Werner Müller (Mediziner)

Schweizer Orthopäde

Werner Müller (* 28. Januar 1933 in Basel) ist ein Schweizer Orthopäde und emeritierter Professor an der Universität Basel. Zwischen 1970 und 1978 leitete er die Abteilung für orthopädische Traumatologie am Universitätsspital Basel. Danach wechselte er als Chefarzt an die orthopädische Klinik am neuen Kantonsspital Bruderholz.[1] Sein Wirken prägt die Orthopädie insbesondere des Knies weltweit.[2] Der Werner Müller International Knee Prize[3][4] und die Werner Müller Lecture[5] wurden nach ihm benannt.

Leben Bearbeiten

Werner Müller wurde in Basel geboren und wuchs im rechtsrheinischen Kleinbasel auf. Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium studierte er in Basel, Wien und Paris Medizin. 1978 übernahm er die Leitung der orthopädischen Klinik des Kantonsspitals Bruderholz, die er in den folgenden Jahren zum international führenden Zentrum für Gelenkchirurgie und Sportmedizin ausbaute.

1982 habilitierte er sich an der Universität Basel, wo er 1990 zum Extraordinarius berufen wurde. 1998 wurde er emeritiert. Seither verfolgt er eine rege Vortragstätigkeit bei Fachkongressen auf allen Kontinenten.

Werner Müller ist verheiratet mit Ursula Müller (geb. Schaub). Er ist der Grossvater der Politikerin Jo Vergeat.[6]

Das Knie Bearbeiten

Sein 1982 erschienenes Werk „Das Knie. Form, Funktion und ligamentäre Wiederherstellungschirurgie“[7] schuf ein neues Verständnis von Biomechanik und ligamentären Rekonstruktionstechniken. Es gilt als das Standardwerk zum wohl kompliziertesten Gelenk des menschlichen Körpers und begründet die optimale Therapie mit der funktionellen Anatomie.

Englische, italienische, japanische, französische und griechische Übersetzungen liegen vor. Eine Überarbeitung durch Michael Jagodzinski, Niklaus Friederich und Werner Müller im Jahr 2016[8] hielt das Werk auf den neuesten medizinischen Stand.

Persönliches Bearbeiten

Werner Müller engagierte sich im Auftrag des Roten Kreuzes für die Versorgung der Opfer des jemenitischen Bürgerkriegs.[9]

Ehrungen Bearbeiten

Nachweise Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Werner Müller's research while affiliated with Kantonsspital Baselland Bruderholz and other places. Abgerufen am 19. Januar 2023.
  2. Kreuzband- chirurgie UPDATE. Abgerufen am 19. Januar 2023.
  3. Hall of Fame: John Autrey Feagin Jr. Abgerufen am 19. Januar 2023.
  4. AOSSM Member Awarded Research Prize. Abgerufen am 19. Januar 2023.
  5. HIGHLIGHT LECTURES. In: ESSKA Congress 2022. Abgerufen am 19. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. Jo Vergeat: Antrittsrede als Präsidentin des Grossen Rates des Kantons Basel-Stadt. Grosser Rat des Kantons Basel-Stadt, 9. Februar 2022, abgerufen am 2. Januar 2023.
  7. Werner Müller: Das Knie: Form, Funktion und ligamentäre Wiederherstellungschirurgie. Berlin, Heidelberg 1982, ISBN 978-3-662-06475-7, doi:10.1007/978-3-662-06475-7.
  8. Michael Jagodzinski, Niklaus F. Friederich, W. Müller: Das Knie: Form, Funktion und ligamentäre Wiederherstellungschirurgie. 2. Auflage. Berlin, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-642-45001-3, doi:10.1007/978-3-642-45001-3.
  9. Zivilcourage für eine Wüstenbastion der Menschlichkeit. In: onlinereports.ch. 31. Januar 2009, abgerufen am 31. Januar 2023.
  10. ESSKA current & past Presidents. Abgerufen am 19. Januar 2023.
  11. Mustafa Karahan, Sarper Gürsu: Creativity and Hard Work; the Two Main Pillars of ESSKA. ESSKA, April 2020, abgerufen am 19. Januar 2023.
  12. Jahresbericht: Das Mitgliederwesen des FC Basel 1893. Abgerufen am 19. Januar 2023.
  13. Pillars of ESSKA. Abgerufen am 19. Januar 2023.
  14. AOSSM Hall of Fame. Abgerufen am 19. Januar 2023.