Wilhelm Runge (Mediziner)

deutscher Mediziner

Georg Wilhelm Runge (* 29. August[1] 1805 in Ganzkow (Brunn); † 19. Februar 1863 in Sisterdale) war ein deutscher Mediziner und Auswanderer nach Texas.

Leben Bearbeiten

Wilhelm Runge war der dritte Sohn des Gutspächters David Runge (* 1773) und dessen Frau, der Gutspächtertochter Sophie, geb. Otto (1785–1853). Er wuchs unter elf Geschwistern vor allem in Warbende auf, wo der Vater 1812 die Pachtung der Domäne übernommen hatte. Der Maler Philipp Otto Runge war sein Onkel; Daniel Runge (1804–1864), Pastor in Woldegk, war sein älterer Bruder, der Arzt Adolph Runge (1812–1862) sein jüngerer Bruder. Seine Cousine Pauline (1807–1887) war mit Wilhelm Mussehl verheiratet.

Runge studierte Humanmedizin. In Rostock wurde er 1825 beim Corps Vandalia Rostock aktiv.[2] Am 4. November 1829 wurde er an der Universität Halle zum Dr. med. promoviert. Er kehrte nach Mecklenburg-Strelitz zurück und praktizierte ab 1831 in Stargard. Hier war er auch Stadtphysicus.

Im Revolutionsjahr 1848 unterstützte er die Reformen. Nach dem Scheitern der demokratischen Reformen in Mecklenburg durch den Freienwalder Schiedsspruch im September 1850 wanderten Wilhelm Runge und sieben weitere seiner Geschwister als Forty-Eighters nach Nordamerika aus. In Texas schloss er sich dem Latin Settlement in Sisterdale an.

Seit 1834 war er verheiratet mit Caroline, geb. Hardt (1812–). Sein Sohn Hermann wurde als Zwanzigjähriger 1855 auf der Farm von Comanche getötet und skalpiert.[3]

Werke Bearbeiten

  • Diss. inaug. sistens casum quendam memorabilem intestini coli descendentis. Halle 1829

Literatur Bearbeiten

  • Axel Wilhelmi: Die Mecklenburgischen Ärzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Eine Neuausgabe, Vervollständigung und Fortsetzung des im Jahre 1874 unter gleichem Titel erschienenen Dr. med. A. Blanck'schen Sammelwerkes. Schwerin 1901, S. 103, Nr. 537

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. So nach dem Taufeintrag, abgerufen über ancestry. com am 4. November 2020; bei Wilhelmi: 28. August
  2. Kösener Corpslisten 1910, 185, 104; kein Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  3. Die Ermordung des Hermann Runge, in: Robert Penniger: Fest-Ausgabe zum 50-jährigen Jubiläum der Gründung der Stadt Friedrichsburg: Eine kurz-gefasste Entwickelungs-Geschichte der vom Mainzer Adelsverein gegründeten deutschen Colonien in Texas, nebst Chronik der Stadt Friedrichsburg. Fredericksburg 1896, S. 190