Allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung

Ausstellung von Handwerks- und Industrieerzeugnissen der Staaten des Deutschen Zollvereins in Berlin (1844)

Die Allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung fand 1844 in Berlin statt und zeigte Handwerks- und Industrieerzeugnisse der Staaten des Deutschen Zollvereins.

Medaille auf die Berliner Gewerbeausstellung von 1844
Rückseite der Medaille von 1844, Bronze, 43 mm Durchmesser

Vorgänger Bearbeiten

Der Berliner Gewerbeausstellung von 1844 waren 1822 eine Ausstellung im Gewerbehaus in der Klosterstraße mit 176 Ausstellern vorausgegangen, die überwiegend Erzeugnisse der Textilindustrie zeigte und 1827 eine Ausstellung mit 257 Ausstellern in acht Sälen der Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften Unter den Linden, die ebenfalls hauptsächlich Waren der Textilindustrie vorführte.[1]

Die Ausstellung Bearbeiten

Am 15. August 1844 eröffnete im Berliner Zeughaus der preußische Finanzminister Eduard von Flottwell[2] im Beisein der übrigen Minister die von allen Staaten des Deutschen Zollvereins beschickte gut zweimonatige Gewerbeausstellung.[3] Die Berliner Gewerbeausstellung war eine Leistungsschau der deutschen Wirtschaft mit den Waren von 3040 Handwerkern und Fabrikanten. Landwirtschaftliche Geräte, Textilwaren, Möbel, Porzellan, Chemie, Medizintechnik, Klingen und Messer aus Solinger Stahl, Hinterladergewehre mit gezogenem Lauf aus Suhl und vieles mehr zeigten den Weg hin zur Serienherstellung von Waren in Fabriken statt der teueren Fertigung in Handwerksbetrieben und Manufakturen an, und auch der Fortschritt in der Technologie wurde offensichtlich.

Allein 685 der ausstellenden Firmen stammten aus Berlin und zeigten die steigende Wirtschaftskraft der Stadt. Von den 69 vergebenen Goldmedaillen konnten die Berliner Aussteller 21 erringen.[4] So auch die Lokomotive Beuth der Berliner Firma Borsig, die eine besondere Attraktion für die 260.000 Besucher der Ausstellung darstellte.

Das Dampfboot Alexandria der „Seehandlungs-Maschinen-Bauanstalt und Gießerei“ in Moabit[5] konnte nicht weit weg vom Zeughaus auf der Spree besichtigt werden.

Weblinks Bearbeiten

http://www.digitalis.uni-koeln.de/Gewerbeaus/gewerbeaus_index.html

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Herausgeber Jochen Boberg, Tilman Fichter und Eckhart Gillen: DIE METROPOLE – Industriekultur in Berlin im 20. Jahrhundert, C. H. Beck, München 1986, Seite 17.
  2. Rede Sr. Excellenz, des Königlichen wirklichen Geheimen Staats- und Finanz-Ministers, Herrn Flottwell. In: Amtliches Verzeichniß der aus den Staaten des Deutschen Bundes, dem Königreich Preußen und Großherzogthum Posen zur Gewerbe-Ausstellung in Berlin 1844 eingereichten Gegenstände. Petsch, Berlin 1844.
  3. Die Chronik Berlins, Chronik Verlag, Dortmund 1986, Seite 205.
  4. Sigfrid von Weihere: Berlins Weg zur Elektropolis, Stapp Verlag, Berlin/München 1974, Seite 51.
  5. Kurt Groggert: Spreefahrt tut not!, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin ohne Jahresangabe, Seite 37.