Aloys und Rose ist eine elegische Liebesgeschichte[1] von Achim von Arnim, die 1803 im Dritten Band der Französischen Miscellen[2], herausgegeben von Helmina von Chézy, bei Cotta in Tübingen erschien.[3]

Achim von Arnim
(1781–1831)

Inhalt Bearbeiten

Aloys sitzt nach dem Kampf gegen Napoleons Helvetische Republik Ende 1802 auf der Feste Aarburg gefangen.[4] Seine Braut Rose hat es in das von Napoleon annektierte Wallis[5] verschlagen. In Begleitung des jungen Mädchens befindet sich eine alte Magd, die die Franzosen „mit Rattengift“[6] umbringen möchte. Der Vater, ein Spieler und Franzosenfreund, war mit Rose bei Nacht und Nebel aus dem Waadtland ins Wallis geflüchtet. Dort hatte er heimlich ein kleines Gasthaus gekauft. Der Vater ist inzwischen verstorben. Die Zugezogenen werden von den Wallisern nicht geliebt. Doch die Mutter will Fuß fassen. Rose soll einen reichen Einheimischen heiraten. Die Braut des Freiheitskämpfers Aloys sträubt sich. Aus kurzen Bemerkungen und auch aus den himmelblauen Papieren, die Rose dem Erzähler vorlegt, geht dies und das aus der Geschichte des Brautpaares hervor. Die Väter des Brautpaares waren Regimentskameraden gewesen. Die beiden Männer hatten einander versprochen, ihre Kinder „gegenseitig einander zu verheiraten“. Der Vater von Aloys hatte die Heirat kurzfristig abgesagt, als sich Roses Vater den Franzosen ganz zugewandt hatte. Aloys und Rose hingegen, auch durch „die gemeinschaftliche Vorliebe für alte Bücher“[7] verbunden, hatten zunächst zusammengehalten. Nun aber gibt Aloys, während der Gefangenschaft verzagend, in einem „Absagebrief“ die Braut frei. Rose hofft, dass der Erzähler, ein Reisender, der im Gasthaus der Mutter eingekehrt ist, ihr Nachricht von Aloys bringen kann.

Selbstzeugnis Bearbeiten

Zur Form: Im Untertitel nennt sich Achim von Arnim Herausgeber des Tagebuches eines anonymen Ich-Erzählers, unter dem sich der Leser Alois von Reding vorstellen kann. Der Ich-Erzähler duzt in diesen Tagebuchblättern in Briefform den Adressaten. Achim von Arnim schreibt dazu an Brentano: „... wo Du steht, muß[t] Du, Clemens Brentano lesen.“[8]

Rezeption Bearbeiten

  • Riley[9] bespricht den Text.
  • Renate Moering[10] hat die kleine Erzählung kommentiert. Anlass zur Ausarbeitung der Erzählung seien die Besetzung des Wallis durch Napoleon und Redings Verhaftung gewesen.[11]

Literatur Bearbeiten

Ausgaben Bearbeiten

Zitierte Textausgabe Bearbeiten

  • Renate Moering (Hrsg.): Aloys und Rose. Französische Miscellen aus Wallis. Aus dem Tagebuch eines hipochondrischen Reisenden. S. 11–49 in Achim von Arnim. Sämtliche Erzählungen 1802–1817. Bd. 3 in: Roswitha Burwick (Hrsg.), Jürgen Knaack (Hrsg.), Paul Michael Lützeler (Hrsg.), Renate Moering (Hrsg.), Ulfert Ricklefs (Hrsg.), Hermann F. Weiss (Hrsg.): Achim von Arnim. Werke in sechs Bänden. 1398 Seiten. Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main 1990 (1. Aufl.), ISBN 3-618-60030-5

Einzelnachweise Bearbeiten

Quelle meint die zitierte Textausgabe

  1. Riley, S. 36, 1. Z.v.o.
  2. miscellaneus (lat.) = vermischt, allerlei
  3. Quelle, S. 1031, 3. Z.v.u.
  4. Quelle, S. 1026, 6. Z.v.o.
  5. Quelle, S. 1032, 12. Z.v.o.
  6. Quelle, S. 14, 6. Z.v.o.
  7. (Rose war unter dem Einfluss Lavaters erzogen worden) (Quelle, S. 17, 21. Z.v.o.).
  8. Quelle, S. 1029, 5. Z.v.o.
  9. Riley, S. 36–37
  10. Quelle, S. 1026–1041
  11. Quelle, S. 1028, 11. Z.v.u.