Wendell Harrison

amerikanischer Tenorsaxophonist und Klarinettist

Wendell Harrison (* 1942 in Detroit) ist ein US-amerikanischer Tenorsaxophonist und Klarinettist.

Wendell Harrison

Leben und Wirken Bearbeiten

Harrison besuchte die Northwestern High School in Detroit, wo er den Trompeter Lonnie Hillyer, den Altsaxophonisten Charles McPherson und den Perkussionisten Roy Brooks kennenlernte, die ihn mit dem Jazz bekanntmachten. Harrisons Mutter war Lehrerin, sein Vater unterrichtete Soziologie an der Southern University in Baton Rouge. Mit fünf Jahren spielte er Klavier, hatte Unterricht bei dem Pianisten Barry Harris, bevor er auf das Konservatorium von Detroit wechselte. Nach der Klarinette wechselte er mit 13 Jahren zum Altsaxophon. 1960 zog er nach New York und spielte in verschiedenen Jazz-, Blues-, R&B- und Latin-Bands, außerdem mit Lou Rawls, Joe Henderson, Kenny Dorham’s Big Band, Hank Crawford, Grant Green, Sun Ra sowie Eddie Jefferson, Sarah Vaughan und Ella Fitzgerald.

Eine Heroinabhängigkeit unterbrach seine Karriere; 1967 begann er eine Rehabilitation bei Synanon. 1970 kehrte er nach Detroit zurück und unterrichtete bei Metro Arts. 1971 war er Mitbegründer der gemeinnützigen Organisation Tribe, die Konzerte veranstaltete, Schallplatten und ein Magazin veröffentlichte, ähnlich der Association for the Advancement of Creative Musicians in Chicago, der Black Arts Group in St. Louis und Strata in Detroit. Er wirkte auch bei Harold McKinneys Album Voices and Rhythms of the Creative Profile (1974) mit. Nach Auflösung von Tribe 1977 schuf er die Organisation Rebirth.

Jenseits von A Message from the Tribe (1972) dürfte das Album The Battle of the Tenors mit Eddie Harris seine bekannteste Veröffentlichung sein. Im Jahr 1994 entstand auf dem Label Enja unter eigenem Namen das Album Rush & Hustle mit Musikern wie James Carter, Harold McKinney und Jerry Gonzalez. Ab den 2000er-Jahren arbeitete er mit Musikern wie Phil Ranelin, Naima Shamborguer, Marion Hayden, Doug Hammond und John Lindberg. 2011 erschien das Album It's About Damn Time. Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord zwischen 1994 und 2016 an 47 Aufnahmesessions beteiligt.[1]

Diskographische Hinweise Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • The Be Boppers Method Book Volume I for B flat Instruments. Mit CD. Rebirth Inc., 1997, ISBN 0-967-40431-2

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen 26. November 2019)
  2. A Message from the Tribe w/ Phillip Ranelin. jazzmessengers.com, abgerufen am 15. Januar 2022.