Die Woog Riots sind eine Musikgruppe, die aus Silvana Battisti und Marc Herbert besteht.

Woog Riots
Allgemeine Informationen
Herkunft Darmstadt, Deutschland
Genre(s) Indie-Pop, Elektropop, Anti-Folk
Gründung 2004
Website www.woogriots.de
Aktuelle Besetzung
Silvana Battisti
Marc Herbert

Geschichte Bearbeiten

Ihre Popkarriere startete 2004 programmatisch mit einem selbst zusammengestellten internationalen Tributealbum für die Manchester Indie-Ikone The Fall, bei dem auch ihr damaliger Bandkollege Mathias Hill (Rockformation Diskokugel) beteiligt war. Die Kompilation wurde vom Hamburger Plattenpapst Alfred Hilsberg auf dessen Label What’s So Funny About veröffentlicht. Auf What’s So Funny About erschienen in der Folge die ersten drei Alben der Woog Riots. Schnell wechselnde Bandkonstellationen führten im Jahr 2008 dazu, dass sich Silvana Battisti und Marc Herbert fortan nur noch als Duo betätigten.

In ihren englischsprachigen Dreiminuten-Garagen-Broadway-Hits behandeln die Woog Riots Phänomene aus Kultur, Pop und Politik. Auslandstourneen in den USA, Großbritannien, Finnland, Italien, Polen und den Niederlanden führten zu begeisterten Reaktionen und zu einem ständigen Anwachsen des eigenen Underground-Netzwerks. „From Lo-Fi to Disco!“ beschreibt nicht nur die Bestandteile der musikalischen Welt der Woog Riots, sondern ist auch der Name ihres 2013 gegründeten eigenen Labels. Hier erschien im gleichen Jahr ihr Album From Lo-Fi to Disco!. Das neue Betätigungsfeld bearbeiten Silvana Battisti und Marc Herbert mit so großer Begeisterung, dass hier nun auch Alben von „Umherschweifende Produzenten“ (aka Knarf Rellöm) und „The Spaghetti Wings“ veröffentlicht wurden.

Im Februar 2013 kreierten die Woog Riots ein Lied als Einladung zur Ausstellung „Powerpoint“ von Michael Riedel in den Räumen des New Yorker Top-Galeristen David Zwirner.[1] Die New Yorker Presse beschrieb das Lied als „up-beat, euro-pop dance tune that sounds like a kid’s band version of Kraftwerk“. 2014 nahmen die Woog Riots das Lied The Story of Pop auf, das als Download-Single zusammen mit Karl Bruckmaiers gleichnamigem Buch veröffentlicht wurde.

Im März 2016 erschien ihr fünftes Album, das nach Alan Rusbridger, dem ehemaligen Chefredakteur und Herausgeber der britischen Tageszeitung The Guardian benannt ist, und in mehreren Liedern die Vorgänge um den Whistleblower Edward Snowden thematisiert.[2][3]

Der Titel ihres sechsten Albums Cut-up and Paste, das im März 2019 erschien, beschreibt die Arbeitsweise der Band. „Wir nehmen vorhandene Schnipsel der Musikgeschichte und interpretieren sie komplett anders, ähnlich wie im Hiphop, nur dass wir nichts samplen, sondern alles neu machen“, erklären Silvana und Marc. So entstehen Electro-Pop-Collagen, deren Catchyness in der unperfekten Schönheit liegt. Garagen-Glam zwischen Bubblegum und Kraftwerk. Aufgenommen im heimischen Wohnzimmer, nachbearbeitet und abgemischt von Lolo Blümler und Techno-Musiker und Produzent Jörn Elling Wuttke (Alter Ego, Sensorama, Acid Jesus). Text: Biggy Pop[4]

Pressezitate Bearbeiten

„Die Woog Riots beweisen mal wieder, dass doch alles miteinander funktionieren kann: Pop und Politik mit Kunst und Humor so zu verbinden, dass man die ganze Zeit mitpfeifen muss und sich freut, wie poppig Kritik sein kann.“

Ralf Summer, BR2, Zündfunk, Album der Woche, 22. Juli 2013

„Ästhetisch greifen die Anti-Folk Verweise, die man "Strangelove TV", dem ersten Album des deutschitalienischen Duos nachsagte, nicht mehr, stattdessen gibt es tweeigen Rave und Disco mit Nico-Akzent.“

Rolling Stone, 6/2008

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

  • 2006: Strangelove TV (CD/Vinyl, What’s So Funny About / Indigo)
  • 2008: PASP (CD, What’s So Funny About / Indigo)
  • 2012: Post Bomb Chronicles (CD/Vinyl, What’s So Funny About / Ritchie Records / Broken Silence)
  • 2013: From Lo-Fi to Disco! (CD/Vinyl, From Lo-Fi to Disco! / Broken Silence)
  • 2016: Alan Rusbridger (Vinyl, From Lo-Fi to Disco! / Broken Silence)
  • 2019: Cut-up and Paste (CD/Vinyl, From Lo-Fi to Disco! / Broken Silence)

Singles Bearbeiten

  • 2004: King of Pop (7" Single, What’s So Funny About)
  • 2009: People Working with Computers (7" Split-Single mit Schwervon!, Decoy Industry)
  • 2014: The Story of Pop (Download-Single)

Samplerbeiträge Bearbeiten

  • Perverted by Mark E. – A Tribute to The Fall – zusammengestellt von Woog Riots & Alfred Hilsberg (ZickZack / Indigo) – Beitrag: Mark E. Smith & Brix, 2004
  • Spex CD # 79 – Beitrag: People Working with Computers, Juni 2008
  • Musikexpress CD # 140 – Beitrag: Backstage Lemonade, September 2008
  • Alexander Kluge – Chronik der Gefühle (Hörbuch, 14 CDs) – Beitrag: King Midas, 2009
  • Rolling Stone Magazin CD Rare Trax Vol. 76: Kick & Rush, Berlin – Beitrag Football Round the Clock, Juni 2012

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. PowerPoint – David Zwirner
  2. 'An act of genius' – Alan Rusbridger the editor on Alan Rusbridger the album
  3. Woog Riots: "Alan Rusbridger" (Memento vom 5. Juni 2016 im Internet Archive) In: Darmstädter Echo vom 12. März 2016
  4. WOOG RIOTS. Abgerufen am 6. März 2019.