Alice – Museum für Kinder

Museum in Deutschland

Das Alice – Museum für Kinder (bis Mai 2012: Kindermuseum im FEZ) ist ein Kindermuseum im Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) der Berliner Wuhlheide im ehemaligen Volkspark Wuhlheide im Ortsteil Oberschöneweide.

Ausrichtung Bearbeiten

Es zielt mit seinen Ausstellungsinhalten auf gesellschaftlich relevante Themen und aktuelle Bildungsdiskussionen wie Leben und Tod, Gesundheit, Geld und Einkaufen oder Verbraucherschutz. Es gibt thematisch gestaltete Räume mit begehbaren Inszenierungen. Interaktiven Installationen und Objekten veranschaulichen Zusammenhänge, die Kindern in dieser Weise sonst nicht zugänglich sind. Durch eine Mischung von Exponaten zum Anfassen, aber auch musealen Objekten zum Betrachten werden die Besuchenden zu Aktion und Kommunikation und damit zur Auseinandersetzung und Reflexion von Lerninhalten aufgefordert. Durch die angestrebte Methodenvielfalt und Interdisziplinarität können die Besucher sich individuell und je nach Interessenlage, allein oder gemeinsam, über unterschiedliche Zugänge den Ausstellungsinhalt aneignen. Die acht Wanderausstellungen wurden in über 40 Museen in Deutschland und Europa gezeigt. Das Kindermuseum ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Kinder- und Jugendmuseen.

Ausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

  • 2001 „Märchenfilme der DEFA“; Kuratoren: Joachim Gira, Claudia Lorenz, Klemens Kühn
  • 2001 „Mäuse Money und Moneten“; Kuratorin: Claudia Lorenz
  • 2002 „Erzähl mir was vom Tod“; Kuratoren: Claudia Lorenz, Klemens Kühn
  • 2004 „Guck mal, was Du kaufst“; Kuratorin: Claudia Lorenz
  • 2007 „Achtung Familie“; Kuratoren: Claudia Lorenz, Birgit Brüll, Klemens Kühn
  • 2009 „Sag was war die DDR“, Kuratoren: Birgit Brüll, Klemens Kühn, Claudia Lorenz
  • 2011 „Willkommen@Hotel Global“, Kuratoren: Claudia Lorenz, Birgit Brüll, Klemens Kühn
  • 2014 "Pop up Cranach", Kuratoren: Claudia Lorenz, Stefan Ostermeyer
  • 2014 "Cranach goes Asia" Kuratoren: Noriko Takano, Claudia Lorenz, Klemens Kühn

„Erzähl mir was vom Tod“ Bearbeiten

Die interaktive Ausstellung "Erzähl mir was vom Tod" des Kindermuseums im FEZ-Berlin und der Franckeschen Stiftungen Halle ist eine Ausstellung über das ‚Davor und Danach’ für Kinder ab acht Jahren. Sie soll eine offene und differenzierte Auseinandersetzung mit dem Tod ermöglichen. Fremde Bräuche, Todes- und Jenseitsvorstellungen verschiedener Epochen und Kulturen zeigen exemplarisch Unterschiede und Gemeinsamkeiten, wie Menschen mit dem Tod umgehen, und wie sie sich das Jenseits vorstellen. Die Ausstellungsbesucher werden anhand dargestellter fremder Kulturen dazu ermutigt, die eigenen Vorstellungen und bestehenden Rituale zum Tod zu hinterfragen. Die Reise führt in das Totenreich der Ägypter, nach Mexiko und nach Europa. Vieles kann aktiv ausprobiert und angefasst werden. Gemeinsam mit den Eltern und Großeltern erleben die Kinder, dass der Tod zum Leben gehört und der Mensch wie Tiere oder Pflanzen als Teil der Natur heranwächst, blüht und vergeht.

Bisherige Stationen der Ausstellung waren: Museum für Sepulkralkultur in Kassel, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Helmsmuseum Hamburg, Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Museum am Burghof Lörrach, Kindermuseum München, Kindermuseum Mondo Mio Dortmund, Kulturhauptstadt Luxemburg, ZOOM Kindermuseum Wien, Kindermuseum Frida und Fred Graz, Naturkundemuseum Bielefeld, Parochialkirche Berlin

"Achtung Familie!" Bearbeiten

Der Grundgedanke dieser interaktiven Ausstellung ist ein großes Labyrinth, durch das der Besucher wandert und welches die ausgesuchten Familien und Themen miteinander verbindet. Dieses Labyrinth-Symbol entspricht am besten der gegenwärtigen Situation von Zusammenleben, in der es zwar unterscheidbare Kategorien von Familien gibt, die aber in einander übergehen oder sich zeitlich nacheinander ablösen. Da es nicht nur um die äußere Form des Lebens von Vätern, Müttern und Kindern geht, sondern vor allem um die dahinter liegenden Wünsche und Visionen, sind die 24 Räume Zusammenschnitte von Innen- und Außenräumen, Natur, Himmel, von Enge und Weite, Licht und Dunkelheit, von absoluter Stille und sehr soundbetonten Räumen. Kurzum, es geht viel um die emotionale und körperliche Erlebbarkeit der Themen, um einen intensiven Einstieg in eine komplizierte Geschichte, um ein Spiel mit der schwierigen Realität des Familienalltags. Die Methode bestand darin, aus dem komplexen Leben der Beispielpersonen ein wichtiges Detail herauszulösen und das zum Thema des entsprechenden Raumes zu machen. So entstand z. B. die Stressmaschine für den Vater im Erziehungsjahr, das sprechende Bett für die Regenbogenfamilie oder die Waschküche für das Kinderdorf. Der Rundgang beginnt im Theater der heiligen Familie, wo man in Miniaturbühnen die 10 ausgesuchten Familien als Knetfiguren sieht. Diese Protagonisten werden die Besucher später im Labyrinth in ausführlicher Form wieder finden oder müssen sie suchen: als Spiel, als Hörgeschichte oder als begehbare Installation. Es ist eine Reise durch verschiedene Welten und Gedanken. Am Ende befindet man sich im abstraktesten und größten Raum – dem Familiengarten. In umliegenden Wandfächern sehen und hören wir, was uns die 30 interviewten Mütter und Väter an Erfahrungen und Hinweisen mit auf den Weg geben können.

Bisherige Stationen der Ausstellung waren: Alice – Museum für Kinder 2007, Franckesche Stiftungen Halle, Edwin Scharf Museum Neu-Ulm, ZOOM Kindermuseum Wien 2012("Alles Familie!"), Hygiene-Museum Dresden 2014("Alles Familie!")

„Sag was war die DDR“ Bearbeiten

Eine interaktive Wanderausstellung die auf der Grundlage von DDR Kindertagebüchern entstanden ist. Die Ebene der tagtäglichen Tagebuch-Aufzeichnungen von Kindern verdeutlicht, dass es zum einen auch unter einem Regime ganz einfache Normalität gab – also Identifikationsmöglichkeiten für heutige Besucher. Zum anderen kann aus diesem Alltag heraus berichtet werden, wie Menschen unabhängig von ihrer Weltanschauung humanitäre Prinzipien in einfachen Situationen durchgesetzt oder aufgegeben haben. Und wie das jeden Tag aktuell war und bis in die konkrete Gegenwart Auseinandersetzung und Konflikttraining bleibt.

Bisherige Stationen der Ausstellung: Alice Museum für Kinder 2008, Stadtmuseum Erlangen, Stadtmuseum Hofheim, Historisches Museum Hannover

"Cranach goes Asia" Bearbeiten

Eine Zusammenarbeit des Alice Kindermuseums mit dem Children Museum of Art in Hamada im Rahmen der Ausstellung „Pop Up Cranach“ in der Gemäldegalerie Berlin. Der japanische Teil des Projektes wird durch das japanische Kulturministerium gefördert. Die Kooperation umfasste den Beginn der Kinderworkshops in Berlin mit einer Grundschule aus Kreuzberg. In diesem Zusammenhang entstand ein zehn Meter langes Bildfries, angeregt durch die Bilder der Cranach-Werkstatt. Das Bildfries wurde in Hamada von japanischen Kindern unter Anleitung von 2 Mitarbeitern des Alice-Kinder-Museums fortgeführt. Darüber hinaus fanden dort weitere Workshops zu Cranach-Porträts und Figuren, Drachen-Signaturen sowie Renaissance-Kostümen statt.

Weblinks Bearbeiten

Koordinaten: 52° 27′ 31,7″ N, 13° 33′ 12,2″ O