Wierzynkowie

deutschstämmiges Patrizier-Geschlecht aus Krakau

Die Familie Wierzynkowie war ein bekanntes deutschstämmiges Patrizier-Geschlecht aus Krakau, das eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Königreichs Polen im 14. und 15. Jahrhundert spielte.

St. Barbara von Nikolaus Wierzynek dem Älteren gestiftet

Geschichte Bearbeiten

Die Wierzynkowie waren Ratsherren, Kaufleute, Bankiers, Diplomaten, Stifter, Vögte und Verwalter der polnischen Könige. Sie zählten zu den reichsten und einflussreichsten Patriziern in Krakau im 14. Jahrhundert. Nikolaus Wierzynek der Ältere ist seit 1316 In Krakau nachweisbar. Er stammte höchstwahrscheinlich aus dem deutschsprachigen Raum und hieß ursprünglich Wirsing oder Werzig, latinisiert Verincus. Sein Sohn Nikolaus Wierzynek der Jüngere war ebenfalls Krakauer Ratsherr, Kaufmann, Diplomat und Bankier. Beider waren mit dem Hof der letzten Piasten verbunden. Nikolaus Wierzynek der Jüngere organisierte 1364 das Wierzynek-Fest, eine Zusammenkunft zahlreicher gekrönter Häupter in Krakau, u. a. Kaiser Karls IV., Kasimirs III. von Polen, Ludwig I. von Ungarn, Peter I. von Zypern sowie zahlreicher anderer Fürsten. Auch Konrad II. von Oels belehnte die Wierzynkowie 1402 mit Rechten in seinem Herzogtum. 1406 wurde Andreas Wierzynek, der Enkel von Nikolaus Wierzynek dem Jüngeren, der Veruntreuung von Geldern der Stadt Krakau beschuldigt und hingerichtet. Sein Sohn Nikolaus Wierzynek stiftete an der Hinrichtungsstätte die St.-Gertrud-Kirche. Nach den Wierzynkowie ist das Restaurant Wierzynek am Krakauer Marktplatz benannt, in dem das Wierzynek-Fest stattgefunden haben soll.

Literatur Bearbeiten

  • Stanisław Kutrzeba: Historya rodziny Wierzynków. T. II. Rocznik Krakowski, 1899, S. 29–88.
  • Jerzy Wyrozumski: Dzieje Krakowa. T. I: Kraków do schyłku wieków średnich. Kraków: 1992.
  • Encyklopedia Krakowa. Warszawa – Kraków: 2000, S. 1045.