Alloy 59 (Werkstoffnummer 2.4605) ist eine chemisch beständige Nickel-Chrom-Molybdän-Legierung der Gruppe der Nickellegierungen. Sie findet überwiegend in der chemischen Industrie, Papierindustrie und bei Rauchgasentschwefelungsanlagen Verwendung. Die UNS-Nummer ist N06059. Der Werkstoff wird auch unter dem Markennamen Nicrofer 5923hMo vertrieben.

Entwicklung Bearbeiten

Entwickelt wurde Alloy 59 von Thyssenkrupp VDM (heute VDM Metals) in den 1990er Jahren. Formal gehört die Legierung zu der Gruppe der „C-Legierungen“. Die Klassiker der C-Legierungen gehen zurück auf Entwicklungen der 1930er Jahre, Alloy C. Zu den weiteren Entwicklungen dieser Gruppe gehören Alloy C-276 (~1960), Alloy C4 (~1970) und Alloy C22 (~1980).

Da Alloy 59 zum Patent angemeldet war, brachten amerikanische Wettbewerber ähnliche Legierungen (Haynes Alloy C2000 und Special Metals Alloy 686) auf dem Markt.[1]

Mittlerweile ist das ThyssenKrupp-Patent ausgelaufen, Alloy 59 wird nun auch von anderen Herstellern produziert.

Produktformen Bearbeiten

Aus der Legierung werden Bleche, Platten, Flansche, Stäbe, Stangen, Rohre, Rohrzubehör und anderes gefertigt. Alloy 59 ist in der BAM-Liste[2] enthalten (Gefahrguttransporte).

Alloy 59 wird in der Umwelttechnik, der chemischen Industrie (chemische Prozesse mit oxidierenden und reduzierenden Medien, Beständigkeit gegen feuchtes Chlorgas) und bei Müllverbrennungsanlagen eingesetzt.

Chemische Zusammensetzung von Alloy 59 Bearbeiten

C ≤ 0,01 % Si ≤ 0,10 % Mn ≤ 0,50 % P ≤ 0,025 % S ≤ 0,015 % Cr 22,0 – 24,0 %
Mo 15,0 – 16,0 % Al 0,10 – 0,40 % Co ≤ 0,30 % Cu ≤ 0,50 % Fe ≤ 1,50 % Ni % Rest

[3][4]

Besondere Eigenschaften von Alloy 59 Bearbeiten

Dichte 8,6 kg/dm³
Bruchdehnung bei 20 °C 30 %
ISO-V Kerbschlagzähigkeit ≥ 225 J/cm² bei Raumtemperatur
≥ 200 J/cm² bei −196 °C

Alloy 59 ist ein Nasskorrosionswerkstoff. Er hat geringe Anfälligkeit gegen interkristalline Korrosion.

Er besitzt die höchst mögliche ISO 15156 / NACE MR0175 Klasse 7 für Sauergasanwendungen in der Öl- und Gasindustrie. Der Werkstoff wird im VdTÜV-Merkblatt 505 beschrieben.

Schweißzusatzwerkstoffe Bearbeiten

Schweißstab (WIG), Schweißdraht und Drahtelektrode 2.4607, umhüllte Stabelektrode 2.4609

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. D.C. Agarwal: A NEW Ni-Cr-Mo ALLOY 59, UNS N06059, FOR PROVIDING COST-EFFECTIVE/RELIABLE SOLUTIONS TO VARIOUS MAINTENANCE AND CORROSION PROBLEMS IN NAVAL APPLICATIONS. (Memento vom 31. Mai 2014 im Internet Archive) (PDF; 263 kB)
  2. Margit Weltschev, Dr. Ralph Bäßler: Beständigkeit von hochlegierten Sonderedelstählen und Nickelbasislegierungen als Tankwandungswerkstoffe für Behälter zum Transport von Gefahrgütern und wassergefährdenden Stoffen. (Memento vom 16. Juni 2015 im Internet Archive) (PDF; 6,6 MB)
  3. Material Data Sheet VDM Metals (PDF; 583 KB)
  4. Homepage (Memento vom 10. Juni 2013 im Internet Archive), Kurzübersicht.