Apfelweibla

Türknauf in der Bamberger Altstadt

Das Apfelweibla (fränkisch: Apfelweibchen) ist ein Messing-Türknopf mit der Darstellung einer älteren Frau in der Bamberger Altstadt.

Apfelweibla

Geschichte Bearbeiten

Das Original befindet sich heute in Bambergs Historischem Museum. Am ursprünglichen Standort, der Eingangstür zum Haus Eisgrube 14, ist eine Nachbildung angebracht.

Der Türknopf ist deshalb so bekannt, weil ihn der Dichter und Theaterdirektor E. T. A. Hoffmann in seiner 1813 in Dresden geschriebenen Erzählung Der goldne Topf beschreibt. E. T. A. Hoffmann besuchte in diesem Haus oft seinen Freund (und späteren Verleger) Carl Friedrich Kunz (1785–1849).

In der Geschichte stößt der Student Anselmus den Korb einer alten Apfelhändlerin um. Er rennt weg und hält erst am Ende einer Allee unter einem Holunderbusch an. Durch Zufall lernt er den Registrator Heerbrand kennen, der ihm eine Anstellung bei dem Geheimen Archivarius Lindhorst verschafft. Als er dort seinen ersten Arbeitstag beginnen will, erscheint ihm das alte Äpfelweib im Türklopfer und er fällt vor Schreck in Ohnmacht:

„Da stand er nun und schaute den großen schönen bronzenen Türklopfer an; aber als er nun auf den letzten die Luft mit mächtigem Klange durchbebenden Schlag der Turmuhr an der Kreuzkirche den Türklopfer ergreifen wollte, da verzog sich das metallene Gesicht im ekelhaften Spiel blauglühender Lichtblicke zum grinsenden Lächeln. Ach! es war ja das Äpfelweib vom Schwarzen Tor!“[1]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. E. T. A. Hoffmann: Der goldne Topf. Zitiert nach http://www.zeno.org/Literatur/M/Hoffmann,+E.+T.+A./Erz%C3%A4hlungen,+M%C3%A4rchen+und+Schriften/Fantasiest%C3%BCcke+in+Callots+Manier/Zweiter+Teil/2.+Der+goldne+Topf/Zweite+Vigilie

Literatur Bearbeiten

  • Ernst Theodor Amadeus Hofmann: Der goldne Topf. Ein Mährchen aus der neuen Zeit. In: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Blätter aus dem Tagebuche eines reisenden Enthusiasten. Dritter Band. Kunz, Bamberg 1814.

Weblinks Bearbeiten