Vitaminoide

Metabolite, die im Gegensatz zu Vitaminen nicht essentiell sind, da sie im Stoffwechsel in ausreichenden Mengen synthetisiert werden können

Zu den Vitaminoiden (auch vitaminähnliche Substanzen) zählen verschiedene Metabolite, die im Gegensatz zu Vitaminen nicht essentiell sind, da sie im Stoffwechsel in ausreichenden Mengen synthetisiert werden können.[1][2] Bei Erkrankungen oder in bestimmten Stoffwechselsituationen kann diese körpereigene Synthese aber unter dem nötigen Tagesbedarf liegen.[3]

Als alternative Bezeichnungen werden „bedingt essenzieller Nährstoff“ bzw. „semiessenzieller Metabolit“ vorgeschlagen.[4] Historisch wurden manche dieser Substanzen zunächst fälschlicherweise als Vitamine eingeordnet, bevor entdeckt wurde, dass der Körper sie selbst herstellen kann.

Beispiele für Vitaminoide sind L-Carnitin, Cholin, Coenzym Q10, Taurin oder Inositole, die häufig in Form von Nahrungsergänzungsmittels (NEMs) angeboten werden.[4] Aus Marketinggründen, teilweise auch in Unkenntnis ihrer pharmakologischen Wirkung, wurden Vitaminoide als „Vitamine“ mit diversen Wirkungen deklariert.[5]

Weblinks Bearbeiten

  • Annett Steinbach: Pseudovitamine: Mehr Schein als Sein. (PDF) In: UGB Forum 4/06. Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung, 2006, S. 193–196, archiviert vom Original am 25. Dezember 2021; abgerufen am 19. Januar 2022.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Axel M. Gressner, Torsten Arndt: Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 3. Auflage. Springer, 2019, ISBN 978-3-662-48985-7, S. 2481, doi:10.1007/978-3-662-48986-4.
  2. Andreas Hahn: Vitamine. In: Reinhard Matissek, Werner Baltes (Hrsg.): Lebensmittelchemie. 8. Auflage. Springer, 2016, ISBN 978-3-662-47111-1, S. 52, doi:10.1007/978-3-662-47112-8_3.
  3. Andreas Hahn: Vitamine. In: Reinhard Matissek, Werner Baltes (Hrsg.): Lebensmittelchemie. 8. Auflage. Springer, 2016, ISBN 978-3-662-47111-1, S. 36+52, doi:10.1007/978-3-662-47112-8_3.
  4. a b Vitaminoide. Lexikon der Ernährung. In: Spektrum.de. Abgerufen am 25. Dezember 2021.
  5. Klaus Pietrzik, Ines Golly, Dieter Loew: Handbuch Vitamine: Für Prophylaxe, Therapie und Beratung. 1. Auflage. Urban&Fischer, Elsevier, München 2008, ISBN 978-3-437-55361-5, S. 457–458.