Yosef Sprinzak

israelischer Politiker

Josef Sprinzak (hebräisch יוֹסֵף שְׁפְּרִינְצַק Jōssef Schprīnzaq, jiddisch שפּרינצאַק Shprintsak, kyrillisch Йосе́ф Шпри́нцак8. Dezember 1885 in Moskau, Russisches Reich28. Januar 1959 in Jerusalem)[1] war ein führender Zionist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ein israelischer Politiker und der erste Sprecher der Knesset, eine Position, die er von 1949 bis zu seinem Tod im Jahre 1959 innehatte.

Yosef Sprinzak (1947)

Leben Bearbeiten

Nach der Vertreibung der Juden aus Moskau 1891 zog seine Familie nach Chișinău, wo er Zeʿirej Zion (Junge [Menschen] Zions) gründete. Er begann 1908 eine Medizinstudium an der Amerikanischen Universität Beirut und ließ sich 1910 während der Zweiten Alija (1904–1914) in Palästina nieder.

Zusammen mit Elieser Kaplan leitete er die sozialistisch-zionistische Partei HaPoel HaZair („Der junge Arbeiter“), die 1905 gegründet wurde und 1930 in der Partei Mapai aufging. Ihre Mitglieder waren pro-britisch und Anhänger Chaim Weizmanns. Er war Mitbegründer der Histadrut im Jahr 1920 und leitete diese Organisation als Generalsekretär von 1945 bis 1949. Im Jahr 1944 wählten die Stimmberechtigten des Jischuvs Sprinzak in die vierte jüdische Repräsentantenversammlung der Mandatszeit.

Sprinzak wurde am 15. Juli 1948 zum Sprecher des provisorischen Parlaments gewählt, in dieser Rolle legte er die Grundlagen des israelischen Parlamentarismus. Nach der Parlamentswahl 1949 zog er als Mitglied der Mapai in die erste Knesset ein und wurde als Sprecher des neuen Parlaments gewählt. Er zog bei den nächsten beiden Wahlen auch wieder ein und wurde beide Male als Sprecher bestätigt.

Er war amtsführender Präsident während der Krankheit Chaim Weizmanns und behielt nach dessen Tod am 9. November 1952 diese Funktion bis zur Amtseinführung Jizchak Ben Zwis am 10. Dezember 1952.

Sein Sohn Jaïr Sprinzak (1911–1999) aus der Ehe mit Channah Wanetik (1885–1987) war auch Knesset-Abgeordneter.

Literatur Bearbeiten

  • Shprinzak, Yosef, in: Yaacov Shimoni: Biographical dictionary of the Middle East. New York: Facts on File, 1991, S. 218

Weblinks Bearbeiten

Commons: Yosef Sprinzak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 773.