Winzenburg

Ortsteil von Freden (Leine), Landkreis Hildesheim, Niedersachsen

Winzenburg ist ein Ortsteil der Gemeinde Freden (Leine) im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen.

Winzenburg
Wappen von Winzenburg
Koordinaten: 51° 56′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 51° 55′ 59″ N, 9° 55′ 59″ O
Höhe: 178 m ü. NHN
Fläche: 16,64 km²[1]
Einwohner: 674 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. November 2016
Postleitzahl: 31084
Vorwahl: 05184
Winzenburg (Niedersachsen)
Winzenburg (Niedersachsen)

Lage von Winzenburg in Niedersachsen

Winzenburg im Landkreis Hildesheim
Winzenburg im Landkreis Hildesheim

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Winzenburg liegt nördlich von Bad Gandersheim zwischen dem Höhenzug Sackwald und dem Fluss Leine. Am Fuße des Berges der Burg Winzenburg befinden sich die Apenteichquellen und die Apenteiche.

Ortsgliederung Bearbeiten

Folgende Orte gehören zu Winzenburg:

Geschichte Bearbeiten

 
Stammtafel: Grafen von Reinhausen/Winzenburg

An der Stelle des im 16. Jahrhundert wüst gefallenen Dorfes Hasekenhausen, dem Bischof Bernhard 1140 eine Kapelle erlaubt hatte, entstand wenig später unter Herzog Julius eine Domäne. Sie wurde nach der benachbarten Burg benannt und daraus entwickelte sich die gleichnamige Siedlung.[3]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohnten in Winzenburg, Klump, Schildhorst und Westerberg zusammen 750 Menschen.[4]

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 1. Juli 1965 wurde aus den damaligen Gemeinden Everode, Meimerhausen, Freden (Leine), Winzenburg, Eyershausen, Ohlenrode und Wetteborn die Samtgemeinde Freden gebildet.[5]

Am 1. März 1974 schlossen sich die Gemeinden Winzenburg, Westerberg, Klump und Schildhorst zur Gemeinde Winzenburg zusammen. Diese wiederum wurde am 1. November 2016 nach Freden (Leine) eingegliedert, die Samtgemeinde Freden (Leine) wurde aufgelöst.[6]

Politik Bearbeiten

Ortsrat Bearbeiten

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 60,31 %
 %
40
30
20
10
0
35,91 %
34,18 %
29,91 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:

Der Ortsrat, der den Ortsteil Winzenburg vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[7]

Ortsrat 2021
   
Insgesamt 5 Sitze
  • SPD: 2
  • WGF: 1
  • CDU: 2

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Der Ortsbürgermeister von Winzenburg ist Andreas Wiese (parteilos).[8]

Wappen Bearbeiten

Der Entwurf des Kommunalwappens der ehemals selbstständigen Gemeinde Winzenburg stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat.[9] Der Gemeinde wurde das Ortswappen am 4. Januar 1929 durch das Preußische Staatsministerium verliehen. Der Landrat aus Alfeld überreichte es am 24. Januar desselben Jahres.[10]

 
Wappen von Winzenburg
Blasonierung: „Auf Rot ein goldener Sparren, begleitet oben von zwei silbernen sechszackigen Sternen und unten von einem abwärts gekehrten silbernen Halbmond.“[10]
Wappenbegründung: Das Wappen ist das seinem Ursprung nach dunkle, bis ins 19. Jahrhundert geführte Wappen des alten stifthildesheimischen Amtes Winzenburg.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr
Winzenburg ist über die Bundesstraße 64, die südlich der Gemeinde durch Bad Gandersheim führt, an das Straßennetz angeschlossen. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Freden (Leine) und Alfeld (Leine).

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kirche Bearbeiten

 
Kirche

Seit 1861 befindet sich in Winzenburg die katholische Kirche St.-Mariä-Geburt, seit dem 1. November 2006 als Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Marien in Alfeld. Die Kirche an der Lamspringer Straße mit ihrem weithin sichtbaren Westturm wurde 1857–61 nach Plänen von H. W. H. Mithoff im neoromanischen Stil erbaut.[11] Statt eines Querschiffes hat sie Risalite mit Giebeln. Die Ausmalung stammt vom Ende des 19. und vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Südlich der Kirche befinden sich vier reich verzierte Fronleichnamsaltäre aus der Zeit um 1750.

Apenteichquellen bei Winzenburg Bearbeiten

Die Apenteichquellen wurden bereits in der Bronzezeit verehrt. Es wurden aus dieser Zeit viele Opfergaben gefunden.

Befestigungsanlagen Bearbeiten

Oberhalb des Ortes auf einem Bergsporn des Sackwaldes liegt die Ruine der Burg Winzenburg. Weitere Befestigungsanlagen auf den Höhenzügen der näheren Umgebung sind die Wallanlagen Dörhai, Tiebenburg, Ohlenburg, Läsekenburg und Hohe Schanze. Ein Tal zwischen den beiden Wallburgen heißt heute noch Römergrund.

Wanderwege und Fernwanderwege Bearbeiten

Durch den südlichen Sackwald bei Winzenburg führen zahlreiche Wanderwege und Fernwanderwege. Der Europäische Fernwanderweg E11 (Niederlande-Estland), der Königsweg (Brüggen-Werla), der Jacobsweg (Via Scandinavia Fehmarn-Göttingen) und der historische Kurierweg Hildesheim - Winzenburg (Rennstieg). Wanderparkplätze und gut ausgezeichneten Wanderwege laden zum Wandern ein.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten

  • Sophie von Winzenburg (1105–1160), erste Markgräfin von Brandenburg
  • Karl Rasch (1854–1931), Präsident der Oberlandesgerichte Marienwerder und Celle
  • Werner Kunze (1909–1986), Verwaltungsbeamter und Politiker (SPD)

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen Bearbeiten

  • Bruno von Hildesheim († 1161), Bischof von Hildesheim (1153–1161), baute in Winzenburg einen hohen Turm und eine bischöfliche Burg
  • Johann Caspar Käse (1705–1756), Hofbildhauer im Rokoko, schuf eine Holzfigur in der Winzenburger Kirche
  • Wilhelm Mithoff (1811–1886), Architekt, „Kunstschriftsteller“ und Zeichner, Erbauer der römisch-katholischen Kirche St.-Mariä-Geburt

Weblinks Bearbeiten

Commons: Winzenburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Flächenangabe von Winzenburg. In: Internetseite meinestadt. Abgerufen am 28. Juni 2017.
  2. Amtliche Einwohnerzahlen von Winzenburg. In: Internetseite der Gemeinde Freden (Leine). 31. Dezember 2020, abgerufen am 10. Februar 2022.
  3. W. Paasch: Geschichte der Pfarrkirche zu Winzenburg, vormals Hasekenhausen. In: Mittheilungen geschichtlichen und gemeinnützigen Inhalts. Band 2. Hildesheim 1833, S. 212–268.
  4. W. Keil: Neumanns Orts- und Verkehrslexikon. Band 2. Leipzig 1905, S. 1192.
  5. Geschichte der Samtgemeinde. In: Internetseite der Gemeinde Freden. Abgerufen am 25. März 2018.
  6. Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Freden (Leine), Landkreis Hildesheim. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 22/2015. Hannover 15. Dezember 2015, S. 401 (Digitalisat [PDF; 278 kB; abgerufen am 1. Juli 2019] S. 19).
  7. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  8. Gemeinde Freden: Winzenburg / Gemeinde Freden. Abgerufen am 28. November 2022.
  9. Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985.
  10. a b Wilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0 MB; abgerufen am 11. Juni 2019]).
  11. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Niedersachsen, Bremen. München/Berlin 1992, S. 1378.