Aini Teufel

deutsche Malerin, Grafikerin und Schriftstellerin

Aini Teufel (geb. Schäfer; * 1933 in Berlin) ist eine deutsche Malerin, Grafikerin, Restauratorin und Schriftstellerin.

Leben und Werk Bearbeiten

Aini Teufel wurde 1933 in Berlin geboren, nachdem „ihre Mutter Elisabeth Schäfer“ als „Sozialdemokratin und Gegnerin des NS-Regimes … 1933 aus Schlesien kommend in Berlin“ untergetaucht war.[1]

Ihre ersten drei Lebensjahre verbrachte sie in Dresden-Nickern.[2]

In ihrem 1997 teilweise veröffentlichten Kindertagebuch berichtet sie über das Jahr 1944/45 und die Bombardierung Dresdens.[3] Über die Jahre 1948 bis 1952 mit ihren Erlebnissen im Apollo-Theater in Dresden-Leuben hat sie Lesungen veranstaltet und einiges auf ihrer Internet-Seite präsentiert.[4]

Von 1952 bis 1958 studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Erich Fraaß, Hans Theo Richter und Max Schwimmer.[1]

Seit 1959 ist Aini Teufel als freischaffende Künstlerin und Schriftstellerin in Dresden tätig.

Sie arbeitete mit Verlagen und Zeitungen in Dresden und Berlin zusammen und gestaltete Bilderbücher und Postkarten. Außerdem arbeitete Aini Teufel bei der Restaurierung der Dresdner Semperoper, der Sempergalerie und des Hotels „Bellevue“ in Dresden mit.[5] Als Kursleiterin war sie u. a. im damals „Pionierpalast Walter Ulbricht“ genannten Schloss Albrechtsberg tätig.[6]

In den 1980er Jahren malte sie zwei Silhouetten-Märchen-Trickfilme für das DEFA-Studio für Trickfilme, dessen Erbe das Deutsche Institut für Animationsfilm bewahrt.[7]

Vom Juli 1993 bis September 1996 arbeitete sie als Transkribentin am Museum für Völkerkunde Dresden an Herrnhuter Niederschriften zur Historie der karibischen Inseln Sanct Thomas, Sanct Crux, Sanct Jan.[8]

Daraus entwickelte sich ein besonderes Interesse an Erdmuthe Dorothea von Zinzendorf, deren Reisetagebücher Aini Teufel 2014 zur Grundlage einer Biografie machte.

Werke Bearbeiten

Buchpublikationen (unvollständig) Bearbeiten

  • Tagebuch für eine Oper. Aufzeichnungen 1980 – 1985. Verlag Tribüne, Berlin, 1988
  • Kindertagebuch für die Semperoper. Eigenverlag, 1997
  • Ich und die Stadt, die sterben sollte. Kindertagebuch über das letzte Kriegsjahr 1944 - 1945 in Dresden. w.e.b. Universitätsverlag, Dresden.2007. ISBN 3-937672-86-9, ISBN 978-3-937672-86-1
  • Eine Gräfin auf Pilgerschaft. Erdmuth Dorothea von Zinzendorf in ihren Reisetagebüchern. Kultur-Wissen-Bilder-Verlag, Dresden, 2014. ISBN 978-3-9814149-7-4

Druckgrafik Bearbeiten

  • Bauplatz Dresden-Striesen (1959, Federlithografie)[9]
  • Cunewalde, Oberlausitz (Radierung)[10]

Buchillustrationen (unvollständig) Bearbeiten

  • Trolli. Der kleine Angsthase. Jugendland-Verlag, Dresden, vor 1968 (Papp-Bilderbuch)
  • Schau mich an. Jugendland-Verlag, Dresden, 1971 (Papp-Bilderbuch)
  • Trolli Frechdachs. Jugendland-Verlag, Dresden, 1976 (Papp-Bilderbuch)
  • Trolli Tolpatsch. Jugendland-Verlag, Dresden, 1975 (Papp-Bilderbuch)
  • Gottfried Herold: Der Marmeladenkater. Verlag Karl Nitzsche, Niederwiesa, 1977

Ausstellungen Bearbeiten

Personalausstellungen Bearbeiten

  • 1979: Dresden, Galerie Kunst der Zeit (Malerei und Graphik)
  • 1997: Dresden, Galerie Kulturetage Prohlis („Malerei, Graphik, Angewandtes“)

Ausstellungsbeteiligungen Bearbeiten

  • 1959: Berlin („Junge Künstler der DDR“)
  • 1961: Berlin, Akademie der Künste („Junge Künstler in der DAK“)
  • 1965: Berlin („Junge Gebrauchsgrafiker“)
  • 1967/1968 und 1972/1973: Dresden, VI. Deutsche Kunstausstellung und VII. Kunstausstellung der DDR
  • 1970: Berlin, Altes Museum („Im Geiste Lenins“)
  • 1971: Berlin, Altes Museum („Das Antlitz der Arbeiterklasse in der bildenden Kunst der DDR“)
  • 1972 und 1974; Dresden, Bezirkskunstausstellungen
  • 1977 und 1983: Leipzig („Kunst und Sport“)

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. a b Malerin, Restauratorin, Autorin, Chronistin: Aini Teufel mit einer Ausstellung zum 80. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 11. Juni 2013, archiviert vom Original am 25. Juli 2018; abgerufen am 9. September 2015.
  2. Aini Teufel – Künstlerin und Autorin. In: Prohliser BürgerPost. 3/2007, S. 2 (PDF 1,7 MB)
  3. Ich und die Stadt, die sterben sollte. Kindertagebuch über das letzte Kriegsjahr 1944–45 in Dresden. In: aini-teufel.de
  4. Die Kinder vom Apollo-Theater. Kindertagebuch über die ersten Nachkriegsjahre in Dresden. In: aini-teufel.de
  5. Aini Teufel liest aus ihrem Kindertagebuch der Jahre 1944/45 im Stadtarchiv. In: dresden.de. Landeshauptstadt Dresden, 25. November 2004, abgerufen am 8. Mai 2021.
  6. Aini Teufel und ihre Kinder. In: Neues Deutschland, 8. August 1964, „… von Jungen Pionieren des Zirkels für bildnerisches Volksschaffen im Pionierpalast ‚Walter Ulbricht‘ Dresden angefertigt. Den Zirkel leitet seit Oktober 1963 die Dresdner Grafikerin Aini Teufel mit so großem pädagogischem Einfühlungsvermögen, daß regelmäßig 25 Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren teilnehmen, deren Bildung durch die Beschäftigung mit der Kunst innerhalb eines Jahres rasch gewachsen ist…“, abgerufen am 25. Juli 2018.
  7. Silhouetten-Trickfilme. In: aini-teufel.de
  8. Buch: Historie der caribischen Inseln Sanct Thomas, Sanct Crux und Sanct Jan, insbesondere der dasigen Neger und der Mission der evangelischen Brüder unter denselben. Kommentierte Ausgabe des vollständigen Manuskriptes aus dem Archiv der Evangelischen Brüder-Unität Herrnhut. (Memento vom 10. Mai 2021 im Internet Archive) Verlagsseite bei beck-shop.de, abgerufen am 25. Juli 2018
  9. Bildende Kunst, Berlin, 9/1959, S. 639 (Abbildung)
  10. Rudolph; Schäfer-Teufel Kramer: Cunewalde, Oberlausitz. November 1961, abgerufen am 9. Januar 2024.