Willy Reichert (Maler)

deutscher Maler

Willy Reichert (* 24. Mai 1937 in München)[1] ist ein deutscher Maler.

Willy Reichert, in seinem Atelier auf der Burg in Wasserburg/Inn
Assemblagen
Buntstiftzeichnungen
Figürliches
Stillleben
Landschaften
Tierwelten
Insekten

Leben Bearbeiten

Sein Talent und den Blick fürs Wesentliche hat er vermutlich den Eltern zu verdanken, die Mutter war Fotografin und der Vater Kirchenmaler. Reichert ist aufgewachsen in Penzing bei Wasserburg/Inn. 1951 absolvierte er eine Maler- und Graphikerlehre in Wasserburg/Inn; danach besuchte er 1954 die Zeichenschule Heinrich König in München. 1961 begann seine freischaffende Tätigkeit. Im Jahr 1958 war seine erste öffentliche Teilnahme an der Großen Kunstausstellung im Alten Botanischen Garten, München. Seit den 1960er Jahren lebt und arbeitet er in Wasserburg/Inn.

1968 erfolgte der künstlerische Durchbruch mit der Gründung des Arbeitskreises 68 und der ersten Wasserburger Kunstausstellung. Lange Jahre blieb er noch als Restaurator weiter dem Handwerk treu. Bekannt geworden ist Willy Reichert durch seine atmosphärisch-dichten Bildkompositionen.

Stilrichtungen Bearbeiten

  • Assemblagen: neue Arbeiten basieren auf dem Grundmuster eines Rechtecks. Dieses wird anhand von Überlagerungen mit plastischen Fragmenten und unterschiedlichen Materialien zu einem mehrdimensionalen Kunstwerk
  • Buntstiftzeichnungen: besonders reizvoll, die technischen Möglichkeiten dieses einfachen Arbeitsmaterials auszuschöpfen
  • Figürliches: Ziel ist es, hierbei nicht ein realistisches Abbild der Figur zu schaffen, sondern deren Körper als Masse in ein abstraktes Umfeld einzubinden
  • Stillleben: die Motivfülle der Gattung Stillleben ist nahezu unerschöpflich. Dabei spielt es keine Rolle ob die Wiedergabe detailgetreu erfolgt oder nicht
  • Landschaften: bei der Darstellung von Landschaften geht es darum, eine Einheit im Bild herzustellen und Verbindungen zwischen realen und abstrakten Formen zu schaffen. Landschaften werden in ein neues, imaginäres Licht gesetzt, das es zu etwas Unveränderlichem macht
  • Tierwelten: Ziel ist die Schönheit der Tiere in unterschiedlichsten Maltechniken zu zeigen. Die Bilder sind vorwiegend in Öl und Aquarell gemalt, ganz fein gezeichnet oder modelliert, mal realistisch, mal fast abstrakt
  • Insekten: die Detailliertheit dieser winzigen Tiere erfordert eine besonders arbeitsintensive Auseinandersetzung. Diese Motive werden hin bis zur Abstraktion geführt ohne dabei das Thema "Insekten" aus den Augen zu verlieren

Ausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

Jahr Veranstaltung Ort
1968 Große Kunstausstellung des Arbeitskreises 68 Wasserburg/Inn
1970 Große Kunstausstellung im Rathaus Wasserburg/Inn
1973 Große Kunstausstellung im Haus der Kunst München
1975 Galerie bei Messerschmitt-Bölkow-Blohm München
1976 BMW-Galerie München
1978 Kunstverein, „Kunst und Tier“ Hannover
1978 Galerie in der Goldgasse Salzburg
1979 Kunstverein Augsburg
1980 Galerie im Rathaus Waldkraiburg
1981 Galerie in der Grasgasse Landshut
1982 BMW Galerie München
1983 Philipp Morris, „Dimension 4“ München
1985 Große Schwäbische Kunstausstellung Augsburg
1987 Galerie im Ganserhaus Wasserburg/Inn
1988 Bayerische Beamtenversicherung München
1989 Bayerische Landesbank München
1990 Barockschloss Meersburg/Bodensee
1992 Galerie Gailer Bad Aibling
1994 Galerie im Osram-Haus München
1994 Galerie Norbert Blaeser Düsseldorf
1995 Stift Geras Niederösterreich
1997 Rathausgalerie Burghausen
1997 Universitätsgalerie Antigonisch Nova Scotia, Kanada
1997 Sammlung H. Schaffner München
2000 Kornhausmuseum Weiler/Allgäu
2001 ARAG-Galerie München
2002 Kreissparkasse München-Starnberg
2004 Galerie im Alten Rathaus Prien
2006 Galerie Johannes Klinger Hohenaschau
2007 Galerie Wimmer München
2008 hohmann fine art (früher: hart-gallery) palm desert, Kalifornien
2010 „Metall & Farbe“ (Bergmeister und Reichert), Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2010 „Kunst im Tierkreis“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2011 „Bilder und Eisenwaren“ (Reichert, Reich & Schumann), Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2011 „Willy Reichert und Robert M. Weber“ Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2012 „Bis heute“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2012 „Insekt“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2013 „Frauen“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2013 „Stadt, Land, Fluss“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2014 „Menschen“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2014 Kunstverein Bad Aibling
2014 „Tierwelten“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2015 „Farbspiele“, Galerie im alten Rathaus Prien
2016 Hilgerhof – zusammen mit Andreas Kuhnlein Pittenhart
2016 „Lust und Leidenschaft“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2016 „ARTen Vielfalt“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn
2017 „Am Fluß“, Galerie Auf der Burg Wasserburg/Inn

TV-Berichte Bearbeiten

  • 1989 Film im ZDF – Mosaik
  • 1991 Film in Sat 1 – Bilder aus Deutschland

Seither mehrere Dokumentationen im Bayerischen Fernsehen

Lehraufträge Bearbeiten

  • 1993–2000 Lehrauftrag Akademie für Bildende Kunst Vulkaneifel, Steffeln
  • 2009 Lehrauftrag Kunstakademie Bad Reichenhall
  • 2010 Lehrauftrag Kunstakademie Bad Reichenhall

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1973 Europapreis für Malerei, Ostende – Bronzemedaille
  • 1976 Europapreis für Malerei, Ostende – Bronzemedaille

Literatur, Veröffentlichungen Bearbeiten

  • Kunst-Koch-Buch, 1979 Präsentation in der Galerie Blaeser, Regensburg, ISBN 978-3-931904-15-9
  • Willy Reichert. Oberbayerische Landschaften. Ölbilder und Aquarelle Gebundene Ausgabe– 29. November 2006, von Johannes Klinger (Autor), ISBN 978-3-938974-01-8
  • Willy Reichert. Wasserburg und Umgebung. Ölbilder und Aquarelle Gebundene Ausgabe– 1. Oktober 2005 von Johannes Klinger (Autor), Willy Reichert (Künstler), ISBN 978-3-9801037-8-7
  • 4 Kataloge: „Figürliches“, „Stillleben“, „Insekt“, „Assemblagen“

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Steckbrief:. In: ovb-online.de. 23. Mai 2015, abgerufen am 2. März 2024.