Abbott-Firestone-Kurve

Häufigkeitsdichtefunktion des Materialanteils senkrecht zur Oberfläche aufgetragen

Die Abbott-Firestone-Kurve oder auch nur Abbott-Kurve beschreibt die Oberflächentextur eines Gegenstandes. Sie wurde erstmals 1933 durch Ernest James Abbott und Floyd Firestone beschrieben.[1][2]

Die Abbott-Firestone-Kurve zweier Oberflächen.

Die Kurve kann aus dem Oberflächenprofil des Gegenstandes ermittelt werden, indem Linien parallel zu einer Bezugsline gezogen werden und der Streckenanteil (ggü. der Gesamtstrecke) gemessen wird, der innerhalb des Profils liegt.[3] Mathematisch entspricht dies der kumulierten Verteilungsdichtefunktion des Oberflächenhöhenprofils und kann durch Integration des Oberflächenprofils berechnet werden.[4] Nach Norm ASME B46.1 wird die Abbott-Firestone-Kurve auch als Lagerflächenkurve (engl. bearing area curve, BAC) bezeichnet.[5]

Die Abbott-Kurve eignet sich zur Beschreibung der Eigenschaften von Dichtungs- und Lagerflächen. Sie wird üblicherweise beim Entwurf von Zylinderkolbenbohrungen von Verbrennungsmotoren angewendet.[6] Die Form der Kurve ist mit mehreren Parameter der Oberflächenrauheit verbunden.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. E. J. Abbott, F. A. Firestone: Specifying surface quality: a method based on accurate measurement and comparison. In: Mechanical Engineering. Band 55, Nr. 9, 1933, ISSN 0025-6501, S. 569–572 (archive.org).
  2. College of Engineering: Announcement 1934–1935 and 1935–1936. In: University of Michigan Official Publication. Band 35, Nr. 55. University of Michigan, Juni 1934 (umich.edu [PDF]).
  3. Kenneth L Johnson: Contact mechanics. Cambridge Univ. Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-34796-3, S. 407.
  4. G. W. Stachowiak, A. W. Batchelor: Engineering tribology. Butterworth-Heinemann, Boston 2001, ISBN 0-7506-7304-4, S. 450.
  5. Hung Nguyen-Schäfer: Numerische Auslegung von Wälzlagern. Springer-Verlag, 2017, ISBN 978-3-662-54989-6, S. 107 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Robert Flitney, Melvin W. Brown: Seals and sealing handbook. 5th ed. Elsevier/Butterworth-Heinemann, Oxford/Burlington, MA 2007, ISBN 978-0-08-054926-2, S. 484.