Warthauer Sandstein

bauhistorischer Werkstoff aus der Region Bunzlau, Polen

Der Warthauer Sandstein (polnisch: Piaskowiec Wartowice), auch Altwarthauer Sandstein genannt, ist ein Sandstein, der in Polen bei Warta Bolesławiecka (Alt Warthau) abgebaut wird. Es handelt sich um einen bauhistorisch bedeutenden und überregional verbreiteten Sandstein. Er entstand in der Oberen Kreide.[1]

Das Neue Palais in Potsdam aus Warthauer Sandstein

Vorkommen Bearbeiten

Während der Kreidezeit vor 130 bis 65 Millionen Jahren wurden durch Wasser und Wind Sande in das Nordsudetische Becken transportiert, die Schicht für Schicht sedimentierten. In den Porenraum flossen kieselsäurehaltige Lösungen ein. Kieselsäure und auflagernde Sedimente verfestigten die Sande zu Sandstein. Die jüngeren Sedimente verwitterten und legten die Sandsteinvorkommen oberflächennah frei.[1]

Gesteinsbeschreibung Bearbeiten

Es handelt sich um einen feinkörniger Sandstein von gelber, gelbbrauner und gelb-weißer Farbe. Sein Gehalt am Feldspäten und Glimmer ist sehr gering. Das Gestein ist wenig geschichtet und zeichnet sich durch einen geringen Porenraum aus.

Teilweise zeigt das Gestein gelb-rostige Färbungen. Ferner gibt es Eisenkiesel- und Quarzadern, die den Sandstein schiefwinkelig zur Schichtungsebene durchziehen.[1]

Verwendung Bearbeiten

Heute wird der Warthauer Sandstein für Restaurierungen und Neubauten verwendet, im Neubauwesen insbesondere für Fassadenbekleidungen, Bodenbelägen, Abdeckplatten und Werksteine.[1] Er wird auch für Bildhauerarbeiten verwendet. Dieser Naturstein ist frostfest.

Verbaut wurde dieser Sandstein am Reichstagsgebäude, Berliner Dom und an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, am Neuen Palais und Schloss Sanssouci in Potsdam, Zentraltheater Dresden, an der Dresdner Bank Berlin, Universität der Künste Berlin, Universität Breslau und Niederlassung von Mercedes-Benz in Moskau.[2]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Karlfried Fuchs: Natursteine aus aller Welt, entdecken, bestimmen, anwenden. 2. Bd. Karteiblatt 211. Callwey, München 1997, ISBN 3-7667-1267-5
  2. millenium.pnet.pl: Warthauer Sandstein, abgerufen am 9. Dezember 2012