Wilkin Graf von Bredow

preußischer Politiker

Wilkin Friedrich Otto Graf von Bredow (* 8. Januar 1855 in Görne; † 17. Juni 1921 ebenda) war ein preußischer Politiker.

Herkunft und Familie Bearbeiten

 
Grabstätte auf dem Friedhof Görne

Wilkin[1] Graf[2] von Bredow entstammte der Linie Görne[3] seiner mittelmärkischen uradeligen Familie derer von Bredow, deren Stammreihe mit dem Ritter (miles) Arnoldus de Bredow auf Bredow im Havelland beginnt, der 1251 zuerst urkundlich erscheint.[4] Seine Eltern waren der Kgl. preuß. Appellationsgerichtsrat Otto Graf von Bredow (1824–1894), Herr auf Goerne, Dickte, Lochow I, Damm und Wutzetz,[5] und die Adele Elise von Gansauge (1830–1885).[3] Wie seine Eltern ist Graf Bredow auf dem Friedhof in Görne bestattet.

Leben und Laufbahn Bearbeiten

Wilkin von Bredow diente zunächst als Offiziersanwärter in der preußischen Armee, in der er es bis zum Range eines Majors brachte. Nach dem Tode seines Vaters erbte er dessen fünf Güter, die in den damaligen Kreisen Westhavelland und Ruppin (Damm und Wutzetz) lagen. 1914 hatten seine Güter Görne 351 ha, Dickte mit 857 und Damm I 498 ha Land. Alle drei Besitzungen trugen den Status eines Rittergutes.[6] Wutzetz gehörte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dazu.

Er übernahm zunächst standespolitische Aufgaben und wurde Ritterschaftsdirektor der mittelmärkischen Ritterschaft. Diese Tätigkeit bildete dann auch die Basis für überregionale politische Aktivitäten: Er wurde zum Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses gewählt. Als evangelischer Adliger wurde er auch 1896 Ehrenritter des Johanniterordens und Mitglied der Brandenburgischen Provinzial-Genosssenschaft des Ordens.[7]

Seit dem 7. Oktober 1886 war er mit der Offizierstochter Margareta von Vangerow (1865–1945) verheiratet, ihre Vorfahren waren 1829 in den preußischen Adelsstand erhoben worden. Sie hatten eine Tochter und zwei Söhne. Die Tochter Josepha war mit dem Landrat Wilhelm von Lieres und Wilkau verheiratet. Der älteste Sohn Joachim-Friedrich übernahm das Besitztum Görne. Der zweite Sohn Sigismund von Bredow erhielt Lochow als Eigentum. Graf Sigismund war mit Ursula von Lieres und Wilkau verheiratet, aus dieser Beziehung stammen der Sohn Wilkin und die Töchter Josepha und Ilse von Bredow. Ilse Gräfin von Bredow machte sich einen Namen als Schriftstellerin.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A 1942. Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: Letzte Ausgaben "des Gotha" bis 1942; Nachfolger GHdA, GGH. 115. Auflage. Schriftleitung und Redaktionsschluss 11/1941. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 113–114 (d-nb.info [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  2. Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel) 1958. In: Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): Gesamtreihe GHdA von 1951 bis 2015. Band III, Nr. 18. C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1958, S. 84–86 (d-nb.info [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  3. a b Genealogisches Handbuch der Graflichen Häuser, A (Uradel), Band VII, Band 56 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1973, S. 95 ff.
  4. Riedel, Codex diplomaticus Brandenburgiensis, A, XI, 4.
  5. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 92–153, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  6. Ernst Seyfert: Niekammer`s Güter Adressbücher VII. Güter-Adreßbuch für die Provinz Brandenburg. 1914. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Handbuch der Königlichen Behörden. Mit Unterstützung vieler Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. 2. Auflage. VII der Reihe von Paul Niekammer, Kreis Ruppin, Kreis West-Havelland. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 120–177 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  7. Liste der Mitglieder Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. In: Johanniterorden (Hrsg.): Status der Ritter im MV. Wilkin Graf v. Bredow, Hauptmann a. D., auf Görne b. Friesack. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 98–204 (kit.edu [abgerufen am 6. Dezember 2021]).