Viva Cuba

Kubanischer Kinderfilm (2005)

Viva Cuba ist ein kubanischer Kinderfilm des Regisseurs Juan Carlos Cremata Malberti aus dem Jahr 2005. Der Film war der erste kubanische Film, der bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit dem Grand Prix Écrans Juniors ausgezeichnet wurde.[1] Das „märchenhafte Roadmovie“[2] thematisiert lokale kubanische Probleme aus der Sicht der Kinder und versetzt dazu die Kamera auf Augenhöhe der Protagonisten Malú und Jorgito.

Film
Titel Viva Cuba
Produktionsland Kuba, Frankreich
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2005
Länge 79 Minuten
Stab
Regie Juan Carlos Cremata Malberti,
Iraida Malberti Cabrera
Drehbuch Juan Carlos Cremata Malberti,
Manolito Rodríguez
Produktion Nicolas Duval-Adassovsky
Musik Slim Pezin,
Amaury Ramírez Malberti
Kamera Alejandro Pérez Gómez
Schnitt Sylvie Landra,
Angélica Salvador
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Malú und Jorgito sind Freunde. Ihre Freundschaft wird jedoch sowohl von anderen Kindern als auch von ihren Eltern kritisch gesehen. Malú ist die Tochter einer wohlhabenden alleinerziehenden Mutter, die der Castro-Regierung kritisch gegenübersteht. Jorgitos Eltern sind Proletarier und Loyalisten.

Nach dem Tod von Malús Großmutter beschließt ihre Mutter, mit ihr nach Florida auszuwandern. Dafür benötigt sie die Einwilligung von Malús Vater zur Auswanderung seiner Tochter. Damit sie in Havanna bleiben kann, macht sich Malú heimlich mit Jorgito auf den Weg zu ihrem Vater, der auf der anderen Seite der Insel als Leuchtturmwärter arbeitet, um ihn davon abzuhalten, die Einwilligung zu unterschreiben.

Auf ihrer Reise erleben die beiden viele Abenteuer. Sie entkommen im Zug dem Fahrkartenkontrolleur, reisen per Anhalter und als Mitglieder in einem Pionierchor, treten bei einem Konzert auf, das live im Fernsehen übertragen wird, werden beim Diebstahl von Lebensmitteln vom Wachhund einer blinden Frau gestellt, und flüchten, nachdem Jorgito nachts im Sumpf Fieber bekommen hat, aus einem Krankenhaus. Durch Glück und Schlauheit entwischen sie den Erwachsenen, die nach ihnen suchen, immer wieder.

Ein Höhlenforscher, in dessen Zelt sie Kekse gestohlen haben, bringt sie schließlich im Beiwagen seines Motorrades versteckt durch eine Polizeisperre zu Malús Vater. Unterwegs versöhnen sich Malú und Jorgito. Am Leuchtturm, in dem Malús Vater arbeitet, kommt es zu einem emotionalen Wiedersehen mit den Eltern. Doch schnell schlägt die Situation in Streit um. Und Malús Vater hat die Einwilligungserklärung bereits unterschrieben.

Kritik Bearbeiten

Der film-dienst urteilte, die „Zeichnung der einerseits bürgerlichen, religiösen und regimekritischen, andererseits proletarisch-patriotischen Verhältnisse gerät mitunter ins Plakative“, dennoch könne „sich der Film auf dem schmalen Grat zwischen Botschaft und erhobenem Zeigefinger dank der Spielfreude der beiden jungen Darsteller behaupten“.[3] Die Filmwebsite kino.de schrieb, der Film sei „nicht nur für die jüngeren Zuschauer interessant“. Neben der „neo-realistische[n] Grundstimmung“, die durch „fantastische Elemente“ bereichert werde, sei der „eigentliche Glücksfall für den Film“ die beiden jungen Darsteller Jorgito Milo Avila und Malú Tarrau Broche, die durch ihr „erfrischendes Spiel begeistern“ würden.[4]

Auszeichnungen Bearbeiten

  • Premio Percosi Creative auf dem Kinder-Film-Festival Giffoni in Italien 2005
  • Grand Prix Ecrans Junior auf dem Festival de Cannes 2005
  • Schlingel 2006
  • Sehpferdchen 2006
  • 1. Preis auf dem Kinderfilmfestival Würzburg 2006
  • Bester Film auf dem Kinder-Film-Festival 2007 in Ägypten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Helen Robertshaw: A Film Whose Shining Stars Are Children. L’Humanité, 13. Oktober 2006, archiviert vom Original am 18. Dezember 2019; abgerufen am 16. März 2015 (englisch).
  2. Miguel Pendás: Viva Cuba. San Francisco Film Festival, archiviert vom Original am 31. Oktober 2007; abgerufen am 16. März 2015 (englisch).
  3. Viva Cuba. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 16. März 2015.
  4. Viva Cuba. In: Kino.de. Abgerufen am 16. März 2015.