Aktivierende Pflege

Pflegepraxis, bei der die Selbständigkeit und Selbstbestimmung gepflegter Personen gefördert und unterstützt wird

Aktivierende Pflege ist eine Pflegepraxis, bei der die Selbständigkeit und Selbstbestimmung gepflegter Personen gefördert und unterstützt wird. Es ist eine Form der Hilfe zur Selbsthilfe und soll verhindern, dass noch vorhandene Fähigkeiten verloren gehen. Bei den Pflegemaßnahmen wird darauf geachtet, den Gepflegten so wenig wie nötig, aber soviel wie nötig zu unterstützen, um seine Selbstpflegekompetenz zu fördern. Es soll verhindert werden, dass Fähigkeiten wegen fehlender körperlicher und geistiger Übung weiter abnehmen und das Selbstwertgefühl des Gepflegten steigern.[1]

Auch wenn aktivierende Pflege als eine idealer Pflegestil angesehen wird, scheitert die Durchführung häufig an Zeitnot, insbesondere durch die vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen erstellten Zeitvorgaben oder dem Bedürfnis der Gepflegten, umsorgt zu werden, statt Dinge selbst zu tun. Manchmal wird die aktivierende Pflege von Pflegenden abgelehnt, weil die gepflegte Person dadurch möglicherweise in einer niedrigeren Pflegestufe eingruppiert wird.[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bundesgesundheitsministerium: Aktivierende Pflege abgerufen am 29. Juni 2020
  2. Bärbel Ekert, Christiane Ekert: Psychologie für Pflegeberufe Thieme, 2005 ISBN 978-3131389619 S. 84