Die Liste der Gedenksteine in Wien-Landstraße enthält die Gedenksteine im dritten Wiener Gemeindebezirk Landstraße, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Verlegung erfolgt durch den Verein Steine des Gedenkens mit Sitz in Wien-Landstraße.

Das Konzept der Wiener Erinnerungs- und Gedenksteine beruht auf dem der Stolpersteine von Gunter Demnig. Die hier abgebildeten Erinnerungssteine unterscheiden sich von Demnigs Stolpersteinen (a) durch ihre Größe, sie sind viermal so groß, (b) dadurch, dass sie zumeist mehrere Personen auf einem Erinnerungsstein würdigen, (c) dass sie maschinell gefertigt wurden und nicht von Hand.

Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Standort.

Bild Name Standort Verlegedatum Leben
ok Hans Ament Czapkagasse 5 / Seidlgasse 35 21. Okt. 2012 Hans Ament wurde am , geboren 1934, lebte bis 1939 in diesem Haus. Dann flüchtete die ganze Familie nach Frankreich. Hans Ament wurde ins Kinderheim von Izieu
ok koschere Fleischbank / Fleischselcherei Hans Kirgle Dianagasse 8 Nov. 2011
 

1938 – 1945 BERAUBT,
DEPORTIERT, ERMORDET

ZUM GEDENKEN
AN 29 JÜDISCHE
MÄNNER, FRAUEN UND
KINDER, DIE IN DIESEM
HAUS LEBTEN

Dißlergasse 8 Nov. 2008
ok Wolf Friedländer und Familie Esteplatz 5 2014
  Jura Soyfer Gärtnergasse 4 10. Nov. 2013 Jura Soyfer ehemaliges Wohnhaus
  Geusaugasse 8 08. Mai 2016
  Richard Finali Geusaugasse 46 07. Nov. 2010 Richard Finali war Foto­graf, Kommunist und Wider­stands­kämpfer gegen das NS-Regime. Er war der erste Wiener Foto­graf, der Klein­bild­kameras professionell einsetzte
  Judith Feuchtbaum Hetzgasse 10 07. Nov. 2010
Salomon Feuchtbaum
 

HIER WAR
vom 29.4. – 2.7.1938
EINE SAMMELSCHULE FÜR
281 JÜDISCHE
MITTELSCHÜLER/INNEN.

SIE WURDEN AM 28.04.1938
VON ANDEREN SCHULEN
AUSGESCHLOSSEN

Hintere Zollamtsstraße 7 Nov. 2008
Noch nicht fotografiert Hohlweggasse 1 10. Nov. 2013
  Alexander Isidor Meisel Invalidenstraße 12 31. Mai 2015 Der Sport­journalist Alexander Isidor MEISEL wurde 1942 im KZ Sachsen­hausen ermordet.
  Für 34 jüdische Kinder, Frauen u. Männer, die hier wohnten Kegelgasse 41
? sieben Personen Keilgasse 6 11. Nov. 2012
Noch nicht vorhanden Berta Feldmann
(geb. ?)
Khunngasse 5 2014
Emil Feldmann
  Krieglergasse 4 08. Mai 2016
  Gerda und Marianne Lampl und 20 weitere jüdische BewohnerInnen Kübeckgasse 16   10. Nov. 2013[1]
ok Berta und Emma HAUSER, Moses, Flora und Adrienne BERKUN Kundmanngasse 13 11. Nov. 2012
  Robert Blichmann Landstraßer Hauptstraße 4 31. Mai 2015 Robert BLICHMANN, Kaufmann, konnte vor den National­sozialisten zunächst flüchten. Sein weiteres Schick­sal ist unbekannt.
  Isidor Einziger Landstraßer Hauptstraße 12 align=right| 10. Nov. 2013
Rosa Einziger
(geb. ?)
29 weitere jüdische Personen
  Café Lovrana Löwengasse 36
nahe Rudolf-von-Alt-Platz
07. Nov. 2010
Anna Schwimmer
(geb. ?)
Herta Schwimmer
(geb. ?)
Josef Schwimmer
  Cafe Löwengasse 39 07. Nov. 2010
Helene Zwicker
Philipp Zwicker
  Elise Ullmann Löwengasse 49
  Emmerich Holzer Neulinggasse 7 09. Aug. 2015 Emmerich Holzer wurde am 5. August 1892 geboren und war mit Hermine Holzer (1898–1939) verheiratet. Die Familie war Eigentümer eines bekannten Modegeschäftes in der Landstraßer Hauptstraße 88. Das Paar hatte zwei Kinder (Ernst und Helene), die beide rechtzeitig ins Ausland in Sicherheit gebracht werden konnten. Emmerich Holzer überlebte das KZ.
Hermine Holzer Hermine Holzer wurde am 2. April 1898 geboren und war mit Emmerich Holzer verheiratet. 1921 kam Sohn Erich zur Welt, 1924 Tochter Helene. Die Familie war Eigentümer eines bekannten Modegeschäftes. Beide Kinder konnten rechtzeitig ins Ausland in Sicherheit gebracht. Hermine Holzer verstarb am 20. Jänner 1939.
Erich Holzer Erich Holzer wurde am 15. September 1921 in Wien als Sohn von Emmerich und Hermine Holzer geboren. Er überlebte das NS-Regime durch die Flucht nach Palästina.
Helene Holzer Helene Holzer wurde am 7. Mai 1924 in Wien als Tochter von Emmerich und Hermine Holzer geboren. Sie überlebte das NS-Regime durch die Flucht nach Schweden. Sie heißt heute Lea Ron Peled. Ihre Anwesenheit bei der Verlegung des Gedenksteines am 9. August 2015 wurde angekündigt.[2]
 

1938 – 1941 Kündigungsgrund

"NICHTARIER"

28 Kinder, Frauen
und Männer
wurden hier als Juden
aus ihren
Wohnungen vertrieben

Neulinggasse 39
(Alice und Heinrich Scheuer Hof)
Nov. 2009
 
1938 – 1945
beraubt vertrieben ermordet

Hier war das

Maimonides Institut
Dr. Abel Kaminka

1938 lebten dreißig
jüdische Personen im Haus
Obere Weißgerberstraße 24 Abel Kaminka
  isrealitischer Wohltätigkeitsverein Dr. Munisch und Julie Amboß Obere Weißgerberstraße 31/ Obere Viaduktgasse 2 Nov. 2011
ok

1938 – 1945 BERAUBT,
DEPORTIERT, ERMORDET

Hier wohnten 47 jüdische Kinder, Frauen u. Männer

Paracelsusgasse 8 11. Nov. 2012
Ernst Subak
Marianne Subak
(geb. Glaser)
Nelly Subak
(geb. Brüll)
Robert Subak
 

HIER WAR EIN
SAMMELLAGER FÜR

300 JÜDINNEN UND JUDEN

SIE WURDEN IN
VERNICHTUNGSLAGER
DEPORTIERT –
NUR 2 PERSONEN
ÜBERLEBTEN.

Radetzkystraße 5 Nov. 2008
  X Y Radetzkystraße 12 31. Mai 2015 Hier wohnten 20 jüdische Verfolgte. Die Eigentümergemeinschaft dieses Hauses hat vier Gedenktafeln gestiftet.
  X Y Radetzkystraße 12 31. Mai 2015 Hier wohnten 20 jüdische Verfolgte. Die Eigentümergemeinschaft dieses Hauses hat vier Gedenktafeln gestiftet.
  X Y Radetzkystraße 12 31. Mai 2015 Hier wohnten 20 jüdische Verfolgte. Die Eigentümergemeinschaft dieses Hauses hat vier Gedenktafeln gestiftet.
  X Y Radetzkystraße 12 31. Mai 2015 Hier wohnten 20 jüdische Verfolgte. Die Eigentümergemeinschaft dieses Hauses hat vier Gedenktafeln gestiftet.
ok X Y Behausverein Oseh Tow ("Man tut Gutes"), Präsident Samuel Metzger Radetzkystraße 25 und 27 Nov. 2011
ok X Y Turnverein Hasmonäa Makkabi Radetzkystraße 31 Nov. 2011
  X Y Reisnerstraße 6 31. Mai 2015 Hier wohnten die Familien BLUM, LUX, NASCH, MAHLER und POLLAK, insgesamt 3 Kinder, 7 Männer und 7 Frauen.
ok 1938 lebten sechs jüdische Personen in diesem Haus Reisnerstraße 17 Nov. 2011
ok Lina Simmel Reisnerstraße 34 2014
Otto Simmel
  Isidor Burstein Rochusgasse 12 07. Nov. 2010
Rosa Burstein
(geb. Herschan)
  Karoline Winterstern
(geb. ?)
Salmgasse 4 Nov. 2009
ok Franz Schiller Sechskrügelgasse 10 align=right| Nov. 2009 [1]
Josef Eugen Schiller
Lina-Leopoldine Zigman
(geb. ?)
  Sammelschule Sechskrügelgasse 11 Nov. 2009
  Julie Rosenbaum Ungargasse 1 31. Mai 2015 Julie Rosenbaum wurde 1941 gemeinsam mit 998 anderen jüdischen Wienerinnen und Wienern in das Ghetto Modliborzyce (Polen) deportiert, nur 13 überlebten.
  Tempelverein Synagoge Beth Hachneset Untere Viaduktgasse 13 Nov. 2008
  Untere Viaduktgasse 21 08. Mai 2016
  Alfred Fessler Weißgerberlände 12 12. Mai 2013 Alfred Fessler
  Emil Schorr Weißgerberlände 12 ?
Selma Schorr
(geb. ?)
  Lorand Kanitzer Weißgerberlände 50 10. Nov. 2013
Paula Kanitzer
(geb. ?)
15 weitere jüdische Personen

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Steine des Gedenkens: EINLADUNG Sonntag, 10. November 2013: 75 Jahre Novemberpogrom: Neue Gedenkstationen und Jura Soyfer Veranstaltung (PDF)
  2. Steine des Gedenkens: Einladung zur Übergabe des neuen Gedenksteins für Opfer der Shoa, abgerufen am 16. Jänner 2016

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steine des Gedenkens in Wien-Landstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien