Wardawar (armenisch Վարդավառ, auch Vardavar; westarmenisch Wartawar) ist ein Fest in Armenien, bei dem sich die Menschen gegenseitig mit Wasser bespritzen. Gefeiert wird Wardawar genau 14 Wochen (98 Tage) nach Ostersonntag. Neben Armenien wird das Fest auch in den türkischen Landkreisen Çamlıhemşin und Hemşin von verschiedenen Gruppen begangen.

Wardawar, 2011

Namen Bearbeiten

Es gibt unterschiedliche Namen für das Fest. Wardawar wird auch als „Fest der Umwandlung“ bezeichnet. Das Wort Wardawar hat zudem noch weitere Übersetzungen, deren Ursprung aber nicht gesichert ist: „Das Glühen der Rose“, „Das Bespritzen mit dem Wasser“, „Rosenbrand“ oder auch „Feuerbrand“.[1] Das Brauchtum ist in Armenien verknüpft mit dem Fest der Verklärung Christi, das eines der fünf Hochfeste der armenischen Kirche ist.

Geschichte Bearbeiten

Im vorchristlichen Armenien hatte man Wardawar der Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit Astghik gewidmet, die Ähnlichkeiten mit der iranischen Göttin Anahita hat und deren Hauptheiligtum sich in Aschtischat befand. Die Menschen besprengten sich damals zum Zeichen innerer und äußerer Reinheit mit Rosenwasser oder normalem Wasser.

 
Wardawar in Jerewan, 2011

Datum des Wardawar in den Jahren:

  • 2013: 7. Juli
  • 2014: 27. Juli
  • 2015: 12. Juli
  • 2016: 3. Juli
  • 2017: 23. Juli
  • 2018: 8. Juli
  • 2019: 28. Juli

Literatur Bearbeiten

  • Mardiros H. Ananikian: Armenian Mythology. Kapitel 8: Nature Worship and Nature Myths. 3. Water. (The Mythology of All Races. Volume VII) New York 1925 (englisch).
  • S. H. Taqizadeh: The Iranian Festivals Adopted by the Christians and Condemned by the Jews. In: Bulletin of the School of Oriental and African Studies. Vol. 10, No. 3, University of London, 1940, S. 632–653 (englisch).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wardawar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Tessa Hofmann: Annäherung an Armenien: Geschichte und Gegenwart. C.H. Beck, München 2006, S. 210.