Weigendorf

Gemeinde im Landkreis Amberg-Sulzbach in Deutschland

Weigendorf ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach, ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg.

Wappen Deutschlandkarte
Weigendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Weigendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 30′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 49° 30′ N, 11° 34′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Amberg-Sulzbach
Verwaltungs­gemeinschaft: Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg
Höhe: 385 m ü. NHN
Fläche: 12,58 km2
Einwohner: 1223 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91249
Vorwahlen: 09154, 09663
Kfz-Kennzeichen: AS, BUL, ESB, NAB, SUL
Gemeindeschlüssel: 09 3 71 157
Gemeindegliederung: 11 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Rathaus 1
92259 Neukirchen b.Sulzbach-Rosenberg
Website: www.weigendorf.de
Erster Bürgermeister: Reiner Pickel (CSU)
Lage der Gemeinde Weigendorf im Landkreis Amberg-Sulzbach
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Karte

Geografie Bearbeiten

Weigendorf ist die westlichste Gemeinde im Kreis Amberg-Sulzbach und Bestandteil des historischen Nordgaus und liegt überregional in der im Tertiär entstandenen Mittelgebirgslandschaft. Im engeren Sinne liegt die Gemeinde im Süddeutschen Schichtstufenland und gehört damit zur Mittleren Fränkischen Alb. Ihr Gebiet gehört zu den dominierenden Dolomitgesteinen (Oberer Jura, auch Malm genannt) mit den dafür typischen Verkarstungen dieser Kalke.

Geografische Lage Bearbeiten

Weigendorf liegt in der Region Oberpfalz-Nord im westlichen Teil des Landkreises Amberg-Sulzbach, 13 km westlich von Sulzbach-Rosenberg und 12 km östlich von Hersbruck an der Bundesstraße 14.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Weigendorf.

Geschichte Bearbeiten

Schon der Neandertaler hat sich hier aufgehalten, was ein Weisheitszahn beweist, der in der unweit von Deinsdorf gelegenen Höhlenruine von Hunas gefunden wurde. Ausgrabungsreste von etwa 2000 Jahren vor der Zeitenwende sind z. B. bei Ernhüll und Lichtenegg mit Fundstücken des damaligen Menschen gefunden worden. Auch die Kelten hatten das Gebiet besiedelt. Die Houbirg und die Burg in Lichtenegg waren keltische Schutz- und Fliehburgen.

Der Ortsname ist 1344 ersturkundlich genannt und geht auf die Ausgangsform Wigindorf zurück. Es liegt der bajuwarische Personenname Wigo zugrunde.[4]

Weigendorf gehörte zum 1777 zu Bayern gekommenen wittelsbachischen Herzogtum Neuburg-Sulzbach.

Die Sankt-Margarethen-Kirche im auf der Albhochfläche gelegenen Dorf Ernhüll geht auf romanische Ursprünge zurück, die heutige Gestalt erhielt sie im 17. bzw. 18. Jahrhundert.

Der im Tal des Högenbachs gelegene Gemeindeteil Högen (etwa 300 Einwohner), 1043 als Hegina im Zusammenhang mit der Schenkung der Orte Fürnried, Wurmrausch und Högen durch König Heinrich III. an seinen Diener Bardo erstmals erwähnt, wechselte als Landsassengut mit Hofmarksgerechtigkeit mehrfach seine Besitzer. Berühmtester Lehnsherr des Schlosses, das ab 2002 nach denkmalpflegerischen Aspekten saniert wurde, war der Dichter und Gelehrte und Lehnsherr Christian Knorr von Rosenroth. Neben dem Schloss, dessen historische Substanz erhalten wurde, gibt es als Baudenkmäler zwei gut erhaltene Mühlen mit noch vorhandener Wasserführung und den dazugehörigen Wasserrädern (Finkenmühle oberschlächtig, Intermühle unterschlächtig) sowie als Kalkfelsen herausgewitterte Naturdenkmäler im Ort als Wirts- und Baderrodlfelsen.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1122 auf 1233 um 111 Einwohner bzw. um 9,9 %.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 1329 1248 1125 1208 1229 1276 1281 1225 1218

Religion Bearbeiten

In der Gemeinde gibt es die evangelisch-lutherische Filialkirche St. Margaretha, eine ehemalige Simultankirche, und die katholische Filialkirche St. Leonhard. Weigendorf zählt zu den neun Gemeinden im Nordosten der Oberpfalz, in der die Bevölkerung mehrheitlich evangelisch ist.[5]

Politik Bearbeiten

Gemeinderatswahl 2020[6]
(in %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,56
47,44
WGW
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b CSU einschließlich FB
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Weigendorf (15. März 2020)
  
Insgesamt 12 Sitze
  • WGW: 6
  • CSU: 6

CSU einschließlich FB

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1.041 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Weigendorf 749 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 71,95 % lag.[7]

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist Reiner Pickel (CSU); er ist seit 1. Mai 2014 im Amt. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 58,26 % der Stimmen wiedergewählt.[8]

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung:Geteilt von Silber und Blau, oben ein rotes Andreaskreuz belegt mit einer roten heraldischen Rose mit silbernem Butzen und beseitet von je einer roten heraldischen Rose mit silbernem Butzen, unten ein wachsendes silbernes Mühlrad.“[9]

Wappenführung seit 1992

Baudenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

2017 gab es in der Gemeinde 115 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 515 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um genau 400 Personen größer als die der Einpendler. 21 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 14 landwirtschaftliche Betriebe.

Mit Weigendorf verbundene Personen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Weigendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Weigendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 1. August 2020.
  3. Gemeinde Weigendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung; Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 300.
  5. Mariä Himmelfahrt: Kein Feiertag in neun Oberpfälzer Gemeinden. BR24, abgerufen am 15. August 2020.
  6. Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 17. Mai 2020.
  7. Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 17. Mai 2020.
  8. Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 17. Mai 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Weigendorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte