Österreichische Ordenskonferenz

Zusammenschluss der männlichen und weiblichen Ordensgemeinschaften in Österreich

Die Österreichische Ordenskonferenz ist der Zusammenschluss der männlichen und weiblichen Ordensgemeinschaften in Österreich. Ihr gehören in 192 Gemeinschaften 4.507 Ordensleute an.[1]

Geschichte Bearbeiten

Als Vorgänger der Ordenskonferenz fungierten die 1918 gegründete Kämmererkonferenz (1918–1932), die Äbtekonferenz (1932–1959), sowie die Österreichische Superiorenkonferenz (1959–2019). Die Superiorenkonferenz war zuletzt der Zusammenschluss der Höheren Oberen der 86 männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs und als öffentliche juristische Person von Kirche und Staat anerkannt.

Die Vereinigung der Frauenorden Österreichs wurde 1966 als Zusammenschluss der österreichischen Frauenorden gegründet. Ihre Mitglieder waren die Höheren Oberinnen, Leiterinnen oder Delegierten der Frauenorden, die wenigstens eine Niederlassung in Österreich haben. Zuletzt gehörten der Vereinigung 106 Gemeinschaften an.

Schon in den 1970er Jahren gab es Überlegungen die Männer- und Frauenorden Österreichs unter einem Dach zu vereinen. Beide Seiten standen dieser Idee damals jedoch kritisch gegenüber, auch wenn es natürlich schon länger eine Zusammenarbeit in vielen Bereichen gab.

2010 wurden die Büros der Österreichischen Superiorenkonferenz und der Vereinigung der Frauenorden Österreichs zusammengelegt um administrative und organisatorische Arbeiten zu bündeln.

Im Jahr 2017 sprachen sich beide Vereinigungen dafür aus die Zukunft als gemeinsamer Zusammenschluss von Männer- und Frauenorden anzustreben.[2]

Am 25. November 2019 wurde die Vereinigung als Österreichische Ordenskonferenz mit einem Dekret der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens vollzogen.[3] Die Konstituierung fand am 8. Dezember 2019 – dem Hochfest Mariae Empfängnis – statt.

Ziele Bearbeiten

Als wesentliche Ziele wurden das Zusammenwachsen von Männer- und Frauenorden in Österreich, sowie die ordensinterne Gleichberechtigung genannt, um mit vereinten Kräften gemeinsam in die Zukunft zu gehen.

Dies zeigt sich konkret in der geteilten Rolle der Vorsitzenden, die jeweils von einem Oberen aus dem Männerorden, sowie einer Oberin aus dem Frauenorden gewählt wird.

Tätigkeiten Bearbeiten

Die österreichischen Ordensgemeinschaften sind Träger verschiedenster Schulen. So werden derzeit 39 Schulen in direkter Ordensträgerschaft, 158 in verschiedenen Schulvereinen und 36 durch die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs geführt. Über 52.000 Schülerinnen und Schüler besuchen Ordensschulen in Österreich, über 200 Ordensangehörige sind im Bereich der Bildung tätig.[1]

23 Ordensspitäler werden von Ordensgemeinschaften in Österreich geführt.[1]

Beinahe 700 Ordensangehörige sind in der Pfarrseelsorge tätig, nicht wenige Pfarren werden als inkorporierte Pfarren eines Klosters seelsorglich mitbetreut und verwaltet.[1]

Verschiedenste Orden und Klöster betreiben insgesamt 26 Bildungs- und Exerzitienhäuser in ganz Österreich.[1]

Die Ordensarchive Österreichs zählen etwa 30.000 Regallaufmeter mit etwa vier Millionen Büchern.[1]

Die Vorsitzenden der Österreichischen Ordenskonferenz Bearbeiten

Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz
Amtsperiode Männerorden (1. Vorsitzender) Frauenorden (2. Vorsitzende)
2019– Erzabt Korbinian Birnbacher OSB (Erzabtei St. Peter) Schwester Franziska Bruckner OSF

Weblinks Bearbeiten

  • Website der Österreichischen Ordensgemeinschaften

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreichs: Statistik 2020 der Ordensgemeinschaften Österreichs. Abgerufen am 11. April 2022.
  2. Pressemitteilung zur Vorstellung der Österreichischen Ordenskonferenz. Abgerufen am 10. April 2022.
  3. Pressemitteilung zur Gründung der Österreichischen Ordenskonferenz. Abgerufen am 10. April 2022: „„Die Vereinigung der Frauenorden Österreichs hat den Apostolischen Stuhl um den Zusammenschluss mit der von der Religiosenkongregation am 12. November 1959 errichteten Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreich gebeten. Die Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs, die am 25. November 2019 das befürwortende Votum der Generalversammlung erhalten hatte, beschloss den Zusammenschluss zu akzeptieren. In Übereinstimmung mit can. 582 verfügt diese Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens, nach sorgfältiger Prüfung der gesamten Dokumentation und der Beweggründe, den Zusammenschluss der Vereinigung der Frauenorden Österreichs mit der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs.““