Admiralstaat

die Rolle eines Bundesstaates des Deutschen Bundes

Unter dem Begriff Admiralstaat wurde im 19. Jahrhundert in Deutschland ein Bundesstaat des Deutschen Bundes verstanden, der für den Unterhalt einer deutschen Marine zuständig sein sollte. Für deren Gestellung gab es anders als bei den Landstreitkräften keine Regelung in der Bundesakte.

Geschichte Bearbeiten

1841–1842 wurde in mehreren deutschen Zeitungen vorgeschlagen bzw. gefordert, Dänemark (oder die Niederlande) solle als „Admiralstaat“ die nicht vorhandene Kriegsflotte des Deutschen Bundes stellen. Orla Lehmann, Leiter der "eiderdänischen" Bewegung, lehnte dies ab.[1][2][3][4] In Dänemark wurde die Idee insgesamt ablehnend aufgenommen, weil man darin einen Versuch sah, den dänischen Gesamtstaat in den Deutschen Bund zu vereinnahmen.[5]

Nachdem Preußen 1853 das Jadegebiet erworben hatte, um eine Präsenz seiner Flotte außerhalb der Ostsee aufzubauen, trat ihm 1855 das Königreich Hannover entgegen, indem es die Rolle eines Admiralstaats im Bereich der Nordsee für sich in Anspruch nahm.[6] Hannover hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings, anders als Preußen, keinerlei eigene Seestreitkräfte.[7]

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Troels Fink: Admiralstatsplanerne i 1840erne. In: Festskrift til Erik Arup den 22. November 1946. Gyldendal, København 1946.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. W. Carr: Schleswig-Holstein 1851-48 : A Study In National Conflict, Manchester University Press, 1963
  2. Julius Langbehn: Rembrandt als Erzieher, 1890, Ausgabe des Projekt Gutenberg, im Kapitel: Vom niederdeutschen Mutterboden
  3. Alexa Geisthövel: Eigentümlichkeit und Macht : Deutscher Nationalismus 1830-1851 : Der Fall Schleswig-Holstein, Franz Steiner Verlag, 2003 (HMRG Beihefte 50)
  4. Michael Bregnsbo: Dänemark und 1848 : Systemwechsel, Bürgerkrieg und Konsensus-Tradition, in: 1848 – Revolution in Europa: Verlauf, politische Programme, Folgen und Wirkungen, hrsg. Heinrich Timmermann, Berlin: Duncker und Humblot, 1999 (Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen, Bd. 87)
  5. vgl. Claudia Beindorf: „Auf ewig ungeteilt“ - Ein Erinnerungsort zwischen Dänemark und Deutschland.
  6. Artikel Hannover 1, Meyers Konversationslexikon 1905
  7. Richard Graewe; Die zweihundertjährige Geschichte der Elb-Zoll-Fregatte zu Brunshausen und ihrer Kommandanten 1650–1850; Selbstverlag des Stader Geschichts- und Heimatvereins; Stade 1963