Anna Hackl

österreichische Landwirtin

Anna Hackl (* 1931 in Schwertberg als Anna Langthaler) ist eine Altbäuerin in Schwertberg, deren Familie während der Zeit des Nationalsozialismus geflohenen KZ-Insassen Unterschlupf gewährte und die seit Jahrzehnten als Zeitzeugin in Erscheinung tritt.

Inmitten der „Mühlviertler Hasenjagd“ Bearbeiten

Die auf einem Bauernhof in Schwertberg lebende Familie Langthaler hat im Februar 1945 zwei sowjetische Kriegsgefangene aus der Ukraine, Michail Rybtschinskij († 2008) und Nikolai Zimkalo († 2001), die aus dem KZ Mauthausen entflohen waren, unter Gefahr für das eigene Leben ab 2. Februar 1945 für drei Monate auf ihrem Hof in Winden, Gemeinde Schwertberg, versteckt. Die Männer wurden auch dann nicht verraten, als SS und Volkssturm zum Bauernhof kamen. Damals sind mehr als 500 Häftlinge ausgebrochen, nur elf haben diese Flucht bei eisigen Temperaturen und ständiger Verfolgung durch die SS überlebt. Ein Großteil der Flüchtigen wurde aufgegriffen und an Ort und Stelle erschossen. Die Ereignisse gingen als „Mühlviertler Hasenjagd“ in die Geschichte ein.

Die damals 14-jährige Anna Hackl, geb. Langthaler, nahm die Ehrungen der letzten Jahre auch für ihre verstorbene Mutter, Anna Langthaler, entgegen. Anna Hackl, verheiratet und Mutter von fünf Kindern, geht seit vielen Jahrzehnten selber jährlich in rund 30 Schulen, um dort den jungen Menschen über die Schrecken und Schwierigkeiten der damaligen Zeit zu erzählen. Andreas Gruber hat in seinem Film Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen Szenen aus der Heldentat der Familie Langthaler verarbeitet.

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Anna Hackl: Als Kind erlebte ich das, was später einmal als die Mühlviertler Hasenjagd bekannt werden sollte, in: Eurojournal Linz-Mühlviertel-Böhmerwald, 8. Jahrgang, Heft 2, 2002
  • Walter Kohl: Auch auf dich wartet eine Mutter – Die Familie Langthaler inmitten der Mühlviertler Hasenjagd, Verlag Steinmaßl, Edition Geschichte der Heimat, Grünbach 2005, ISBN 3902427248

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landeskorrespondenz Nr. 231 vom 4. Oktober 2005 (Memento vom 13. Dezember 2014 im Internet Archive)
  2. OÖN: Ehrenzeichen für Anna Hackl, vom 23. Februar 2011 Abfrage vom 25. Februar 2011
  3. https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/AB/AB_10542/imfname_251156.pdf