Wajera (Biblisches Hebräisch וַיֵּרָא ‚Und es erschien‘ – zu ergänzen: Gott) bezeichnet einen Leseabschnitt (Parascha oder Sidra) der Tora und umfasst den Text Genesis/Bereschit 18–22 (18 BHS, 19 BHS, 20 BHS, 21 BHS, 22 BHS).

Die Zerstörung von Sodom und Gomorrha (Gemälde John Martins), 1852

Es handelt sich um die Sidra des 3. Schabbats im Monat Marcheschwan.

Wesentlicher Inhalt Bearbeiten

  • Drei von Abraham bewirtete Engel verkünden die Geburt eines Sohnes der Sara
  • Abraham bittet um Verschonung der Stadt Sodom und feilscht mit Gott
  • Die zwei Engel, die nach Sodom zu Lot kommen und dort gastlich aufgenommen werden, sollen an die Sodomiter ausgeliefert werden
  • Lot, seine Frau und zwei Töchter flüchten, bevor die Stadt durch den feurigen Schwefelregen zerstört wird
  • Lots Frau blickt zurück und erstarrt zur Salzsäule
  • In der Höhle von Zoar zeugt Lot, vom Wein der Töchter berauscht, mit jeder Tochter einen Sohn: Moab und Ammon, die Stammväter der gleichnamigen Volksstämme
  • Im Land der Philister gibt Abraham wie schon in Ägypten Sara als seine Schwester aus
  • Isaaks Geburt, Beschneidung und Entwöhnung
  • Vertreibung der Hagar samt ihrem Sohn Ismael auf Wunsch der Sara
  • In der Wüste zeigt ein Engel der Hagar einen Brunnen, aus dem sie das verdurstende Kind tränkt
  • Bündnis des Philisterkönigs mit Abraham
  • Nach der Siebenzahl – Abraham gibt Abimelech sieben Lämmer für den Brunnen – erhält die Stadt den Namen Be’er Scheva (Wortspiel mit „Siebenbrunnen“ und „Schwurbrunnen“)
  • Um Abraham auf die Probe zu stellen, befiehlt Gott ihm, seinen Sohn Isaak im Lande Moria zu opfern („Akeda“)
  • Ein Engel des Herrn greift ein und verhindert die Opferung
  • Aufzählung der Nachkommenschaft Nahors, des Bruders Abrahams

Haftara Bearbeiten

Die zugehörige Haftara im aschkenasischen Raum ist 2 Kön 4,1–37 BHS. Im sephardischen Ritus wird 2 Kön 4,1–23 BHS gelesen.[1]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hanna Liss: Tanach - Lehrbuch der jüdischen Bibel. 3. Auflage. Universitätsverlag Winter GmbH, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8253-5904-1, S. 38 (414 S.).