Westliches Hanauer Land

FFH-Schutzgebiet in Baden-Württemberg

Das FFH-Gebiet Westliches Hanauer Land ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Freiburg nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7313-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 25. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet festgelegt.

FFH-Gebiet
„Westliches Hanauer Land“
NSG Mittelgrund Helmlingen

NSG Mittelgrund Helmlingen

Lage Landkreis Rastatt und Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7313-341
WDPA-ID 555521781
Natura-2000-ID DE7313341
FFH-Gebiet 13,773 km²
Geographische Lage 48° 38′ N, 7° 54′ OKoordinaten: 48° 37′ 58″ N, 7° 53′ 59″ O
Westliches Hanauer Land (Baden-Württemberg)
Westliches Hanauer Land (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Freiburg

Lage Bearbeiten

Das rund 1651 Hektar große FFH-Gebiet gehört zum Naturraum 210-Offenburger Rheinebene innerhalb der naturräumlichen Haupteinheiten 10-Mittleres Oberrheintiefland. Es liegt zwischen Kehl und Lichtenau und erstreckt sich über die Markungen von vier Städten und Gemeinden im Ortenaukreis und im Landkreis Rastatt:

Beschreibung und Schutzzweck Bearbeiten

Es handelt sich um einen Teilbereich des Rheins mit für die Rheinaue charakteristischen Gewässern, Uferzonen und Wäldern. Man findet eine hohe Dichte kleiner und mittelgroßer Wasserläufe und Baggerseen, Wiesengebiete und Wälder der Flussniederungen.

Lebensraumtypen Bearbeiten

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 25. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3130 Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer 0,01
3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen 1,03
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hydrocharition Natürliche nährstoffreiche Seen 8,00
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 7,01
3270 Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p. Schlammige Flussufer mit Pioniervegetation 0,10
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) Kalk-Magerrasen 1,00
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen 0,45
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 67,00
9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald 10,70
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 25,40
91F0 Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia (Ulmenion minoris) Hartholzauenwälder 6,70

Arteninventar Bearbeiten

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind nach der Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg vom 25. Oktober 2018 (FFH-Verordnung) für das Gebiet gemeldet:

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
  1014 Schmale Windelschnecke Vertigo angustior Weichtiere
  1016 Bauchige Windelschnecke Vertigo moulinsiana Weichtiere
  1032 Kleine Flussmuschel Unio crassus Weichtiere
  1037 Grüne Flussjungfer Ophiogomphus cecilia Libellen
  1044 Helm-Azurjungfer Coenagrion mercuriale Libellen
  1059 Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling Maculinea teleius Schmetterlinge
  1060 Großer Feuerfalter Lycaena dispar Schmetterlinge
  1061 Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Maculinea nausithous Schmetterlinge
  1082 Schmalbindiger Breitflügel-Tauchkäfer Graphoderus bilineatus Käfer
  1083 Hirschkäfer Lucanus cervus Käfer
  1095 Meerneunauge Petromyzon marinus Fische
  1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische
  1099 Flussneunauge Lampetra fluviatilis Fische
  1102 Maifisch Alosa alosa Fische
  1106 Lachs Salmo salar Fische
  1134 Bitterling Rhodeus sericeus amarus Fische
  1145 Schlammpeitzger Misgurnus fossilis Fische
  1149 Steinbeißer Cobitis taenia Fische
  1163 Groppe Cottus gobio Fische
  1166 Kammmolch Triturus cristatus Amphibien
  1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
  1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
  1337 Biber Castor fiber Säugetiere

Zusammenhängende Schutzgebiete Bearbeiten

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten. Es ist in Teilbereichen deckungsgleich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten. Innerhalb des FFH-Gebiets liegen die Naturschutzgebiete

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten