Die actio de deiectis vel effusis war seit dem altzivilen römischen Recht eine Popularklage. Sie richtete sich gegen die Bewohner eines Gebäudes/Raumes, aus welchem Sachen auf die Straße geworfen oder gegossen worden waren. Voraussetzung war zudem, dass jemand eine Körperverletzung erlitten hatte.[1] Ähnlich wie die actio de posito vel suspenso stand die actio den obligatorischen Ansprüchen ex delicto nahe, die aus deliktsähnlichem Verhalten entstandene Verbindlichkeiten verfolgte.[2]

Angepasst an moderne Lebensumstände, existiert die actio de deiectis vel effusis in § 1318 ABGB (österreichisches Zivilrecht) fort.[3]

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Roland Wittmann: Die Körperverletzung an Freien im klassischen römischen Recht, in: Münchner Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte, Verlag C. H. Beck, München, 1972, ISBN 3-406-00663-9, S. 62 (online)
  2. Herbert Hausmaninger, Walter Selb: Römisches Privatrecht, Böhlau, Wien 1981 (9. Aufl. 2001) (Böhlau-Studien-Bücher) ISBN 3-205-07171-9, S. 197.
  3. Heinrich Honsell: Römisches Recht, 5. Auflage. Springer, Zürich 2001, ISBN 3-540-42455-5, S. 104.