Woringen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Bad Grönenbach.

Wappen Deutschlandkarte
Woringen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Woringen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 55′ N, 10° 12′ OKoordinaten: 47° 55′ N, 10° 12′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Unterallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Bad Grönenbach
Höhe: 632 m ü. NHN
Fläche: 17,53 km2
Einwohner: 2201 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 126 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87789
Vorwahl: 08331
Kfz-Kennzeichen: MN
Gemeindeschlüssel: 09 7 78 219
Gemeindegliederung: 11 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 1
87730 Bad Grönenbach
Website: www.woringen.de
Erster Bürgermeister: Jochen Lutz
Lage der Gemeinde Woringen im Landkreis Unterallgäu
KarteKaufbeurenLandkreis AugsburgLandkreis GünzburgLandkreis Neu-UlmLandkreis OberallgäuLandkreis OstallgäuBuxheim (Schwaben)MemmingenAmberg (Schwaben)ApfeltrachBabenhausen (Schwaben)Bad GrönenbachBad WörishofenBenningenBenningenBöhenBoos (Schwaben)Breitenbrunn (Schwaben)Buxheim (Schwaben)DirlewangEgg an der GünzEppishausenErkheimEttringen (Wertach)FellheimHawangenHolzgünzHeimertingenKammlachKettershausenKirchhaslachKirchheim in SchwabenKronburgLachen (Schwaben)Lauben (Landkreis Unterallgäu)LautrachLegauMarkt RettenbachMarkt WaldMemmingerbergMindelheimNiederriedenOberrieden (Schwaben)OberschöneggOttobeurenPfaffenhausenPleßRammingen (Bayern)SalgenSontheim (Schwaben)Stetten (Schwaben)TrunkelsbergTürkheimTussenhausenUngerhausenUngerhausenUntereggWesterheim (Schwaben)WiedergeltingenWinterriedenWolfertschwendenWoringenKaufbeurenLandkreis UnterallgäuMemmingenAmberg (Schwaben)ApfeltrachBabenhausen (Schwaben)Bad GrönenbachBad WörishofenBenningenBenningenBöhenBoos (Schwaben)Breitenbrunn (Schwaben)Buxheim (Schwaben)DirlewangEgg an der GünzEppishausenErkheimEttringen (Wertach)FellheimHawangenHeimertingenHolzgünzKammlachKettershausenKirchhaslachKirchheim in SchwabenKronburgLachen (Schwaben)Lauben (Landkreis Unterallgäu)LautrachLegauMarkt RettenbachMarkt WaldMemmingerbergMindelheimNiederriedenOberrieden (Schwaben)OberschöneggOttobeurenPfaffenhausenPleßRammingen (Bayern)SalgenSontheim (Schwaben)Stetten (Schwaben)TrunkelsbergTürkheimTussenhausenUngerhausenUngerhausenUntereggWesterheim (Schwaben)WiedergeltingenWinterriedenWolfertschwendenWoringenBaden-Württemberg
Karte
Woringen – Ortsmitte
Woringer Wälder – Bauernhof

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Woringen liegt in der Region Donau-Iller in Oberschwaben und grenzt an die Stadt Memmingen.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Das Gemeindegebiet besteht nur aus der Gemarkung Woringen.

Woringen hat 11 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geologie Bearbeiten

Durch Woringen fließt von Süden nach Norden der Zeller Bach, der bei Sommersberg entspringt und in Memmingen in die Memminger Ach mündet. Der Zeller Bach wurde im Zuge der Dorferneuerung wieder geöffnet und ist nun auf weiten Teilen wieder innerhalb Woringens zu sehen.

Geschichte Bearbeiten

Bis zum 19. Jahrhundert Bearbeiten

Im Jahre 948 wurde der Ort in einer Urkunde über die Schenkung an das Kloster in Kempten erstmals erwähnt.[4] Die Ravensburger Bürgerfamilie Möttelin, genannt von Rappenstein, erwarb 1417 die Herrschaft in Woringen. Die Burg und das Dorf kamen 1516 an die Freie Reichsstadt Memmingen. Woringen wurde so evangelisch, nur die stiftkemptischen Untertanen im Dorf blieben katholisch. Im Jahre 1547 verkaufte Memmingen das Dorf an die Unterhospitalstiftung. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. 1806 wurde die Woringer Martinskirche abgebrochen; der dazugehörige Woringer Friedhof ist noch erhalten. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die heutige politische Gemeinde. 1863 wurde die Bahnlinie Memmingen–Kempten mit dem Bahnhof Woringen eröffnet, der nicht mehr existiert.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 1289 1306 1405 1428 1538 1661 1844 1889 1966

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1370 auf 2088 um 718 Einwohner bzw. um 52,4 %.

Politik Bearbeiten

Bundestagswahl 2017[5]
 %
60
50
40
30
20
10
0
44 %
12,4 %
12,6 %
7,2 %
7,5 %
5,4 %
4,4 %
6,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−8,5 %p
−5,8 %p
+8,6 %p
+3,6 %p
+0,1 %p
+2,3 %p
−0,2 %p
−0,1 %p

Gemeinderat Bearbeiten

Gemeinderat Woringen: Wähleranteil und Gemeinderäte seit 1978
Partei/Liste

Wir für Woringen (WfW)

Die Republikaner

Freie Wähler

Gemeinsame
Wahlvorschläge
CSU/Freie Bürger

Gesamt Wahl-
beteiligung
Wahlperiode %   %   %   %   %   %
1978–1984 100,00 12 100 12 79,5
1984–1990 58,63 7 41,37 5 100 12 76,0
1990–1996 7,83 1 63,68 8 28,48 3 100 12 76,0
1996–2002 59,41 7 40,59 5 100 12 77,9
2002–2008 52,54 6 47,46 6 100 12 71,6
2008–2014 62,62 8 37,38 4 100 12 75,0
2014–2020 66,4 8 33,4 4 100 12 60,1
2020–2026[6] 98,89 14 100 14 70,51
Prozentanteile gerundet. Quellen: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung[7]

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist seit März 2020 Jochen Lutz (Woringer Liste).

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung:Gespalten von Silber und Rot; vorne auf grünem Dreiberg ein nach links gewendeter schwarzer Rabe, hinten ein silbernes Doppelkreuz.“[8]
Wappenbegründung: Die historische Herrschaft Woringen war im Besitz der Ravensburger Patrizierfamilie Möttelin zu Rappenstein, die den Raben als sprechendes Wappen führte. 1516 erwarb die Reichsstadt Memmingen die grundherrschaftlichen Rechte in Woringen und verkaufte sie 1547 an das Unterhospital in Memmingen weiter, in dessen Besitz sie bis zur Säkularisation 1803 verblieben. Dies kommt heraldisch in der hinteren Schildhälfte durch das Spitalkreuz des Memminger Unterhospitals zum Ausdruck.

Der Entwurf und die Gestaltung des Wappens stammt vom Memminger Walter Braun. Das Wappen wurde am 27. Dezember 1974 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt.

Baudenkmäler Bearbeiten

 
Kirche Unser Frauen in Woringen

Bodendenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Woringen verfügt an der Autobahnauffahrt über ein Gewerbegebiet. 2018 gab es in der Gemeinde 648 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; von der Wohnbevölkerung stand 973 Personen in einer versicherungspflichtigen Tätigkeit. Damit überwog die Zahl der Auspendler um 325 Personen. Die 28 landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschaften 1012 Hektar.

Verkehr Bearbeiten

Woringen ist durch einen eigenen Autobahnanschluss an die A 7 und die E 532 (MemmingenFüssen) angeschlossen. Die Kreisstraße MN 19 führt durch die Gemeinde. Der Bahnhof Woringen an der Illertalbahn von Ulm nach Kempten (Allgäu) wurde im 20. Jahrhundert stillgelegt.

Bildung Bearbeiten

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Eine Kindertageseinrichtung mit 117 Plätzen, der am 1. März 2019 voll belegt war (darunter zwölf Kinder unter drei Jahren) und
  • die Grundschule Woringen mit 125 Schülern und sieben Lehrkräften (Stand: Schuljahr 2020/2021).[9]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Woringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Woringen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
  3. Gemeinde Woringen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. RI II,1 n. 171, in: Regesta Imperii Online. Abgerufen am 23. November 2017.
  5. Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018
  6. Wahl des Gemeinderats – Kommunalwahlen 2020 in Woringen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 16. Januar 2021.
  7. Gemeinderatswahlen; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 09778219
  8. Eintrag zum Wappen von Woringen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Grundschule Woringen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 23. Juni 2021.