum Neuen Testament. Band 2, Nr. 1). 4. Auflage. Herder, 1976, ISBN 3-451-17975-X, Kommentar zu Kap. 8, 27-16, 20, S. 123, 288, 290 f.

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Günther Schmahl: Die Zwölf im Markusevangelium. Paulinus-Verlag, 1974. ISBN 978-3-7902-0030-0, S. 88.
  2. Hendrik S. Versnel: Apopompe. In: Hubert Cancik, Helmuth Schneider, Manfred Landfester (Hrsg.): Der Neue Pauly (= BrillOnline reference works). 2006, doi:10.1163/1574-9347_dnp_e128860.